„Wert­schätzung für stetigen Einsatz für mehr Familien­freundlichkeit im Kreis“

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Stabsstelle für Frauen und Gleichstellung

Gleichstellungs­beauftragte Rita Czymai nahm in Berlin Zertifikat für die erfolgreiche Durch­führung des „audits berufundfamilie“ entgegen

Gleichstellungsbeauftragte Rita Czymai nahm in Berlin Zertifikat für die erfolgreiche Durchführung des „audits berufundfamilie“ entgegen

„Die Zertifizierung werten wir als Wertschätzung für unseren stetigen und ideenreichen Einsatz für mehr Familienfreundlichkeit in der Kreisverwaltung, was wiederum letztlich auf unseren Kreis ausstrahlt.“ Mit diesen Worten kommentierte Landrat Burkhard Albers zufrieden und mit Stolz die erfolgreiche Durchführung des „audits berufundfamilie“. Bei einer Veranstaltung mit feierlicher Übergabe der Zertifikate in Berlin konnte nun die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, Rita Czymai, in Anwesenheit von Manuela Schwesig, der Bundesfamilienministerin, sowie der Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Iris Gleicke, das Zertifikat für die Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises entgegennehmen. „Für die Kreisverwaltung ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf seit vielen Jahren ein Schwerpunkt“, so der Landrat.

Das bundesweite „audit berufundfamilie“ versteht sich als ein strategisches Managementinstrument, das Unternehmen und Institutionen, wie Verwaltungen eines Kreises, dazu nutzen, ihre Personalpolitik familien- und lebensphasenbewusst auszurichten. Die Arbeitgeber, die sich dem „audit“ stellen, erarbeiten gemeinsam mit der „berufundfamilie Service GmbH“ passgenaue und bedarfsgerechte Maßnahmen. Wie Rita Czymai als Projektleiterin betont, wurde der Prozess durch die Gleichstellungskonferenz angestoßen und begann nach Beschluss des Kreistages in der Kreisverwaltung Anfang November 2015: „Wir starteten mit einem Auftakt- und Strategie-Workshop, bei denen es viele erfolgversprechende Vorschläge von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung gab.“

Dabei wurde die Einschätzung schon unterstützt, dass Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht alleine auf die Betreuung von Kindern reduziert werden darf. „Es geht auch immer stärker darum, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Pflege von Elternteilen und naher Angehöriger übernehmen müssen und in diesen Fällen den persönlichen Pflegedienst mit ihrer beruflichen Tätigkeit und den damit verbundenen Anforderungen in Einklang bringen müssen“, so Rita Czymai. So wurde beispielsweise intensiv für die Schaffung von mehr Zeitsouveränität für Beschäftigte sowie die interne wie externe Sichtbarkeit der familienbewussten Angebote diskutiert.

„Für die Mitwirkenden im Prozess stand fest, dass eine bessere Balance von Beruf und Familie, die Erhöhung der Attraktivität der Dienststelle und eine noch höhere Bindung der Beschäftigten an die Kreisverwaltung Rheingau-Taunus-Kreis erzielt werden sollen“, berichtet Michael Schardt, Fachbereichsleiter in der Kreisverwaltung, der den Prozess begleitete. In den Workshops wurden strategische Ziele für 2015 bis 2018 erarbeitet.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig wies In ihrer Rede in Berlin darauf, dass derzeit noch viel zu oft, Familie und Beruf als Doppelbelastung gesehen wird. „Ziel muss es sein, Familien und Beruf in Zukunft als doppeltes Glück anzusehen.“ Dies gelinge aber nur, wenn Arbeitgeber ihren Angestellten in Lebensphasen, in denen sie anderweitig gefordert sind, die notwendige Flexibilität einräumen, um beruflich eine Zeitlang kürzer treten zu können, ohne dadurch Nachteile zu haben“.

In der Veranstaltung lagen Karten mit verschiedenen Aussagen aus. „Mama wohnt nicht mehr in der Firma“, hieß es auf einer davon. Ein Zitat, auf das Iris Gleicke in ihrer Rede Bezug zu nehmen schien. Sie wandte sich nämlich sehr eindringlich gegen eine „24-Stunden-Verfügbarkeit“ von Arbeiternehmern für ihren Arbeitgeber und die Folgen. Es sei noch nicht allzu lange her, da wurde in Unternehmen gejubelt, dass durch die Digitalisierung eine 24-stündige Verfügbarkeit und Erreichbarkeit gewährleistet werden kann. „Eine solche Lösung können und dürfen wir nicht anstreben, weil die familiären Beziehungen darunter leiden.“ Für ein modernes Unternehmen müsse dagegen Familienfreundlichkeit eine Selbstverständlichkeit sein.“ Die 272 Arbeitgeber, die am 23. Juni mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet wurden, seien dafür ein guter Beweis.

Gleichstellungsbeauftragte Rita Czymai vor der Tafel, auf der alle Zertifikatsempfänger verzeichnet waren.