Maßnahmen zur ASP-Eindämmung im RTK zeigen Wirkung: außerhalb der Kernzone bisher keine positiven Schweinepest-Funde

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Veterinärwesen

Positive ASP-Funde beschränken sich im RTK auf Mariannenaue und Grünaue / Jagd in Sperrzone I wird im Januar intensiviert um Schwarzwildbestand zu reduzieren / Hochwasser am Rhein wird wegen möglichem Einfluss auf Wildwechsel in Blick genommen

Seit dem Fund des ersten positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getesteten Wildschweins im Rheingau-Taunus-Kreis an der Grünaue am 9. Dezember 2024 sind die Such- und Schutzmaßnahmen intensiv vorangetrieben worden. Mittlerweile sind alle bisherigen Funde von Kadavern oder Knochen außerhalb der Kernzone beprobt und ausgewertet worden. Das erfreuliche Ergebnis: alle Funde waren negativ. 

Auf der, bei den Such- und Bergeteams stark im Fokus stehenden, Mariannenaue wurden bisher 38 Kadaverfunde geborgen und beprobt. 31 davon waren ASP-positiv. Alle Kadaver wurden ordnungsgemäß in die Kadaversammelstelle Hattenheim gebracht und von dort durch die Fachleute von SecAnim nach Tierseuchenrecht entsorgt, erklärt das Veterinäramt des Rheingau-Taunus-Kreises. 

Auf der Mariannenaue wurde auch ein so genannter „Saufang“ aufgestellt. Ein Saufang ist eine Tierfalle für die Fangjagd von Wildschweinen. Dieser wird in der kommenden Woche nochmals kontrolliert und könnte dann in Betrieb gehen. Wie viele noch lebende Tiere sich auf der Mariannenaue befinden lässt sich aufgrund des unwägbaren Geländes nicht mit Sicherheit abschätzen. Suchmaßnahmen mit Drohnen sind aufgrund der Witterung momentan nicht durchführbar, werden aber so bald wie möglich wieder stattfinden.

Zusätzlich zum vom Landwirtschaftsministerium Hessen bereits errichteten Elektrozaun nördlich der B42 wird nun, entsprechend dem Vorschlag des RTK-Veterinäramtes, auch südlich der B42 ein Zaun errichtet, der die Kernzone noch besser abgegrenzt. Es handelt sich dabei um einen Festzaun, der von der Kläranlage ausgehend bis zum Bootshaus Hattenheim verläuft. Dieser ist vom Ministerium genehmigt und in Auftrag gegeben worden. Der weitere Zaunverlauf befindet sich ebenfalls in Planung. Zum Tausch des bisherigen mobilen Elektrozauns nördlich der B42 in eine Festeinzäunung sind Landkreis und Ministerium in Abstimmung mit Winzern und Landwirten. Ziel: die Einschränkungen für Weinbau und Landwirtschaft so gering wie möglich zu halten. 

In der Sperrzone I ist eine intensivere Bejagung des Schwarzwildes vorgesehen. Bis Ende Januar sind sechs sogenannte Drückjagden angemeldet worden. Diese sind laut Veterinäramt des RTK alle durchführbar. Durch die verstärkte Bejagung wird der Schwarzwildbestand und somit das Risiko der weiteren ASP-Ausbreitung in Sperrzone I gesenkt. Je weniger Wildschweine sich in der Sperrzone I befinden, umso weniger Tiere kommen auch als Überträger in Frage. 

Das momentan steigende Hochwasser des Rheins wird vom Krisenstab des Rheingau-Taunus-Kreises und den beteiligten Verbänden genau beobachtet. Auf rheinland-pfälzischer Seite mussten durch das Hochwasser bereits Maßnahmen angepasst werden. Der Landkreis Mainz-Bingen hat Zäune in Ufernähe teilweise zurücksetzen oder entfernen müssen. Dort wird zum Beispiel nun aber auch die Autobahn A60 mit Elektrozäunen auf beiden Seiten versehen um Wildwechsel und mögliche Unfälle mit Schwarzwild zu vermeiden. Ob das Hochwasser die B42 auf hessischer Seite und den dortigen möglichen Wildwechsel beeinflusst wird ständig beobachtet. Ob hier weitere Maßnahmen notwendig werden, wird sich voraussichtlich in der kommenden Woche zeigen.

Der Rheingau-Taunus-Kreis möchte sich bei allen beteiligten Behörden, Kommunen, Verbänden und allen Helferinnen und Helfern für die bisherige sehr gute Zusammenarbeit und das schnelle Voranbringen der gut koordinierten Maßnahmen ausdrücklich bedanken. 

 

Informationen zu ASP für Bürgerinnen und Bürger des RTK: www.rheingau-taunus.de/schweinepest/

Infos für Jägerinnen und Jäger: https://ljv-hessen.de/afrikanische-schweinepest/

Infos des Hessischen Landwirtschaftsministeriums: https://schweinepest.hessen.de/