Wo gibt es Sicherheitsrisiken im Kreisgebiet?

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Studie: Rheingau-Taunus-Kreis zählt zu den 23 sichersten Regionen bundesweit / Nicht nur „klassische Straftaten“ berücksichtigt

Studie: Rheingau-Taunus-Kreis zählt zu den 23 sichersten Regionen bundesweit / Nicht nur „klassische Straftaten“ berücksichtigt

„Dass der Rheingau-Taunus-Kreis bereits seit vielen Jahren die zweisicherste Region in Hessen ist, war uns schon bekannt. Dass wir aber zu den TOP 25 bundesweit gehören, ist uns neu und zeigt, dass wir in den bewerteten Kategorien der neuen Studie beste Werte erreichen“, kommentiert Landrat Frank Kilian die im Wochenmagazin „Focus“ vorgestellte Studie des Kölner Sozialwissenschaftlers Wolfgang Steinle. Der Autor hat im Auftrag des Magazins 401 Landkreise und kreisfreie Städte in Deutschland auf bestimmte Sicherheitsaspekte hin untersucht und kommt zu einem interessanten, auch überraschenden Ergebnis.

„Der Kreis belegt in diesem Ranking den 23. Platz“, so der Landrat. Aus Hessen rangieren nur der Odenwaldkreis (8. Platz) und der Landkreis Kassel (15. Platz) vor dem Rheingau-Taunus-Kreis. Die Spitzenreiter des Rankings sind der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz vor dem Kreis Amberg-Sulzbach und dem Alb-Donau-Kreis. Schlusslichter sind die Städte Neumünster (401.), Köln (400.) und Lübeck (399.). „Die Studie ist umstritten, weil unterschiedliche Faktoren einbezogen wurden. Sie gibt aber einen wichtigen Fingerzeig, wie es um die Sicherheit bundesweit gestellt ist“, erklärt Landrat Kilian.

Für die Untersuchung hat der Autor 20 verschiedene Indikatoren ausgewählt, weshalb die Studie nicht ganz unumstritten ist. Neben „klassischen Straftaten“, die Steinle aus den Kriminalitätsstatistiken der Regionen ableitete, flossen auch Punkte wie die Verkehrssicherheit, aber auch die Arbeitslosenquote oder etwa „kleinere“ Vergehen wie etwa „Graffity Schmierereien“ in die Studie ein, um so auch das subjektive Sicherheitsgefühl besser abbilden zu können. Diese letztgenannten Faktoren wurden von Experten kritisiert. Entscheidend ist aber, dass es erstmals einen Überblick gibt, der weit über die klassisch erfassten „Kriminalitätsfälle“ hinausgeht.

Das individuelle gefühlte Sicherheitsempfinden, das schon bei Schmierereien verloren gehen kann, wird berücksichtigt, wie die Zahl der Unfälle in einer Region und andere Ereignisse, die für Unsicherheit bei einzelnen Personen sorgen können. Zu einem Gefühl der Unsicherheit gehören auch Aspekte, wie die Quote von Schwarzfahrern, Schulschwänzern oder ausgesprochene Drohungen, so der Autor. Solche Ereignisse können individuell auf Personen einwirken und in der Tat das Gefühl von Sicherheit an einem Ort beeinflussen.

Vier Kategorien wurde für die Untersuchung genutzt: „Sicherheit im Straßenverkehr“, „wirtschaftliche Sicherheit“, „psychische und physische Gewalt“ (etwa Verleumdungen oder körperliche Gewalt) sowie „gesellschaftlicher Dissens“. Mit Platz 30 bei der „Sicherheit im Straßenverkehr“ schneidet der Kreis am besten ab. Es folgen die Bereiche „wirtschaftliche Sicherheit“ (Platz 40) und „gesellschaftlicher Dissens“ mit dem 42. Platz. Ausreißer mit Platz 142 ist die Kategorie „psychische und physische Gewalt“, die eine bessere Bilanz verhagelt. „Es gilt zu schauen, welche Faktoren dafür verantwortlich waren, um dann zu handeln, und um präventive Maßnahmen einleiten zu können“, so Landrat Kilian.