Sara Kashasha und Nesrin Kaisoun starteten ihr Jahrespraktikum in der Kreisverwaltung

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Integration

Modellprojekt „Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in der Kommunalverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises“ ist erfolgreich angelaufen

Modellprojekt „Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in der Kommunalverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises“ ist erfolgreich angelaufen

„Das Modellprojekt ‚Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in der Kommunalverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises‘ ist erfolgreich angelaufen“, berichten Landrat Frank Kilian und der zuständige Kreisbeigeordnete Günter Retzmann. Der Rheingau-Taunus-Kreis ist eine von vier Kommunen, die in diesem Jahr das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte Projekt umsetzen. Aus fünfzehn vielversprechenden Bewerbungen wurde die beiden Syrerinnen Sara Kashasha und Nesrin Kaisoun für das begehrte Jahrespraktikum ausgewählt. Beide lernen jetzt die Kreisverwaltung „von innen“ kennen, mit dem Ziel Aufbau, Aufgaben und Abläufe einer deutschen Kreisverwaltung zu verstehen. Praktikumserfahrungen und erworbenes Wissen der Praktikantinnen können in einen zukünftigen Wiederaufbau von kommunalen Strukturen in Syrien einfließen.

Die Agraringenieurin Nesrin Kaisoun startete ihr Praktikum im Stab von Landrat Frank Kilian. Dort erhält sie vielseitige Einblicke in das Aufgabenfeld der Kreisentwicklung. Stichworte sind Mobilität, Klimaschutz, Gleichstellung oder Bürgerbeteiligung: Nesrin Kaisoun findet alle Themen gleich spannend. „Aus meiner Tätigkeit in Syrien kenne ich das dortige Verwaltungssystem und den Aufbau. Deshalb sehe ich die Unterschiede“, berichtet sie. Sara Kashasha, die im Fachdienst Umwelt eingesetzt ist, begeistert „die enge Verzahnung von fachlichen und rechtlichen Erläuterungen sowie praktischen Einsätzen“. Neben der Mithilfe im Büro begleitet sie Kolleginnen und Kollegen im Außendienst bei der Überprüfung von Vorgaben des Umweltschutzes. Vor der Flucht aus Syrien hat sie Jura studiert. Ihr persönliches Ziel ist jetzt, im Anschluss eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte zu absolvieren.

„Das beeindruckend gute Sprachverständnis der beiden Praktikantinnen hilft die Herausforderungen, die das Jahrespraktikum mit sich bringt, zu bewältigen“, betont Projektkoordinatorin Birgit Lichtenfels. Es ist viel Flexibilität und eine hohe Motivation nötig, über die beide Frauen verfügen, so einhellig der Tenor der Kolleginnen und Kollegen im Kreishaus. Im Laufe des Jahres werden die beiden Praktikantinnen weitere Aufgabenbereiche und Fachdienste kennenlernen und wissenswertes über Kommunalpolitik von dem Mentor des Projektes, dem Kreisbeigeordneten Günter Retzmann, erfahren.

„Jeweils freitags treffe ich mich mit den beiden Praktikantinnen, um spezifische Fachthemen zu besprechen. Zuletzt gab es eine Einführung in das Kommunalwahlrecht in Hessen. Im nächsten Monat steht das Umweltrecht im Fokus unserer Betrachtung“, berichtet Retzmann. Der Kreisbeigeordnete beantwortet auch fachspezifische Fragen.

Eine hilfreiche Unterstützung, so Projektkoordinatorin Birgit Lichtenfels, ist auch der regelmäßige Austausch zwischen beteiligten Kommunen und allen Praktikanten, den Engagement Global gGmbH, mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, organisiert. So wird das entwicklungspolitische Engagement der Kommunen zusätzlich gebündelt. Landrat Frank Kilian ist erfreut über den guten Start der beiden Syrerinnen und das große Engagement der Fachabteilungen, das essentiell ist für den Erfolg des Projektes. Das Projekt mit seinem innovativen Charakter zeigt neue gangbare Wege einer gelingenden Integration auf.

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Nesrin Kaisoun und Sara Kashasha (im Vordergrund von links) absolvieren ihr Jahrespraktikum in der Kreisverwaltung im Rahmen des Modellprojektes „Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in der Kommunalverwaltung“. Im Gespräch mit Landrat Frank Kilian, dem Mentor des Projektes, Kreisbeigeordneter Günter Retzmann und der Projektkoordinatorin Birgit Lichtenfels berichteten die jungen Frauen von den ersten Eindrücken und Erkenntnissen.

Modellprojekt „Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in der Kommunalverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises“ ist erfolgreich angelaufen