Raum für Macherinnen und Macher: Landrat Sandro Zehner eröffnet feierlich den „MakerSpace“ an der Pestalozzischule Idstein
Schule
RTK unterstützte mit Renovierung der Räume und beim Zugang zu Fördermitteln des Landes / MakerSpace macht Digitalisierung mit Podcasts, 3D-Drucker oder Green-Screen zum Erlebnis / Landrat Zehner lobt Eigeninitiative von Lehrkörper und Unterstützung des Fördervereins
Interviews vor dem Weißen Haus oder dem Taj Mahal geben, das geht ab jetzt auch in Idstein. Zumindest wenn man im Green-Screen des neuen MakerSpace der Pestalozzischule Idstein (PSI) steht und die Kamera läuft. Virtuelle Hintergründe zu erzeugen und für den Unterricht der Zukunft zu nutzen ist nur eins der vielen Highlights, die der „Macher Raum“ bietet. Es gibt auch noch zwei Podcast- Kabinen mit Mikrofonen und Kopfhörern, ein Fotostudio, eine Drohne und 3D-Drucker.
Möglich gemacht hat den MakerSpace die große Eigeninitiative der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, die Unterstützung durch den Förderverein und des Fachdiensts Schule des Rheingau-Taunus-Kreises, erklärt Schulleiterin Ina Ofenloch bei der feierlichen Eröffnung: „Wir haben hier etwas auf die Beine gestellt, auf das wir stolz sind und das wir sehr gerne präsentieren und feiern. Die heute verfügbare Technik zu nutzen macht uns riesigen Spaß und wird den Schülerinnen und Schülern ein in die Zukunft gerichtetes und topaktuelles Lernen ermöglichen. Vor zwei Jahren standen wir hier in einem veralteten und ungenutzten Sprachlabor aus den 80er Jahren und jetzt haben wir zwei Räume, den ‚WorkingSpace‘ und den ‚MakerSpace‘ als ideale Ergänzung der Lernangebote und der Talentförderung an unserer Schule.“
Um aus dem alten Sprachlabor (in dem noch Röhrenbildschirme standen) moderne Räume für den MakerSpace zu machen, hat der Rheingau-Taunus-Kreis als Schulträger größere Umbaumaßnahmen ermöglicht. Rückbau des Sprachlabors, neue Leitungen und zeitgemäßer Anstrich der beiden Räume. Auch bei der Inanspruchnahme von Förderprogrammen des Landes Hessen, für die Anschaffung von Mobiliar und technischen Geräten, hat der Fachdienst Schule des RTK unterstützt.
Landrat Sandro Zehner hatte bei der Eröffnung des MakerSpace in seiner Rolle als Schuldezernent eine klare Botschaft an die Schülerinnen und Schüler: „Dieser Raum gehört Euch! Die Lehrer haben zwar das Sagen und den Schlüssel, aber wir machen diese Räume, damit ihr diese Welt entdeckt. Stellt Fragen, macht was draus. Das Schöne ist ja, dass Kinder bei der Digitalisierung so unvoreingenommen und schlau sind, dass sie auch mal die Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Fragen herausfordern können. Eine kluge Frage an Lehrer gerichtet, sorgt für mehr Selbstwert und mehr Selbstvertrauen – das wünsche ich allen Kindern, denn sowas vergisst man nicht und wächst enorm dadurch.“
MakerSpaces sind offene Lernräume, die einen einfachen Zugang zu Technologien, Materialien, Werkzeugen und Know-how bieten und so den idealen Raum für gemeinschaftliches und interdisziplinäres Arbeiten bilden. In diesen Ermöglichungsräumen wird projektorientiert, experimentell und kreativ gearbeitet.
In die Entwicklung und Erstellung des MakerSpace an der PSI war auch das Medienzentrum des RTK eingebunden. Das Medienzentrum stellt für die Schulen im Rheingau-Taunus-Kreis nicht nur Geräte, Materialien und Inhalte zur Verfügung, sondern ist auch Berater der Schulen. Ziel ist es, gemeinsam mit den Schulen gute Konzepte modernen Lernens zu schaffen, Erfahrungen zusammen zu bringen und zu vernetzen.
Digitale Lernangebote anzubieten ist für die Schülerinnen und Schüler enorm wichtig, betont auch Landrat Sandro Zehner, weil es Zukunftschancen eröffnet, von denen heute teilweise noch niemand etwas ahnt: „Die Schulen haben erkannt, dass wir um die Frage der Digitalisierung nicht mehr herumkommen. Digitalisierung - dieser Begriff beschreibt mittlerweile grundlegende Veränderungen in Gesellschaft, Bildung, Leben und Arbeit. Kinder, die jetzt in der Schule sind, haben später Berufe, die heute zum Teil noch gar nicht erfunden sind. In den Schulen können wir das Grundrüstzeug vermitteln. Die Digitalisierung ist so dynamisch, da ist es heute schon absolut entscheidend, digitale Grundkompetenzen mitzugeben und Interesse daran zu wecken, wie die Welt von morgen aussehen kann.“
Das Ziel an der Pestalozzischule Idstein ist, die Möglichkeiten von WorkingSpace und MakerSpace in den Unterricht einzubinden und in bestimmten Fächern zu nutzen. Jeder Schüler soll da herangeführt werden, auch bei Themen, die im ersten Moment nicht nach Digitalisierung klingen. Im Lehrplan für die siebte Klasse steht zum Beispiel das Lesen und interpretieren von Balladen. Wenn zum Unterricht gehört, dass man eigene Balladen als Podcast aufzeichnet, bekommt das Thema direkt einen ganz anderen Anstrich, sagt Schulleiterin Ina Ofenloch. Generell soll aber das Erlernen von Audio- und Videoaufnahmen in der sechsten und siebten Klasse zum Lehrplan gehören.
Dass der MakerSpace hier an der PSI Wirklichkeit geworden ist, ist sicher kein Zufall. Die Idsteiner Schule ist auch Pilotschule für das Fach „Digitale Welt“ und wurde für ihr besonderes Engagement in den Bereichen Bildung und Medienkompetenz mit dem Titel „fobizz-Schule 2024/25" ausgezeichnet. Dieser Titel wird an Schulen verliehen, die durch ein aktives Kollegium und innovative Initiativen zur Förderung digitaler Kompetenzen herausstechen.
Mehr Infos:
Pestalozzischule Idstein: https://www.psi-online.de/
Fachdienst Schule im RTK: https://www.rheingau-taunus.de/informieren-beantragen/schule-bildung/schulen-im-rtk/
Medienzentrum RTK: https://medienzentrum-rheingau-taunus.de/index.php/Startseite.html