Rheingau-Taunus-Kreis hat Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplans Südhessen abgegeben
Kreisentwicklung
RTK und Kommunen haben Stellungnahme eng miteinander abgestimmt / Entwicklung von Wohn- und Gewerbeflächen steht besonders im Fokus / Kreisausschuss des RTK verabschiedet Stellungnahme einstimmig
Statement von Landrat Sandro Zehner:
Wir haben am Montag im Kreisausschuss unsere Stellungnahme des Landkreises zum sogenannten Regionalplan Südhessen abgegeben. Dieser Plan ist gerade in der Aufstellung, der Vorgang befindet sich momentan noch in einem relativ frühen Stadium. Und es war jetzt die erste Runde, in der die 17 Städte und Gemeinden aus dem RTK und wir als Landkreis uns mit dem Entwurf beschäftigt haben. In diesem Entwurf des „Regionalplans Südhessen und des Regionalen Flächennutzungsplans für den Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main“ gibt es mehrere Punkte, die wir begrüßen. Es gibt aber auch ein paar Punkte, da wollen wir darauf hinweisen, dass wir hier noch ein wenig Notwendigkeit zur Veränderung sehen.
Insbesondere aus zwei Perspektiven heraus: Da geht es einmal um das Gewerbe, vor allem die Gewerbeflächenentwicklung. Wir haben hier im Rheingau-Taunus-Kreis eine Wirtschaftsförderungsstrategie beschlossen und etablieren diese gerade. Diese Strategie setzt auch genau da einen Schwerpunkt. Wir wollen als Partner der 17 Städte und Gemeinden sicherstellen, dass wir neue Gewerbeflächen entwickeln, um Unternehmen im Landkreis neu anzusiedeln oder wachsenden Unternehmen das Potenzial bieten, sich entsprechend zu vergrößern. Das ist in manchen Teilen des jetzigen Regionalplanentwurfs nach unserem Dafürhalten nicht ausreichend berücksichtigt worden. Da wollen wir die Hand heben und an der Seite der betroffenen Kommunen aus dem RTK klar sagen, dass wir dazu nochmal miteinander in den Dialog treten möchten.
Genauso verhält es sich beim Thema Wohnbauflächen. Wir haben zum Beispiel im Rheingau-Taunus-Kreis die Situation, dass aktuell noch knapp zweieinhalbtausend Menschen in Gemeinschaftsunterkünften leben. Das muss sich ändern, denn diese Situation ist erstens gar nicht gut für die Integration und zweitens, einfach gesagt, sehr, sehr teuer. Allein um diese Situation zu entzerren muss Wohnraum entwickelt werden und Wohnraum gebaut werden. Denn: einen hohen Leerstand haben wir hier bei uns im RTK tatsächlich nicht. Auch in den ländlichen Regionen unserer kleineren Gemeinden sind die Quoten beim Leerstand sehr niedrig. Deswegen wird es nur bei Neubau funktionieren - in allen Segmenten. Vom Einfamilienhaus bis zum Mehrfamilienhaus muss hier eine Entwicklung in Gang kommen. Das braucht Grund und Boden.
Laut dem Entwurf des Regionalplans werden bei manchen unserer Kommunen sehr viele Potenziale gesehen. Vielleicht so viel, dass man sich die Frage stellen muss, ob das überhaupt in diesem Maße abgewickelt werden kann. Andere Kommunen wird ein sehr geringes Potential bescheinigt. Wir würden uns wünschen, dass wir eine gute Verteilung erreichen, auch über den Landkreis hinweg. Dabei geht es vor allem um Möglichkeiten entlang der Verkehrsachsen. Also, genau da wo wir auch gute Entwicklungen ermöglichen können. Daher legen wir auch hier nochmal den Finger ein Stück weit in die Wunde und sagen: wir müssen dazu nochmal ins Gespräch. Das tun wir als Landkreis auch wieder im Schulterschluss mit den Kommunen, die es betrifft. Wir haben uns da eng miteinander abgesprochen.
Der Kreisausschuss hat in der letzten Sitzung des Jahres dieser Stellungnahme zum Regionalplan Südhessen einstimmig zugestimmt. Die Vorlage wird im Februar 2026 auch im Kreistag auf der Tagesordnung stehen. Die Stellungnahme geht dann zum zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt und im Frühjahr 2026 werden wir mit den Kolleginnen und Kollegen dort in den Dialog treten. Das Ziel ist klar: wir möchten die Interessen des Rheingau-Taunus-Kreises und der 17 kreisangehörigen Städte und Gemeinden spürbar machen und im Regionalplan Südhessen im entsprechenden Maße wiederfinden.
Mehr Informationen zum Regionalplan Südhessen hier: