Zukunftswerkstatt für Fachkräftesicherung

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Wirtschaft

Workshop der Wirtschaftsförderung des Rheingau-Taunus-Kreises

Am 26. April 2023 haben sich in einem eintägigen Workshop mit dem Titel „Zukunftswerkstatt für Fachkräftesicherung“ Vertreterinnen und Vertreter aus der Industrie, dem Pflegebereich, dem Handwerk, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer sowie der Agentur für Arbeit getroffen. Seitens der Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises haben Mitarbeitende aus den Bereichen, die beruflich mit diesem Thema konfrontiert werden, ebenfalls teilgenommen. Dies waren die Fachdienste Kommunales Jobcenter, Ausländerbehörde, Migration, Soziales und Personalmanagement.

In seiner Begrüßung macht Landrat Frank Kilian noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, die herausfordernde Aufgabe der Fachkräftesicherung aktiv anzugehen. Nicht nur im Handwerk und der freien Wirtschaft ist diese Problematik aktuell, auch in der Kreisverwaltung sind momentan rund zehn Prozent der vorhandenen Stellen nicht besetzt.

Das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt am Main hat im Auftrag der Stabstelle für Fachkräftesicherung beim Hessischen Ministerium für Soziales und Integration für alle 21 hessischen Landkreise und die fünf kreisfreien Städte eine Berufsprognose bis zum Jahr 2028 erstellt. Die „Zukunftswerkstätten zur Fachkräftesicherung“ werden dazu genutzt, in allen hessischen Landkreisen die individuellen Ergebnisse durch das IWAK-Institut vorzustellen, die Akteure vor Ort für die Problematik zu sensibilisieren und sie bei der Zusammenarbeit zur regionalen Fachkräftesicherung zu unterstützen.

Die Prognoseberechnung wurde anlässlich der Veranstaltung präsentiert und zeigt, dass laut diesen Berechnungen im Rheingau-Taunus-Kreis im Jahr 2028 bis zu 6.000 Fach- und Arbeitskräfte fehlen werden. Frau Dr. Christa Larsen, Leiterin IWAK, betont, dass sich der Rheingau-Taunus-Kreis und Hessen bereits in einem veränderten Arbeitsmarkt befinden. Es werden demografiebedingt auf längere Sicht jährlich deutlich mehr Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den Ruhestand gehen als Nachwuchs eingestellt wird. An den Zahlen des letzten Hessischen Regionaldatenreports ist festzustellen, dass die Länge der Zeit, in der eine Stelle nicht besetzt ist, als Indikator für den Fachkräftemangel dient. Im Februar dieses Jahres lag diese durchschnittliche Vakanzzeit im Rheingau-Taunus-Kreis bei 158 anstatt wie im Jahr zuvor noch bei 139 Tagen.

Die Anzahl der offenen Stellen ist im Februar um 40,2 Prozent gestiegen. Bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit hatte der RTK die größte Abnahme im Januar auf Februar dieses Jahres.

Ausgehend von dieser Arbeitsmarktlage und aufbauend auf den zahlreichen bereits bestehenden Fachkräftesicherungsansätzen im Kreis sollen in der Zukunftswerkstatt gemeinsam mit allen Teilnehmenden neue innovative Ideen und Optimierungsmöglichkeiten für eine zukunftsorientierte Fachkräftesicherung gefunden werden.

Die Erkenntnisse aus den sehr engagierten Diskussionen in vier Arbeitsgruppen haben gezeigt, dass eine Fortführung des Austausches zwischen den Arbeitsmarktakteuren aus allen Bereichen sehr erstrebenswert ist und fortgesetzt werden sollte. Außerdem gilt es, eine noch stärkere Sensibilisierung von Arbeitgebern und Schulen aus der Region über bereits bestehende Förder-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote und über die neuen Gegebenheiten des Arbeitsmarktes herbeizuführen.

Nach der Durchführung der Zukunftswerkstätten auch in den anderen hessischen Regionen sind in der Fachkräfteinitiative überregionale Treffen der kommunalen Wirtschaftsförderungen geplant, die Impulse geben und den Austausch sowie die gegenseitige Unterstützung bei der Umsetzung von neuen Maßnahmen fördern sollen.

Landrat Frank Kilian und Besucher des Workshops "Zukunftwerkstatt für Fachkräftesicherung".