Unterbringung Geflüchtete in Idstein

Der Rheingau-Taunus-Kreis ist gezwungen, die Sporthalle auf dem Taubenberg in Idstein als Notunterkunft für neu zugewiesene Geflüchtete zu belegen. Die Inbetriebnahme ist für Montag, 27. November, geplant. Weil uns diesbezüglich viele Fragen erreichen, haben wir zu diesem Thema ein FAQ eingerichtet:

Fragen und Antworten

Seit vielen Monaten arbeitet unsere Verwaltung mit Hochdruck an der Akquise geeigneten Wohnraums für die uns vom Land Hessen zugewiesenen Menschen aus der Ukraine und weiteren Ländern. Mittlerweile haben wir in über 60 Unterkünften 2.400 Menschen untergebracht. Die Zuweisungszahlen haben sich für das letzte Quartal 2023 verfünffacht. Es müssen in den drei Monaten bis Jahresende alleine 688 Personen aufgenommen werden. Bis ausreichend Wohnraum in Form von Containeranlagen bereitsteht, müssen die Menschen in einer Notunterkunft untergebracht werden.

Erstens: Wir als Landkreis haben nahezu keine eigenen Liegenschaften oder Flächen außer den Schulsporthallen. Zweitens: Wir brauchen zeitweise Unterbringungsmöglichkeiten für rund 250 Menschen, um die hohe Anzahl an zugewiesenen Geflüchteten kurzfristig unterzubringen, bis neuer Wohnraum geschaffen ist. Deshalb sind wir seit Monaten mit den Städten und Gemeinden, den Kirchen, Unternehmen und Privatleuten im Kontakt und haben zahlreiche Immobilien und Grundstücke geprüft und angemietet. Leider kommt wegen Brandschutz oder aus anderen Gründen nicht alles in Frage. Zudem: Andere Schulsporthallen oder Städte im Kreisgebiet waren in der Vergangenheit bereits mit der Flüchtlingsunterbringung oder dem Impfzentrum belegt.

Wir haben bereits vor Monaten die Städte und Gemeinden auf die steigenden Prognosen von Zuweisungen hingewiesen und um die Meldung von Flächen und Immobilien gebeten. Wir rufen zudem immer wieder die Bevölkerung und Unternehmen dazu auf, uns Leerstand zu melden, um Menschen unterzubringen. Erst wenn uns geeignete Flächen oder Immobilien zur Verfügung gestellt werden, kann die Kreisverwaltung mit der Herrichtung, beziehungsweise Bauvorbereitung starten und Container errichten. Bis neue Containeranlagen bereitstehen oder die Kaserne in Kemel hergerichtet ist, brauchen wir die Sporthalle als Notlösung für die Unterbringung.  

Wir haben alle Alternativen geprüft, bevor die Entscheidung für die Sporthalle in Idstein zur Unterbringung von geflüchteten Menschen getroffen wurde und arbeiten parallel daran, langfristigere Unterbringungen aufzubauen. Im Rheingau-Taunus-Kreis gibt es nur wenige Hallen in der benötigten Größenordnung die im Besitz des Rheingau-Taunus-Kreises sind – die Halle in Eltville war bereits als Flüchtlingsunterkunft sowie als Impfzentrum über Jahre belegt. Ebenso die erst kürzlich freigegebene Schulsporthalle in Geisenheim. Wir brauchen zwei Felder für die Versorgung der Menschen sowie drei Felder für die Unterbringung.

Wir arbeiten mit Hochdruck gemeinsam mit der Stadt Idstein sowie den Nachbarkommunen und den Vereinen an Alternativen für den Sportunterricht und den Vereinssport. Wenn alle an einem Strang ziehen und solidarisch zusammenrücken, werden wir gute Lösungen finden, um einen Teil des Sportunterrichts und des Vereinssports aufrecht erhalten zu können.

Für die Betreuung der Menschen in der Sporthalle ist von der Kreisverwaltung ein Betreuungsdienstleister beauftragt.

Ein Sicherheitsdienst wird 24/7 im Einsatz sein, der in Abstimmung und Kooperation mit der Idsteiner Ordnungsbehörde sowie den Kollegen der Polizeistation Idstein für Ordnung und Sicherheit in und um die Sporthalle sorgen wird. Gemeinsam mit der Schulgemeinschaft schauen wir, wie wir Wegeführungen entzerren und gut gestalten können. Wir haben hier unter anderem gute Erfahrungen aus dem Betrieb der Schulsporthalle Geisenheim gemacht.  

Sie können beispielsweise vor Ort ehrenamtlich unterstützen. Auf der Website der Stadt Idstein oder unter dem Link www.integration-rtk.de/formulare/idstein können Sie sich dazu eintragen. Bei Fragen melden Sie sich bei ea-koordination@idstein.de.

Aktuell kommen unterschiedliche Nationalitäten, Einzelpersonen, Mütter mit Kindern und Familien. Konkret erhalten wir diese Info immer kurz vor der Anreise in der jeweiligen Woche.

So kurz wie unbedingt nötig. Konkret wissen wir das noch nicht, weil wir nicht wissen, wie viele Menschen im neuen Jahr kommen. Wir planen die Fertigstellung neuer Containerunterkünfte zu den Osterferien und setzen alles daran, dass dann ein Umzug möglich ist.

Informationen zur Notunterkunft

Landrat Sandro Zehner informierte in der Veranstaltung am 14. November 2023 in Idstein über Hintergründe und den Stand der Notunterkunft.

Hier die Präsentation dazu.