Katzen aus unzumutbaren Zuständen befreit: RTK-Veterinäramt und Task-Force Tierschutz retten gemeinsam mehr als fünfzig Tiere

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Veterinärwesen

Katzen konnten auf Tierheime in Hessen und Rheinland-Pfalz verteilt werden / Task-Force Tierschutz des Hessischen Landeslabors berät und unterstützt Veterinärämter / Falsch verstandene Tierliebe führt leider häufig zu Fällen von „Animal Hoarding“

Das Veterinäramt des Rheingau-Taunus-Kreises und die Task-Force Tierschutz des Hessischen Landeslabors haben in einer Kreisgemeinde eine Katzenhaltung aufgelöst und dabei eine Vielzahl von Tieren aus unzumutbaren Zuständen geborgen.

Aufgrund eines anonymen Hinweises waren die beiden Teams des Veterinäramtes und der Task-Force gemeinsam ausgerückt. Vor Ort bot sich den Fachleuten eine Situation, die eine sofortige Reaktion der Behörden erforderte. Ziel war es, die gehaltenen Tiere so schnell wie möglich zu evakuieren und in aufnahmebereite Tierheime zu vermitteln, was bei der hohen Zahl der betroffenen Katzen eine besondere Herausforderung darstellte. 

In der Zwischenzeit wurden die Tiere vor Ort mit Wasser und Nahrung versorgt sowie tierärztlich betreut. Wie so oft in ähnlichen Fällen, war die Haltung dem Eigentümer aufgrund persönlicher Umstände nach und nach immer weiter entglitten und letztendlich komplett über den Kopf gewachsen. Falsch verstandene Tierliebe und die Sorge um jedes einzelne Tier führt immer wieder dazu, dass aufgenommene Tiere nicht mehr abgegeben werden. Stück für Stück steigert sich die Zahl der gehaltenen Tiere, sodass eine ordentliche Versorgung im Lauf der Zeit die finanziellen und oft auch körperlichen oder organisatorischen Möglichkeiten der Halter übersteigt. Letztlich musste die Tierhaltung komplett aufgelöst werden, weil der Zustand untragbar geworden war. Die Katzen wurden auf zahlreiche Tierheime in ganz Hessen und Rheinland-Pfalz verteilt. 

„Kein Tierheim ist in der Lage, auf einen Schlag derart viele Tiere aufzunehmen“, beschreibt die verantwortliche RTK-Amtstierärztin Dr. Christiane Litzius die Besonderheit dieses Falles von ‚Animal Hoarding‘. Auf Deutsch: ‚Tierhortung‘. „Eine solche Aktion erfordert unzählige Telefonate und Absprachen der Fachleute. Ohne die umfängliche Unterstützung durch die ehrenamtliche Arbeit in den Tierheimen wären solche Fälle nicht zu lösen und die Tiere zu retten“.

 „Immer wieder erleben wir, dass eine Selbstüberschätzung der eigenen Möglichkeiten dazu führt, dass Tierliebe ins Gegenteil umschlägt und die Tierhaltung nicht art- und sachgerecht durchgeführt werden kann und dann in eine Überlastung der Halter umschlägt“ erklärt Dr. Mario Zimmer, Leiter der Task-Force Tierschutz.

Die Task-Force Tierschutz steht den hessischen Veterinärämtern und den Strafverfolgungsbehörden aus Polizei und Staatsanwaltschaft in fachlicher Beratung zur Seite und unterstützt konkret vor Ort bei Kontroll- und Rettungseinsätzen. Dabei kann es sich sowohl um Nutz- oder Heimtierhaltung handeln als auch die Haltung von Exoten wie beispielsweise Schlangen, Spinnen oder tropische Wildvögel.

Mehr Infos zum Hessischen Landeslabor: https://lhl.hessen.de/