Sein großer Erfahrungsschatz war stets gefragt

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Der Leiter der Rettungsleitstelle Manfred Linke geht in die Freistellungsphase / Viel Lob von Landrat Albers



Den Übergang in die Freistellungsphase der Altersteilzeit hatte sich der Leiter der zentralen Rettun

Der Leiter der Rettungsleitstelle Manfred Linke geht in die Freistellungsphase / Viel Lob von Landrat Albers

Den Übergang in die Freistellungsphase der Altersteilzeit hatte sich der Leiter der zentralen Rettungsleitstelle des Rheingau-Taunus-Kreises, Manfred Linke, eigentlich anders vorgestellt. Der Chemieunfall in einem Unternehmen in Oestrich und die damit verbundene Koordination der rund 500 Rettungskräfte am ersten Einsatztag von der Leitstelle aus forderten von Manfred Linke noch einmal den Einsatz seiner gesamten Kompetenz und seines großen Erfahrungsschatzes. "Manfred Linke und sein Team in der Leitstelle haben sich dieser großen Herausforderung gestellt und die Koordination der Hilfskräfte von Feuerwehren und den Rettungsdiensten aus dem gesamten Kreis und darüber hinaus mit großer Weitsicht, der nötigen Abgeklärtheit und Professionalität den Einsatz gemeistert", lobte Landrat Burkhard Albers bei der Verabschiedung von Manfred Linke in die Freistellungsphase der Altersteilzeit.

20 Jahre lang - von insgesamt 34 Berufsjahren im öffentlichen Dienst - war Manfred Linke Leiter der zentralen Leitstelle. "Er hat die Leitstelle verkörpert und ganz stark geprägt", betonte der Landrat. Ob mitten in der Nacht oder bei Schnee und Eis - wenn die Alarmierung durch das Leitstellen-Team erfolgte, war er vor Ort im Kreishaus, um die Koordinierung zu leiten. Als die Leitstelle nach Wiesbaden umgesiedelt werden sollte, setzte er sich mit Vehemenz und mit guten Argumenten für den Verbleib der Leitstelle in Bad Schwalbach ein. Die technische Modernisierung der Leitstelle, sprich Digitalisierung, trieb Linke immer wieder voran. "Unsere Rettungsleitstelle war dann auch eine der ersten in Hessen, die umgestellt wurde."

Dabei hatte er stets im Blick, die Einsatzkräfte sollen schnell an den Ort eines Unfalles oder Einsatzortes geleitet werden. Und wenn es zu einem Großschadensereignis kommen sollte, können von der zentralen Leitstelle aus die ganz unterschiedlichen Maßnahmen geregelt und ohne Reibungsverluste koordiniert werden. Ein Mann mit Blick für das wesentliche.

Landrat Albers hob aber auch die menschlichen Qualitäten des scheidenden Mitarbeiters hervor. "Manfred Linke war fast immer gut gelaunt, hatte stets ein Lächeln auf den Lippen, war kollegial und wusste seine Mitarbeiter zu motivieren." Er habe sein Wissen immer mit den Kollegen geteilt, weshalb man sich stets auf die Kräfte der Leitstelle verlassen konnte und auch weiterhin kann, denn "die Nachfolge wurde in die guten Hände von den beiden Nachfolgern Ulrich Hartmann und Oliver Schütz gelegt. Wegen dieser positiven und sympathischen Ausstrahlung von Linke bedauerte es Landrat Albers umso mehr, dass dieser vor eineinhalb Jahren Zielscheibe von politisch motivierten Angriffen wurde, für die er rein gar nichts konnte. Dies ging sogar soweit, dass Manfred Linke anonyme Briefe mit Drohungen erhielt.

"Auch wenn es noch so brenzlig war, Manfred Linke behielt immer die Übersicht, gab klare und eindeutige Anweisungen", lobte auch der stellvertretende Kreisbrandinspektor Markus Enders die Zusammenarbeit mit dem Ruhepol Manfred Linke. Jeder Auftrag von Seiten der Feuerwehr - "und war er noch so kompliziert" - wurde problemlos erledigt. Fachbereichsleiterin Daniel Leß würdigte den exzellenten Kenntnisstand der Leitstellen-Mitarbeiter.

Bei der Verabschiedung war auch der Kollege anwesend, der 1992 für die Einstellung Manfred Linkes verantwortlich war. Dr. Hans-Joachim Lahr, einst stellvertretender Leiter des Kreis-Gesundheitsamtes, berichtete dann auch vom ersten Kennenlernen im Bewerbungsgespräch. "Der Kreis hätte ihn beinahe nicht genommen, weil er im Bewerbungsgespräch sein Licht derart unter den Scheffel stellte, dass zunächst ein Mitbewerber den Zuschlag erhielt." Als dieser dann die Stelle nicht antrat, schlug die Stunde von Manfred Linke. Lahr: "Seine Bescheidenheit hätte ihm beinahe im Wege gestanden. Ich habe es nie bereut, mich für ihn ausgesprochen zu haben."