Situation auf dem Wohnungs­markt: Es ist nicht mehr „5 vor 12“

Landrat Frank Kilian lädt zur Informationsveranstaltung zur Lage auf dem hiesigen Wohnungsmarkt politische Entscheidungsträger ein / Experte Prof. Reinhard Sparwasser stellt Konzepte vor

Auch im Rheingau-Taunus-Kreis treibt die Suche nach günstigem Wohnraum vor allem junge Menschen um. Es fehlt sowohl an bezahlbaren Mietwohnungen für Haushalte mit geringem und mittlerem Einkommen als auch an bezahlbarem Wohneigentum für Familien. Da der Wohnungsmarkt angespannt ist, hat Landrat Frank Kilian im Frühjahr 2018 eine Strategie zur Schaffung preisgünstigen Wohnraums erstellen lassen. „Nach einem Werkstattgespräch mit den Bauamtsleitern der 17 Kommunen im Kreis wollen wir mit Experten sowie Entscheidungsträgern der Städte und Gemeinden ins Gespräch kommen“, berichtet Landrat Kilian im Vorfeld der Info-Veranstaltung „Alle reden über bezahlbaren Wohnraum. Wir auch - mit Ihnen!“ am Donnerstag, 29. November 2018, um 18.00 Uhr, in der Cafeteria des Kreishauses in Bad Schwalbach, Heimbacher Straße 7.

„Wir wollen kommunale Handlungsmöglichkeiten mit Stadtverordneten, Stadträten, Gemeindevertretern, Mitgliedern der Gemeindevorstände und Ortsbeiräte besprechen und haben dazu kompetentes Wissen mit Prof. Dr. Reinhard Sparwasser, Ditmar Joest und Axel Wilz eingeladen.“ Besonders Prof. Dr Sparwasser gilt als ein wortgewaltiger und kenntnisreicher Experte im Handlungsfeld der Schaffung von preisgünstigem Wohnraum und der anschließenden Sicherung. „Ein Jurist“, wie Landrat Kilian verrät, der aber vor allem über praktische Erfahrungen in der Erarbeitung von Wohnungsbaukonzepten für Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet verfügt. Kilian: „Wir sind gespannt, welche Vorschläge Prof. Sparwasser uns unterbreitet, um das Problem in den Griff zu bekommen.“

Axel Wilz, Bauamtsleiter in Idstein, wird anschließend über die Bau-Aktivitäten und die Stadtentwicklung in der Hexenturmstadt berichten. Während sich der Geschäftsführer der Kommunalen Wohnungsbau (kwb) GmbH, Ditmar Joest, auf die Frage konzentriert, ob durch modulares Bauen die Baukosten besser kontrolliert werden können? Yvonne Grein von der Kreisentwicklung stellt die aktuelle Lage auf dem Wohnungsmarkt dar.

Landrat Frank Kilian zu den Zielen der Veranstaltung: „Wir wollen den politischen Entscheidungsträgern ungeschminkt darstellen, dass die Situation auf dem Wohnungsmarkt nicht mehr ‚5 vor 12‘ ist, sondern eher schon kurz nach 12 Uhr. Wenn wir jetzt aber nicht aktiv gegensteuern, Maßnahmen ergreifen, wird sich die Lage noch deutlich verschärfen.“ Es geht aber auch um Alternativen, welche Instrumente derzeit vorhanden sind, um das Ziel, einen preisgünstigeren Wohnraum zu schaffen, zu erreichen. „Wir wollen zudem der Blick schärfen, dass das Defizit an bezahlbaren Wohnungen nicht allein durch die kwb gedeckt werden kann“, so der Landrat. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Anbieter auf dem Wohnungsmarkt mit ins Boot geholt werden; auch Private. „Nicht zuletzt soll die Veranstaltung dazu dienen, Mut zu machen, die Alternativen und das vorhandene Instrumentarium auch zu nutzen“, betont Landrat Kilian abschließend.