Pflege-Beratung dauerhaft sichern – Gesundheitsministerin Diana Stolz überreicht Förderbescheid im Kompetenzzentrum Pflege

|

Soziales

Kompetenzzentrum Pflege des RTK leistet seit mehreren Jahren ‚Pionierarbeit‘ / Dauerhaft etabliertes Beratungsangebot im ‚Care- und Case Management‘ / Landrat Sandro Zehner und Mitarbeiterinnen des Kompetenzzentrums nehmen Förderbescheid entgegen

 

Wenn eine Staatsministerin persönlich Förderbescheide überreicht, die sie auch mit der Post hätte schicken können, spürt man schnell die Wichtigkeit des Themas Pflege. Diana Stolz (CDU), Hessische Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, bringt aber nicht nur einen Förderbescheid zur ‚Verstetigung‘ der Angebote mit ins Kompetenzzentrum Pflege nach Bad Schwalbach. Sie nimmt sich richtig viel Zeit für ein Gespräch mit den Mitarbeiterinnen des Kompetenzzentrums, mit Landrat Sandro Zehner und dem hessischen Landtagsabgeordneten Ingo Schon aus dem Wahlkreis Rheingau I. Die pflegerische Daseinsvorsorge sicherzustellen ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die alle hier zusammen anpacken möchten, das wird bei diesem Treffen direkt spürbar.

„Mir ist es wichtig, Pflegestützpunkte direkt vor Ort anzuschauen und den Mitarbeitenden zuzuhören“, erklärt Diana Stolz direkt zu Beginn ihres Besuchs. „Der Rheingau-Taunus-Kreis war einer der drei hessischen Landkreise, die sich beim Thema Individuelles Case Management schon ganz zu Anfang auf den Weg gemacht und Pionierarbeit geleistet haben. Ich möchte mir einen Überblick verschaffen, wie die Erfahrungen sind, was läuft gut, was die wirklichen Herausforderungen sind. Ich bin die erste Pflegeministerin, die es in Hessen gibt und das nicht ohne Grund, denn Pflege ist eine der ganz großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Es ist für mich und die gesamte Landesregierung ein klarer politischer Auftrag, sich diesem Thema zu stellen.“

 

Zahl der Pflegebedürftigen steigt - bürokratische Hürden sollen sinken

370.000 Menschen sind pflegebedürftig – allein in Hessen. Über 85% der Pflegebedürftigen werden zu Hause betreut. Deshalb ist es entscheidend den pflegenden Familienmitgliedern beste Beratung und Unterstützung anbieten zu können. Der Rheingau-Taunus-Kreis macht genau das in seinem Kompetenzzentrum Pflege in Bad Schwalbach. Das Land Hessen möchte solche Beratungsangebote unterstützen, um den Menschen bei der Vielfalt der Angebote eine Orientierung zu geben. 

Eine Förderung, die wichtiger ist denn je, erklärt Landrat Sandro Zehner: „In der Tat ist die ‚Verstetigung‘ unserer Beratungsangebote absolut entscheidend. Wir laufen da auf ein wirklich massives demografisches Problem zu. Denn die Demografie packt uns hier direkt von zwei Seiten. Sie packt uns, weil wir Fachkräfte verlieren und sie packt uns, weil Menschen immer stärker pflegebedürftig werden. Da braucht es kluge Wege mit denen wir vor allem auch die Attraktivität von Pflegeberufen stärken, Zugänge erleichtern und Administrations- und Dokumentationspflichten da zurücknehmen, wo es geht. Ich höre ganz oft von ambulanten- und stationären Trägern den Wunsch, deutlich mehr mit den Menschen zu arbeiten, die Pflege benötigen, und deutlich weniger mit den bürokratischen Anforderungen beschäftigt zu sein.“

Der Förderbescheid hat den Zweck, ein auf Dauer angelegtes Beratungsangebot in Form eines ‚Case und Care Managements‘ für Menschen mit Pflegebedarf sicherzustellen. Angesichts der alternden Bevölkerung und den daraus entstehenden Bedarfslagen kommt einer Beratung über alle Sektoren hinweg ein hoher Stellenwert zu. 

 

Beratungsangebote werden im Rheingau-Taunus-Kreis und ganz Hessen immer wichtiger

Maßgebliche Beratungsstellen sind dabei insbesondere die Pflegestützpunkte. Diese sollen Menschen zu allen Fragen im Vor- und Umfeld der Pflege beraten und die für sie in Betracht kommenden Hilfs- und Unterstützungsangebote koordinieren, um eine wohnortnahe und möglichst abgestimmte Versorgung und Betreuung zu erhalten. In Hessen besteht inzwischen in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt mindestens ein Pflegestützpunkt. Ziel ist damit, eine nachhaltige Beratung der Bürgerinnen und Bürger anzubieten, sowie die Vernetzung und Koordination der Akteure.

„Pflegende Angehörige sind für ans alle hier ein echtes Herzensthema, für die wir versuchen möglichst viele Angebote zu machen. Denn ohne sie würde in der Pflege nichts mehr gehen“ berichtet Maria Alisch, Fachdienstleiterin Soziales & Pflege. „Es wird aber immer schwieriger, über die Beratung hinauszukommen. Denn echte pflegerische Angebote sind schon jetzt zu großen Teilen erschöpft. Aber es ist sehr wichtig Fragen zu beantworten, zuzuhören und den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine dastehen. Daher ist diese Förderung und Verstetigung unserer Angebote vom Land Hessen sehr wichtig für uns und wir möchten uns herzlich für diesen Besuch und den persönlichen Austausch mit der Ministerin bedanken.“

Pflegeministerin Diana Stolz ergänzt: „Pflegebedarf kommt meistens plötzlich. Von heute auf morgen. Und es ist ein sehr einschneidendes Erlebnis, für alle die daran beteiligt sind. Es macht etwas mit der Familie und dann sind auf einmal tausend Fragen da, mit denen man sich vorher nicht beschäftigen musste und wollte. Für eine zielgenaue Förderung sind die Erfahrungen aus der Beratung von Pflegestützpunkten wie hier in Bad Schwalbach sehr wertvoll. Daraus lernen wir und deshalb möchte ich diese Erfahrungen hören, mitnehmen und hessenweit als ein Beispiel für ‚Bitte nachmachen!‘ weitergegeben.“

 

Alle Informationen und Kontakt zum Kompetenzzentrum Pflege des Rheingau-Taunus-Kreises sind online abrufbar: Kompetenzzentrum Pflege

Informationen zum Förderprogramm des Landes Hessen finden Sie hier:

https://familie.hessen.de/gesundheit-und-pflege/pflege/foerderung-von-projekten-zur-weiterentwicklung-von-pflegestuetzpunkten-zu-pflegekompetenzzentren

Staatsministerin Diana Stolz, Landrat Sandro Zehner und MdL Ingo Schon