Wert­schätzung für das Förder­programm „Rat und Tat kreisweit“

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Soziales

Sozial­minister Stefan Grüttner überreicht Landrat Frank Kilian Anerkennungs­preis im Rahmen des Wett­bewerbes „Aktion Generation - Lokale Familien stärken“

Sozialminister Stefan Grüttner überreicht Landrat Frank Kilian Anerkennungspreis im Rahmen des Wettbewerbes „Aktion Generation - Lokale Familien stärken“

Landrat Frank Kilian, Fachbereichsleiterin Daniela Leß, Fachdienstleiterin Andrea Horne und die zuständige Mitarbeiterin Elke Jörg-Pieper erhielten den mit 5.000 Euro dotierten Anerkennungspreis im Rahmen des Wettbewerbes „Aktion Generation - Lokale Familien stärken“ des Hessischen Sozialministeriums für das
„Förderprogramm Rat und Tat kreisweit“ des Rheingau-Taunus-Kreises. „Die Konzepte der Preisträger zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Miteinander der Generationen und die Verantwortung füreinander vor Ort in den Blick nehmen“, lobte Sozialminister Stefan Grüttner in seiner Laudatio. „Die Konzepte und Maßnahmen gestalten das Leben für alle Generationen vor Ort attraktiv, gewinnbringend und lebenswert. Sie stärken das Gemeinschaftsgefühl und den lokalen Familiensinnen“, so Grüttner weiter.

Kilian zeigte sich erfreut, dass die Neuausrichtung des Programmes, das es ursprünglich seit 2008 gibt, eine solche Wertschätzung erfährt. „Das Förderprogramm ‚Rat und Tat kreisweit‘ war in den vergangenen Jahren ein großer Erfolg, von ihm gingen wichtige Impulse aus.“ In diesem Jahr erfolgte eine Neuausrichtung, um sich an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Die Neuausrichtung des Programmes hat das Ziel, Maßnahmen für lebendige Ortskerne und eine wohnortnahe Versorgung zu unterstützen. Landrat Kilian: „Die Strukturförderung soll dazu führen, die Lebensqualität vor Ort zu erhalten, beziehungsweise zu verbessern.“ Die veränderten Altersstrukturen stellen insbesondere die Kommunen im ländlichen Raum vor große Herausforderungen.

„In den kleinen Orten gibt es oft keinen Bäcker, keinen Metzger und auch keinen Arzt mehr, was wiederum bedeutet, dass gerade ältere Mitmenschen darauf angewiesen sind, dass es funktionierende Strukturen gibt, um in die nächste Stadt zu kommen, in der es beispielsweise die Einkaufsmöglichkeiten gibt“, betont Elke Jörg-Pieper. Der Förderschwerpunkt von „Rat und Tat kreisweit“, der nun mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet wurde, ist seit diesem Jahr die Quartiersentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises. Die Antragstellung erfolgt über die Kommunen, die wiederum „Akteure“ aus dem jeweiligen Quartier als Partner mit in das Projekt einbinden können. Das Programm gibt die Handlungsfelder vor: Soziale Infrastruktur, Wohnen, Pflege und Betreuung, Mobilität, Bildung und Kultur.

Eine erfolgreiche Quartiersentwicklung zielt darauf ab, allen im Stadtviertel lebenden Menschen eine möglichst hohe Teilhabe und Lebensqualität zu bieten. „Entstehen soll ein lebendiger sozialer Raum mit starkem bürgerschaftlichem Engagement“, so der Landrat. Eine inklusive, kultursensible und
generationengerechte Quartiersentwicklung kann der Schlüssel für „demografiefeste“ Kommunen sein, mit einem von den Bürgern selbstbestimmtem Wohnen und einer Versorgungssicherheit für Menschen in ihrem Quartier. Immer mehr Menschen wollen im Alter selbstbestimmt leben und auch dann in ihrem vertrauten Wohnumfeld bleiben, wenn sie mit Einschränkungen ihrer Gesundheit und Mobilität leben müssen.

Die Voraussetzungen dafür gilt es dort zu schaffen, sagen die für das Programm „Rat und Tat kreisweit“ zuständigen Mitarbeiterinnen der Kreisverwaltung, Andrea Horne und Elke Jörg-Pieper, „wo die Menschen ihren unmittelbaren Lebensmittelpunkt haben: im Stadtteil, im Viertel, im Quartier, in entsprechenden Regionen auf dem Land“.

„Mit der Neuausrichtung und der neuen Perspektive auf die ‚Lebensumfeld-Gestaltung‘ wollen wir nicht mehr isoliert für einzelne Zielgruppen denken und planen, sondern im Sinne inklusiver Quartiere die Anforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln zusammenführen und umfassende Konzepte entwickeln, die in gleicher Weise etwa Belange von Familien, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Beeinträchtigungen, Zuwanderinnen und Zuwanderern, also von allen Bürgerinnen und Bürgern, berücksichtigen“, so Andrea Horne. Horne und Jörg-Pieper zeigen sich überzeugt, dass „die Quartiere einen ‚Kümmerer‘ benötigen, der die Bedarfe erkennt, Projekte anstößt, sie steuert, der Ansprechpartner vor Ort ist, Vernetzungen herstellt und vieles mehr…“

Im geänderten Programm „Rat und Tat kreisweit“ richtet sich die jeweilige maximale Fördersumme nach dem Gesamtbudget des Antrages. Momentan beträgt die jährliche Förderhöchstsumme 35.000 Euro, Die maximale Förderdauer beträgt drei Jahre. Förderfähig sind weiterhin Personal- und Sachkosten. 

Sozialminister Stefan Grüttner übergab den Anerkennungspreis im Rahmen des Wettbewerbes „Aktion Generation - Lokale Familien stärken“.

Sozialminister Stefan Grüttner übergab den Anerkennungspreis im Rahmen des Wettbewerbes „Aktion Generation - Lokale Familien stärken“.