„Wir wollen den Eltern in diesen schwierigen Zeiten helfen“
Jugendhilfe, Jugendförderung
Fachteam „Kindertagesstätten“ der Kreisverwaltung unterstützt bei der Umsetzung des Kita-Konzeptes des Landes / Konstruktive Besprechung mit den kommunalen Trägern
Fachteam „Kindertagesstätten“ der Kreisverwaltung unterstützt bei der Umsetzung des Kita-Konzeptes des Landes / Konstruktive Besprechung mit den kommunalen Trägern
„Nach den ersten Aufregungen sorgte der intensive und konstruktive Meinungsaustausch untereinander für eine gewisse Beruhigung. Von daher war unsere Besprechung erfolgreich“, fassen Annette Krämer, Hiltrud Albers und Daniela Schmitz vom Team „Kindertagesstätten“ im Fachdienst Jugendhilfe der Kreisverwaltung das Fazit des Gespräches mit den kommunalen Trägern der Kindertagesstätten zusammen. Schließlich soll ab 2. Juni wieder der eingeschränkte Regelbetrieb in den Einrichtungen für Kleinkinder stattfinden. „Natürlich informierten wir auch die freien und die kirchlichen Träger über die Ergebnisse und Empfehlungen der Besprechung“, berichtet Annette Krämer. Letztlich ging es dem Team primär darum, in der Kürze der Zeit die vorhandenen Unsicherheiten den Verantwortlichen in den Kitas zu nehmen.
Nachdem die Kitas in Hessen in den vergangenen zehn Wochen auf Notbetreuung wegen der Corona-Pandemie heruntergefahren waren, verständigten sich das Land mit den Spitzen des Hessischen Landkreistages und des Hessischen Städte- und Gemeindebundes auf eine Regelung, die bereits am 2. Juni in Kraft tritt. „Die Zeit drängt sehr“, so die allgemeine Beurteilung vor Ort: „… und dabei stellen sich viele Fragen!“ Wer darf in die Kindertagesstätte? Die Eltern beim Bringen oder Abholen? Werden die einzelnen, bereits etablierten Gruppen beibehalten oder gibt es gemischte Gruppen in den Kitas? Was ist aus pädagogischer Sicht sinnvoll und was nicht, wenn es um die Präsenz der Kinder in ihrer Kita geht? Wie können die Hygieneempfehlungen des Landes vor Ort umgesetzt werden?
„Uns allen war und ist klar, dass wir den Eltern in diesen schwierigen Zeiten helfen wollen und müssen, um sie entsprechend zu entlasten“, berichten Anette Krämer, Hiltrud Albers und Daniela Schmitz. Viele Hilferufen seien in der Kreisverwaltung in den letzten zehn Wochen eingegangen. „Eltern mussten in den vergangenen zehn Wochen gleichzeitig die Betreuung der eigenen Kinder organisieren und diese oft mit den beruflichen Tätigkeiten im Homeoffice koordinieren“, betont Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert: „Das hat an den Nerven gezehrt.“ Um diese Situation in Corona-Zeiten zu entspannen, „bietet die Kreisverwaltung Unterstützung den Eltern wie den Trägern der Kindertagesstätten an“.
Daniela Schmitz: „Das Sozialministerium hat bei der Umsetzung der Regelung für den eingeschränkten Regelbetrieb den Trägern der Einrichtungen viele Freiheiten und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort gelassen.“ Einige Kommunen nutzen diese Möglichkeiten des Landes, andere wünschten sich mehr Vorgaben zur Umsetzung ihres Konzeptes für die Kitas. Niedernhausen und Heidenrod legten so bereits ihr fertiges Konzept vor. „Niedernhausen will sofort alle Kinder in den Kitas betreuen, in anderen Kommunen sind Erzieherinnen in die Risikogruppe eingestuft und stehen deshalb nicht zur Verfügung, weshalb ein anderer maß- und verantwortungsvoller Weg beschritten werden muss“, sagt Liane Schmidt, zuständige Fachbereichsleiterin. Gleichzeitig gilt es etwa die Härtefallregelung, die seit dem 25. Mai in Kraft ist, wenn notwendig, in das neue Kita-Konzept des Landes einzubinden.
Und Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert ergänzt: „Es geht - und das hat absolute Priorität - um die Berücksichtigung von pädagogischen Konzepten und damit um das Wohl der Kleinkinder. Sinnvoll ist es sicher nicht, dass sie einen Tag in die Kita gehen und dann wieder zwei oder drei Tage zu Hause bleiben sollen.“ „Gerade Kleinkinder benötigen in dieser Phase ihre bekannten Bezugspersonen“, so die Jugendhilfe-Dezernentin. Auch über die Länge der angebotenen Betreuungszeiten tauschten sich die Anwesenden aus.
Dem Fachteam war deshalb daran gelegen, dass es eine einhellige Linie im Kreisgebiet gibt. Doch das ist wegen der unterschiedlicher Strukturen in den Kommunen nur schwer umsetzbar. Umso wichtiger war es aber, dass das Team „Kindertagesstätte“ der Kreisverwaltung eigene Empfehlungen und einen ergänzenden - zu dem des Sozialministeriums - Fragenkatalog vorbereitet hatte. „Beide konnten wir gemeinsam mit den Vertretern der Kommunen abarbeiten“, so Hiltrud Albers. Auch die Frage der Neuanmeldungen von Kindern für die Kitas erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Annette Krämer: „Da es in den vergangenen drei Monaten keine Möglichkeit gab, neue Kinder aufzunehmen, müssen nun erst einmal die vorliegenden Anträge abgearbeitet werden. Wir bitten um Verständnis.“