„Tempo runter“ fordern die neuen Holzfiguren in der Schillerstraße

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Verkehr (allgemein)

Neue „Verkehrspuppen“ an der Schillerstraße in Winkel

Auf Initiative des Winkeler Ortsvorstehers Werner Fladung und Anwohnerin Monika Wenzl stellt der zuständige Kreisbeigeordnete Thomas Wieczorek neue „Verkehrspuppen“ an der Schillerstraße auf.

Es ist 16.00 Uhr an diesem Nachmittag – Rushhour in der Schillerstraße in Winkel. Autos, Lastwagen und Motorräder drängen sich auf den beiden Fahrspuren. Nur selten kehrt Ruhe ein. Riskante Fahrmanöver um die geparkten Autos sind bei dieser Frequentierung keine Seltenheit. Die Pendler wollen möglichst rasch in die Höhengemeinden nach Johannisberg oder noch weiter. „Ein solches Verkehrsaufkommen ist die Normalität – vorwiegend zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags, wenn die Pendler durch Winkel fahren“, erläutert der Winkeler Ortsvorsteher Werner Fladung. Und Anwohnerin Monika Wenzl ergänzt: „An der Straße geht auch der Schulweg entlang.“

Monika Wenzl setzt sich schon seit geraumer Zeit für einen sicheren Schulweg entlang der Schillerstraße ein. Nun hat sie zwei Mitstreiter in Werner Fladung und dem Kreisbeigeordneten und Dezernenten für den Straßenbau, Thomas Wieczorek, gefunden. Die erste Maßnahme, die nun umgesetzt wird, ist eine einfache. „Die Holzfiguren, die hier einmal standen, sind inzwischen marode und müssen dringend ersetzt werden“, so Fladung. Gesagt – getan! Der Dezernent bekundete seine Unterstützung und so konnte das Trio nun die neuen „Verkehrspuppen“ übergeben. Wieczorek: „Durch die kreisseitige Anschaffung von ‚Verkehrspuppen‘ wollen wir einen Beitrag für die Erhöhung der Verkehrssicherheit entlang der Kreisstraße in Winkel, der Schillerstraße, die auch als Schulweg genutzt wird, leisten.“

Als für Kreisstraßen zuständiger Dezernent bestellte er bei der Werkstatt von „facettenwerk“ in Aarbergen 25 solcher Verkehrspuppen. Monika Wenzl: „Die Holzfiguren stellen Kinder dar und sollen zu mehr Aufmerksamkeit und zu einem stärkeren Bewusstsein für die schwächeren Verkehrsteilnehmer beitragen.“ Der Gemeinnützige Verein für Behindertenhilfe Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis e.V. eröffnete als Träger der „facettenwerk“ Wiesbaden-Rheingau-Taunus im Jahr 1979 die erste anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung in der Region. Heute betreibt der Verein neben fünf Betriebsstätten der Werkstatt noch einen Integrationsfachdienst sowie zwei Inklusionsfirmen. „Somit ermöglicht der Verein etwa 800 Menschen mit Behinderung direkt oder indirekt die Einbindung in den Arbeitsmarkt und die Teilhabe in der Gesellschaft“, berichtet Dr. Siemon Ries, Geschäftsführer von „facettenwerk“.

Laut Thomas Wieczorek erfolgt die Anbringung vor Ort in Winkel unbürokratisch durch das Ordnungsamt bzw. den Bauhof der Stadt Oestrich-Winkel, an den die Figuren übergeben werden. „Geplant ist, dass der Landkreis im Rahmen seiner Möglichkeiten auch die Verkehrspuppen an anderen Kreisstraßen erneuern wird“, so der Kreisbeigeordnete und weiter: „Winkel ist sozusagen der Vorreiter“. Die Umrüstung an anderen Orten stellt sich jedoch schwieriger dar, „da der Zustand völlig unklar ist, die meisten Figuren 20 Jahre und älter sind und niemand mit Sicherheit sagen kann, an welchem Ort sie durch wen einmal angeschafft wurden“. In diesen Fällen bedarf es noch einer gewissen Recherchearbeit.

Foto:

„Tempo runter“ mahnen die neuen Holzfiguren, die auf Initiative von Winkels Ortsvorsteher Werner Fladung und Anwohnerin Monika Wenzl durch den Kreis-Dezernenten für den Straßenbau, Thomas Wieczorek (Mitte) in der Schillerstraße in Winkel aufgestellt wurden.

Anwohnerin Monika Wenzl, der Kreis-Dezernent für den Straßenbau, Thomas Wieczorek (Mitte) und Winkels Ortsvorsteher Werner Fladung präsentieren die neuen Verkehrspuppen aus Holz.