Voraussetzungen für eine stückweise Rückkehr ins normale Leben schaffen
Gesundheit
Krisenstab spricht über Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelung nach der Lockerung / Schulamt und RTV bereiten sich auf Öffnung der Schulen vor
Krisenstab spricht über Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelung nach der Lockerung / Schulamt und RTV bereiten sich auf Öffnung der Schulen vor
„Das öffentliche Leben wird nach den Beschlüssen der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Bundesländer stückweise der Normalität angepasst“, betont Landrat Frank Kilian nach der Krisenstabssitzung im Kreishaus, in der die Konsequenzen der Entscheidungen vom Mittwoch ausführlich besprochen wurden. Dabei standen zwei Punkte im Mittelpunkt des Treffens: Die Öffnung der Schulen und dadurch bedingt auch die Umstellung vom derzeit gültigen Ferien- auf den Regelfahrplan für Busse und Bahnen im Kreisgebiet ab Montag, 27. April 2020, durch die RTV, die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft. Landrat Kilian: „Wir haben sehr intensiv über die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen - gerade in den Schulen, in kleinen Läden sowie den Bussen und Bahnen - gesprochen.“ Dabei orientiert sich der Krisenstab an Empfehlungen der Bundeskanzlerin Angela Merkel und des Landes.
„In Situationen, in denen die Mindestabstände von 1,5 Metern nur schwer eingehalten werden können, insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkauf, wird das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung dringend empfohlen“, lautet die Aussage. Dabei sind natürlich die Statements von Experten zu berücksichtigen, die sich auf die Frage, „Wenn ich mich selbst schon nicht mit einer Maske schützen kann: Kann ich denn – falls ich selbst unwissentlich infiziert bin – wenigstens andere Menschen schützen?“ antworten: „Hier kann man mit einem vorsichtigen ‚Ja‘ antworten. Denn auch ein einfacher Mundschutz hält einen Teil der infektiösen, größeren Virentröpfchen ab, wenn man hustet oder spricht.“
Wie weiterhin bekannt ist, soll der schulische Unterricht an den Schulen in Hessen ab dem 27. April wiederbeginnen. Zuerst sollen die 4. Klassen der Grundschulen sowie die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen (Haupt-, Realschulen und Gymnasien). An den Gymnasien sollen auch die 12. Klassen wieder beschult werden. „Die Vorbereitungen für den 27. April laufen in den Schulen des Kreises wie in unserem Schulamt auf Hochtouren“, erläutert der zuständige Fachbereichsleiter K.-Michael Schardt. Der Auftrag erging an die Schulen, dass Hygiene- und Abstandspläne in den Klassenräumen wie auf dem Schulhof zu erstellen sind. „Es gilt darauf zu achten, dass beispielsweise auf den Schulhöfen nur kleine Gruppen zusammenkommen.“, so Schardt. Des Weiteren melden die Schulen ihren Bedarf an Desinfektionsmitteln. Diese werden dann über den Kreis bestellt und verteilt.
Der Schutz vor Ansteckung ist ein wichtiges Thema in der Krisenstabssitzung, wie in den Besprechungen der RTV, die ab 27. April wieder den Regelbetrieb aufnimmt. Dann gilt weiterhin, dass die Tür beim Fahrer geschlossen bleibt, also auch keine Tickets dort erworben werden können. „Wir sind in regelmäßigen Gesprächen mit den Busunternehmen, damit genug Fahrer vorhanden sind und die Busse fahrtüchtig sind“, so RTV-Geschäftsführer Thomas Brunke. Und ÖPNV-Dezernent Günter F. Döring ergänzt: „Die schrittweise Einführung des Unterrichts an Schulen und die geplante Lockerung beim Einzelhandel, dass Geschäfte mit weniger als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche ab dem 20. April wieder öffnen dürfen, werden auch dazu führen, dass es wieder mehr Mobilität im Rheingau-Taunus-Kreis gibt.“
Brunke: „Da die Schulen schrittweise öffnen, werden wir den Busbetrieb aus logistischen und betrieblichen Gründen wieder komplett auf den Schulfahrplan umstellen. Maximal vereinzelte Busfahrten, die bspw. nur eine Grundschule anfahren, werden dabei ausgesetzt bleiben – solange bis die Grundschulen wieder öffnen.“ Die Verkehrsunternehmen seien darüber hinaus dazu angehalten, die aktuellen Hygienevorschriften umzusetzen, dazu zählen unter anderem, dass die Busse täglich desinfiziert und gereinigt würden, oder dass der Busfahrer seinen Arbeitsplatz zum Schichtende desinfiziere, führt Brunke weiter aus.
Aufgrund des begrenzten Platzangebotes in einem Bus ist die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,50 Metern oftmals nicht möglich. „Es gilt also, weiterhin Abstand halten, auch wenn es schwierig ist. Zudem bitten wir darum, der Empfehlung der Bundes- und Landesregierung zu folgen, einen Mund-Nasen-Schutz in den Bussen und Bahnen zu tragen“, appelliert Döring an die Vernunft und an die Menschlichkeit der Fahrgäste. Einen besonderen Dank möchten Landrat Kilian, Dezernent Döring und RTV-Geschäftsführer Brunke auch den zahlreichen Busfahrern aussprechen, die in diesen Tagen ihren Dienst ableisten: „In diesen schwierigen Zeiten möchten wir die Gelegenheit nutzen, uns bei den Busfahrerinnen und Busfahrern der von uns beauftragten Verkehrsunternehmen zu bedanken, denn auch sie sind ‚Helden des Alltags‘ - und das nicht nur heute: Sie sorgen tagtäglich am Steuer dafür, dass unsere Fahrgäste sicher und zuverlässig von A nach B kommen, für viele Fahrgäste ist das die einzige Möglichkeit, zur Arbeit zu kommen oder Dinge des Alltags erledigen zu können“.
Abschließend teilt die Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Renate Wilhelm mit, dass es am Donnerstag - bis Freitag, 10.00 Uhr - keine Neuinfizierungen mit dem Corona-Virus im Kreis gab. Von Freitag bis zum heutigen Montag (10.00 Uhr) kamen fünf Neuinfizierte im Kreisgebiet hinzu, berichtet die Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes, Dr. Renate Wilhelm in der Sitzung des Krisenstabes.