Rheingau-Taunus-Kreis und seine Kommunen positio­nieren sich für weiteren Breitband­ausbau

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Kleine Darstellung

Landrat Albers: Kreise und Kommunen wollen gemeinsam Förder­antrag stellen / „Smart Region Rheingau-Taunus

Landrat Albers: Kreise und Kommunen wollen gemeinsam Förderantrag stellen / „Smart Region Rheingau-Taunus

Um den weiteren Breitbandausbau im Rheingau-Taunus-Kreis voranzutreiben, haben Landrat Burkhard Albers und die Bürgermeister der 17 Städte und Gemeinden im Kreisgebiet vereinbart, einen Antrag nach der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ zu stellen. Das milliardenschwere Förderprogramm des Bundes für den Breitbandausbau sieht vor, in unterversorgten Gebieten einen Netzzugang von mindestens 50 Mbit pro Sekunde sicher zu stellen.

Mit dem Bundesförderprogramm wird der Netzausbau technologieneutral gefördert. Der Fördersatz beträgt im Regelfall 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Das Bundesprogramm ist z. B. mit Förderprogrammen der Länder kombinierbar, die Kommunen müssen ihren Eigenanteil finanzieren. Der Bund greift den Kommunen und Landkreisen zudem bei der Planung und der Erstellung der Antragsunterlagen unter die Arme: Beratungsleistungen werden mit bis zu 50.000 Euro gefördert. Auch davon hat der Rheingau-Taunus-Kreis profitiert. Der zweite Förderaufruf für die Ausbauprojekte läuft bis zum 29. April 2016 und es ist einheitliches Ziel im Kreis diese Frist zur Antragseinreichung einzuhalten. Anschließend werden die Anträge anhand transparenter Kriterien (Scoring) vom Bund bewertet. Dieses Punktesystem bildet die Grundlage für eine Förderentscheidung.

Nachdem die Deutsche Telekom in den Jahren 2014 und 2015 weite Bereiche der Rheingau Kommunen Eltville, Kiedrich, Oestrich-Winkel und Walluf im Eigenausbau versorgt hat, hat diese im Rahmen der aktuellen Markterkundung angekündigt, weitere zentrale Gebiete im Landkreis kurzfristig auszubauen und modernste Technik einzusetzen. Die dann noch ausstehenden knapp 12.000 von insgesamt 88.000 Haushalten im Kreisgebiet sollen parallel mit mindestens 50 MBit/s versorgt werden. „Dies geht nicht ohne öffentliche Fördermittel“, wie Landrat Albers betont.

Dafür werden die Kabelverzweiger (grauen Kästen am Straßenrand) mit Glasfaser angebunden. Anschließend wird die Leistung über die Kupferkabel weitergeleitet. Weiterhin in der Planung ist der geförderte direkte Anschluss mit Glasfaser an Betriebe und öffentliche Liegenschaften, die bisher unterversorgt sind. Auch die Schulen im Kreisgebiet sollen direkt mit Glasfaser angebunden werden. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung unterstützt das Projekt des Rheingau-Taunus-Kreises auch finanziell. Die weitere Vorgehensweise sieht nach der Einreichung des Förderantrages, Gremienbeschlüsse in den kommunalen Parlamenten vor, die Ausschreibung und Auswahl der Netzbetreiber in den Sommermonaten bis zu Vertragsunterzeichnungen im Dezember 2016.

Grundlage der Vorgehensweise bildet die vor kurzem der Öffentlichkeit vorgestellt Studie Gigabit-Region 2015 – 2025 / 2030. Diese hat den Ausbau des flächendeckenden Glasfasernetzes dargestellt und berechnet, aber auch den Nutzen für das Kreisgebiet. Für einen flächendeckenden Ausbau sind rund 2.000 Kilometer Glasfaser zu verlegen und rd. 150 Millionen Euro zu investieren. Daneben sind nach dem Aufbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes jährliche gesamtgesellschaftliche Gesamtnutzen in Höhe von rund 65 Millionen Euro durch neue Produkte, Software- und Diensteplattformen, digitale Geschäftsmodelle und Kostenoptimierungen erzielbar. „Unter dem Slogan ´Smart Region Rheingau-Taunus´ könnte sich der Landkreis überregional in besonderen Feldern wie Bildung, Energie, Landwirtschaft, Mobilität, Tourismus oder Weinwirtschaft positionieren“, ist sich Landrat Albers sicher.

Weitere Informationen: Projektleitung Gigabit-Region und Digitalstrategie: Achim Staab, Tel. 06124 510487, achim.staab@rheingau-taunus.de.