Landrat
Frank Kilian

Seit dem 5. Juli 2017 ist Frank Kilian Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises.
Er ist 1964 geboren, in zweiter Ehe verheiratet und hat drei erwachsene Söhne und zwei erwachsene Stiefsöhne. Er wohnt mit seiner Ehefrau Birgit in Bad Schwalbach.
Nach erfolgreicher Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter und anschließendem Vorbereitungsdienst für die gehobene Beamtenlaufbahn war Frank Kilian kurze Zeit bei der Landeshauptstadt Wiesbaden beschäftigt, bevor er 1989 zur Stadt Geisenheim wechselte. Dort war er bis 2010 im Finanzbereich und der Betriebsleitung des Eigenbetriebs Stadtwerke tätig.
Im Jahr 2010 wurde er zum Bürgermeister der Stadt Geisenheim gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Amtsantritt als Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises am 5. Juli 2017 inne.
Frank Kilian ist parteilos.
Ihr Slogan im Wahlkampf war: Meine Partei sind die Bürger. Inwiefern greifen Sie diesen nun auf?
Dass für mich die Bürger meine „Partei“ sind, bedeutet zweierlei: Auf der einen Seite stehe ich für eine Politik und Amtsführung, für die Sachargumente und nicht parteipolitische Zugehörigkeiten entscheidend sind. Im Austausch mit den kreispolitisch Aktiven möchte ich für einen Wettstreit der Ideen für unseren Landkreis werben und nach Abwägung der Argumente den Besten zum Durchbruch verhelfen. Das ist für mich wichtiger als eine parteipolitische Farbenlehre.
Zum anderen ist mir eben gerade nicht nur die Meinung der Kreisparteien und deren Fraktionen von Interesse, sondern die Meinung der Bürgerinnen und Bürger. Ich werde die Ideen und Vorschläge aus der Bürgerschaft aufnehmen und in die Debatte einbringen, wenn ich von deren Richtigkeit überzeugt bin.
Was möchten Sie den Bürgerinnen und Bürgern im Rheingau-Taunus-Kreis gern sagen?
Auch wenn die Landratswahl nun schon ein halbes Jahr zurückliegt, so möchte ich trotzdem noch einmal „Danke!“ für diesen überwältigenden Vertrauensbeweis sagen. Aus dem tollen Wahlergebnis und dem großen Zuspruch in der Zwischenzeit und nun zu Beginn meiner Amtszeit erwächst für mich ein starkes Pflichtgefühl. Ich sehe mich in der Pflicht, den Anliegen und Hoffnungen der Menschen an ihren Landrat gerecht zu werden.
Wenn jemand Sie in weiter entfernten Regionen fragt, was den Rheingau-Taunus-Kreis besonders macht, was antworten Sie?
Spannend an der Frage ist, dass sie zum Ausdruck bringt, die Besonderheiten und Schönheiten unseres Landkreises wären außerhalb unserer Region erklärungsbedürftig. Ich merke aber häufig, dass unser wunderschöner Landstrich viel bekannter ist, als wir oft glauben. Natürlich sind die Weinmajestäten und der Rheingauer Wein ganz besonders geeignete Botschafter für unsere Region. Wer das dann als Auswärtiger schon toll findet, der ist erst recht begeistert, wenn ich erzähle, dass man vom Rheinufer aus in wenigen Autominuten in einem der größten unzerschnittenen Waldgebiete Hessens sein kann und hier im Untertaunus pure Entspannung, Natur und Lebensqualität findet. Die Vielfalt unserer Region ist eine wahre Besonderheit. Nicht umsonst keimt ja nun auch wieder die Diskussion über eine Bewerbung als Biosphärenregion mit Weltrang auf.
Was möchten Sie als Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises erreichen?
Im Fokus als wichtige Oberziele stehen für mich das Eintreten für ein „Gemeinsam statt Gegeneinander“ mit Anstand, Toleranz und Respekt im Kreistag, der sorgsame und bedachte Umgang mit den Steuergeldern der Bürgerinnen und Bürger, die zukunftsfeste Entwicklung unseres Landkreises und seiner Kommunen in den Bereichen Ehrenamt, Demografie, Bildung, Familien, Wirtschaft und Infrastruktur. Derzeit begleite ich die erste Haushaltsaufstellung innerhalb der Kreisverwaltung. Dieser Prozess ist für mich schon im Vorfeld der Gremienberatungen des Haushalts ein wichtiger Gradmesser für das, was in welchen Zeiträumen möglich sein wird und was eben nicht. Hier ist mir Ehrlichkeit wichtiger als Eigenprofilierung. Ich verspreche nur etwas, wenn ich sicher bin, es auch halten zu können.
Welches Leitmotiv befolgen Sie?
Als Richtschnur meines Handelns ist für mich die Grundforderung des zwar klein gewachsenen, aber mit einem großen Geist belohnten preußischen Philosophen Immanuel Kant seit jeher von Bedeutung. Hiernach gilt für mich, von anderen nur das zu erwarten, wozu ich selbst in der Lage und bereit bin. Und ich bin bestrebt, andere – ob in der Politik, dem Beruf oder im Privaten – so zu behandeln, wie auch ich von ihnen behandelt werden möchte. Das hat für mich viel mit Anstand und Haltung als Grundlage eines funktionierenden Gemeinwesens zu tun. Damit bin ich bisher sehr gut gefahren und werde es deshalb auch so fortsetzen.