Vom Jahrespraktikum profitierten beide Seiten

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Integration

Landrat Kilian und Mentor Retzmann ließen sich von den Erfahrungen der syrische Praktikantinnen Nesrin Kaisoun und Sara Kashasha berichten

Landrat Kilian und Mentor Retzmann ließen sich von den Erfahrungen der syrische Praktikantinnen Nesrin Kaisoun und Sara Kashasha berichten / Fachdienste der Kreisverwaltung durchlaufen / Abschlussgespräch

In der Zeit vom 15.Februar 2021 bis 14. Februar 2022 absolvierten zwei junge Syrerinnen ein Jahrespraktikum in der Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises. Den Rahmen dazu bildete das Projekt „Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in deutschen Kommunalverwaltungen“ der „Engagement Global gGmbH“, einer gemeinnützigen Gesellschaft, deren alleiniger Gesellschafter die Bundesrepublik Deutschland ist. Mit „Engagement Global“ gibt es erstmals in Deutschland eine zentrale Anlaufstelle für die Vielfalt des entwicklungspolitischen Engagements sowie der Informations- und Bildungsarbeit.

Die Idee, sich an dem Projekt zu beteiligen, stammte von der WIR-Koordinatorin Birgit Lichtenfels von der Stabsstelle „Integration und Projektakquise“. Ziel ist die Vermittlung von Verwaltungswissen, das bei einem zukünftigen Wiederaufbau kommunaler Straukturen in Syrien helfen könnte. Die beiden Praktikantinnen, Nesrin Kaisoun und Sara Kashasha, durchliefen ein Jahr lang die Kreisverwaltung und einige Fachdienste und konnten sich darüber informieren, wie kommunale Selbstverwaltung funktioniert.

„In jeweils sieben unterschiedlichen Abteilungen waren sie eingesetzt“ berichtet Günter Retzmann, der das Praktikum im Auftrag des Kreisausschusses begleitete und somit als Ansprechpartner für die beiden Frauen diente. So erwarben Nesrin Kaisoun und Sara Kashasha ein hohes Maß an Wissen, Grundlagenkenntnissen und Fachbegriffen und konnten vielfältige Erfahrungen zu spezifischen Aufgabengebieten sammeln. Zu den Stationen zählten beispielsweise der Fachdienst Umwelt, die Kommunalaufsichtsbehörde, der Fachdient Soziales, die Kfz-Zulassungsstelle, das Jugendbildungswerk, im Stabsbereich das Büro für Frauen und Gleichstellung, die Kreisentwicklung und andere mehr. „Wir fühlten uns sehr gut aufgenommen und konnten Wissenswertes mit auf unsere weiteren Berufswege mitnehmen“, sagen beiden.

Begleitet wurde der Einsatz von Günter Retzmann, der als Mentor fungierte. Über den gesamten Zeitraum hinweg wurden in monatlichen Zusammentreffen Themen der Kommunalverwaltung, der Gesellschaft, aus Politik, des Rechtswesens, auch Europarecht besprochen. Ebenso standen der Besuch einer Kreistagssitzung und der Stadtverordnetenversammlung Bad Schwalbach auf dem Programm. „Die beiden Praktikantinnen hatten jederzeit die Möglichkeit, eigene Wünsche oder auch Fragestellungen, die sie bewegten, einzubringen“, so Retzmann.

Auch Landrat Frank Kilian würdigte das Projekt: „Beide Seiten – auch die Mitarbeitenden der Kreisverwaltung – profitierten von der Anwesenheit der beiden Frauen.“ Das Jahrespraktikum von Nesrin Kaisoun und Sara Kashasha hat in den Abteilungen gewinnbringende und positive Eindrücke hinterlassen. Das Praktikum mündete für Nesrin Kaisoun und Sara Kashasha nahtlos in ein Beschäftigungsverhältnis beim Rheingau-Taunus-Kreis ein. Im September schließt sich für Sara Kashasha eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte in der Kreisverwaltung an.

Foto:
Nesrin Kaisoun (2. von links) und Sara Kashasha (2. von rechts) berichteten Landrat Frank Kilian und dem Mentor des Projektes Günter Retzmann (rechts) über ihre positiven Erfahrungen des Jahrespraktikums in der Kreisverwaltung. Bildmitte: Susanne Schneider, Leiterin der Stabsstelle Vielfalt, Internationales und Projektakquise.

Foto von links: Landrat Frank Kilian, Praktikantin Nesrin Kaisoun, Susanne Schneider, (Leiterin der Stabsstelle Vielfalt, Internationales und Projektakquise),Praktikantin Sara Kashasha und Mentor des Projektes Günter Retzmann