„Teilnehmern eine Orien­tierung für deren persönliche Lebens­entwürfe vermitteln“

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Integration

Tanz und Theater­workshop PLAN B war ein Erfolg

Tanz und Theaterworkshop PLAN B war ein Erfolg

„Wir wollen mit dem Workshop ‚Plan B‘ Jugendliche und junge Erwachsene bei deren Integration in die Gesellschaft unterstützen und die soziale Kompetenz stärken“, berichtet Birgit Lichtenfels vom WIR-Fallmanagement des Rheingau-Taunus-Kreises. Dabei gehe es auch darum, zu zeigen, dass es nicht immer der Sprache bedarf, um sich untereinander verständigen zu können. „Natürlich wollten wir auch Perspektiven eröffnen und den Teilnehmern eine Orientierung für deren persönliche Lebensentwürfe vermitteln“, ergänzt Lichtenfels, die den Workshop in Kooperation mit der Flüchtlingskoordination Oestrich-Winkel, Fresko und dem Caritas-Integrationsprojekt „Hand in Hand“ ausrichtete. Finanzielle Unterstützung kam von Seiten des Caritasverband WiRT und dem Jugendbildungswerk des Rheingau-Taunus-Kreises. Dabei standen Lichtenfels die Theaterpädagogin Priska Janssen und die Tanzpädagogin Valérie Sauer zur Seite.

An zwei Samstagnachmittagen kamen 16 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 31 Jahren im Bürgerzentrum von Oestrich-Winkel zusammen, um in die Welt des Theaterspielens, der Tanz- und Bewegungsimprovisation hinein zu schnuppern. Der Tanz- und Theaterworkshop PLAN B, der für alle Jugendlichen im Rheingau offen war, fand großen Anklang bei den Jugendlichen aus insgesamt acht Ländern. Beim ersten Workshop waren elf Jugendliche gekommen und waren so begeistert, dass sie zum zweiten Workshop noch Freunde und Bekannte mitbrachten. Mit ersten Partnerübungen, wie „Da will ich hin“, „Ja-Nein-Sagen“ und „Ich und Du“, lernten die Jugendlichen sich spielerisch zu präsentieren und bewusst ihren Standpunkt zu vertreten, berichtet Birgit Lichtenfels.

Einfühlsam und immer unterstützend begleiteten die Theater- und Tanzpädagoginnen Priska Janssens und Valerie Sauer die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schnupperkurses im Ausprobieren neuer Ausdrucksformen und sogenannter „als ob Handlungen“. Bei allen tänzerischen und szenischen Übungen ging es darum, seine ganz eigene Ausdrucksform zu finden und die damit verbundenen Gefühle zu zeigen.

Fragen wie, wie möchte ich mein Leben gestalten, vielleicht als Mutter von 12 Kindern oder als Single, oder wie wäre es, wenn ich „Königin von Deutschland“ wäre, regte die jungen Menschen an, Perspektiven zu wechseln und über eigene Zukunftsvorstellungen nachzudenken. Unabhängig von den individuellen Vorstellungen und Wünschen war allen gemeinsam, sie wollen frei, selbstbestimmt und im friedlichen Miteinander leben.

Birgit Lichtenfels: „Im zweiten Workshop lernten sich die Teilnehmenden durch Partnerinterviews nun auch persönlich besser kennen und entdeckten schnell familiäre Gemeinsamkeiten, wie z.B. eine große Familie mit vielen Geschwistern.“ Mit Spaß und Begeisterung fanden die Jugendlichen schnell Zugang zu neuen Erfahrungen und es zeigte sich, dass über alle Sprachbarrieren hinweg eine Verständigung möglich ist. Am Ende des Workshops gab es viele positive Stimmen: „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht“, lautete eine Meinung, eine andere:
„Ich habe neue Leute kennen gelernt“ und eine dritte:
„Ich möchte gerne weitermachen“. Die Veranstalter planen im Mai eine Fortsetzung und wünschen sich dabei auch die Teilnahme von deutschen Jugendlichen.