Rheingau-Taunus-Kreis ist eine "Insel der Verkehrssicherheit" für Kinder

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Landrat Albers: Im zweiten Kinderunfallatlas der Bundesanstalt für Straßenwesen erhält der Kreis die Beurteilung "geringe Unfallbelastung / Ranking dient als Ansporn



"Der Rheingau-Taunus-Kreis gehört zu den In

Landrat Albers: Im zweiten Kinderunfallatlas der Bundesanstalt für Straßenwesen erhält der Kreis die Beurteilung "geringe Unfallbelastung / Ranking dient als Ansporn

"Der Rheingau-Taunus-Kreis gehört zu den Inseln der Verkehrssicherheit in Deutschland", berichtet Landrat Burkhard Albers, der sich auf die Zahlen des zweiten Kinderunfallatlases bezieht, der vor Kurzem von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) veröffentlicht wurde. Dieser analysiert auf Basis des Unfallgeschehens der Jahre 2006 bis 2010 die regionale Verteilung der Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt waren, wobei insgesamt drei Kategorien (Fußgänger / Radfahrer / Mitfahrer im Auto) und daraus ein Gesamtergebnis gebildet wurde. Bewertungsgrundlage ist die Zahl der verunglückten Kinder je 1.000 in diesen Gebieten lebenden Kindern.

Landrat Burkhard Albers: "Auf dieser Grundlage ist es möglich, die Verkehrssicherheitssituation von Kindern vor Ort mit der in anderen Kreisen und Gemeinden gleicher Größe zu vergleichen und damit einen Hinweis darüber zu erhalten, ob und wie sich die Situation vor Ort von anderen unterscheidet." Der Kinderunfallatlas enthält für die vier Kategorien Ranglisten der Unfallbelastung (verunglückte Kinder je 1.000 Altersgenossen), wobei insgesamt 412 Landkreise und ausgewählte Großstädte in Deutschland untersucht wurden. Bei den "Kinderunfällen insgesamt" rangiert der Rheingau-Taunus-Kreis auf dem zweiten Platz, nur knapp hinter dem Landkreis Südwestpfalz. Der Erstplatzierte erreicht eine Unfallkennziffer von 1,50, der Rheingau-Taunus-Kreis eine von 1,54. "Damit wird dem Kreis eine ‚geringe Unfallbelastung' attestiert", betont Landrat Albers. Hessenweit ist der Rheingau-Taunus-Kreis damit Spitzenreiter.

In den Einzelkategorien ergeben sich für den Kreis folgende Ergebnisse. Bei den Unfällen mit Kindern als Radfahrer erreicht der Rheingau-Taunus-Kreis ebenfalls den zweiten Platz (Unfallkennziffer 0,32) in dem Ranking. Bei den Unfällen mit Kindern als Fußgänger wird der 76. Platz (Unfallkennziffer 0,43) für den Kreis und bei den Unfällen Kinder als Mitfahrer im PKW der 84. Platz (Unfallkenziffer 0,79) ausgewiesen. Auch in diesen Kategorien heißt das Urteil: "Geringe Unfallbelastung". Im Vergleich zum ersten Kinderunfallatlas, der den Untersuchungszeitraum von 2001 bis 2005 berücksichtigt, gab es Verbesserungen bei den Unfallkennziffern. "Wir werden aber trotz des guten Ergebnisses weiter Ursachenforschung betreiben. Denn letztlich gilt: Jedes im Straßenverkehr verunglückte Kind ist eines zu viel", betont Landrat Burkhard Albers.

Das klare Ziel muss es sein, gemeinsam mit den Straßenbaubehörden und der Polizei an einer weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit von Kindern vor Ort arbeiten. Die bisherigen Erfolge können sich durchaus sehen lassen: Bundesweit wurden 1953 (1,2 Mio. Pkw) 1.147 Kinder im Straßenverkehr getötet, bis 1970 verdoppelte sich die Zahl nahezu auf 2.167. Im Jahre 2010 schließlich (41,7 Mio. Pkw) starben bundesweit 104 Kinder im Straßenverkehr, das sind 95 Prozent weniger als 1970.

Laut den Verfassern der Studie sind Aussagen zum individuellen Risiko auf dieser Grundlage jedoch nur begrenzt möglich, da je nach Raumstruktur und Topographie die Nutzungsintensität unterschiedlicher Verkehrsmodi stark variieren kann. So begünstigt z. B. eine relativ dichte Besiedlung mit relativ kurzen Wegen in Verbindung mit einer flachen Topographie die Fahrradnutzung. Bei entsprechend hoher Verkehrsleistung [Fahrzeug-km] im Radverkehr und einer hohen Zahl an Radfahrern kann dies z. B. zwar zu einer relativ hohen einwohnerzahlbezogenen Unfallzahl führen, die sich jedoch auf viele Radfahrer "verteilt". Dementsprechend kann das individuelle Risiko, einen Unfall zu erleiden, in dieser Beispielkonstellation trotz hoher bevölkerungsbezogener Unfallzahl eher gering sein.

Für weitere Informationen können Intessierte den Kinderunfallatlas (ISBN 978-3-86918-276-6) für 18 € beim Wirtschaftsverlag NW (www.nw-verlag.de) beziehen.