RB10 Krisentreffen – Landrat Sandro Zehner setzt sich weiter stark für eine Verbesserung im Rheingauer Schienenverkehr ein
Verkehr (allgemein)
Runder Tisch in Taunusstein mit DB InfraGO, VIAS, RMV und RTV zum aktuellen Stand / Ausblick: Baustellenstellensituation auf Streckenabschnitt soll sich zunächst verbessern / Landrat Zehner nimmt Stakeholder in die Pflicht: Pendler- und Schülerverkehre brauchen deutlich höhere Verlässlichkeit
Das von Landrat Sandro Zehner eingeforderte Krisengespräch zur unhaltbaren Situation rund um die RB10 und die zahlreichen Baustellen auf der rechtsrheinischen Schiene hat deutlich gemacht, wie wichtig dieser stetige Einsatz für die Menschen im Rheingau ist. Bei dem Treffen in Taunusstein waren die Betreiber der Schienenstrecke (DB InfraGo), die Betreiber der RB10 (VIAS), der Verkehrsverbund (RMV) und die für den Busverkehr im RTK zuständige Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV) dabei. Auch die Bürgermeister von Eltville (Patrick Kunkel), Geisenheim (Christian Aßmann) und Rüdesheim (Klaus Zapp), sowie Vertreterinnen und Vertreter der Schulgemeinschaft (Schulleitungen, Kreiselternbeirat und Kreisschülerrat) haben teilgenommen.
Landrat Sandro Zehner erklärt: „Das Krisentreffen hat gezeigt, wie wichtig so ein Austausch ist. Ich bin froh, dass ich diesen Termin eingefordert habe, weil dieses Treffen viele wichtige Informationen von Seiten DB InfraGO, RMV, VIAS gebündelt und gut verständlich dargestellt hat. Die Unzufriedenheit der Eltern, Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen sowie der Bürgermeister wurde sehr deutlich und die ist auch absolut verständlich. Denn es geht hier im ersten Schritt nicht um Zahlen oder Maßnahmen - wir reden über Menschen und die Emotionen, die entstehen, wenn etwas nicht läuft und den Alltag auf den Kopf stellt. Dennoch war es ein konstruktiver Austausch, der nach Lösungen und Ideen gesucht hat und bei dem man miteinander gesprochen hat statt übereinander.“
Baumaßnahmen sorgten für stark unterdurchschnittliche Pünktlichkeit von nur 52 Prozent
Nach einer kurzzeitigen Verbesserung nach den Sommerferien war die Situation auf der Schiene im Rheingau seit den Herbstferien unzumutbar. Der Grund: Seit Anfang Oktober kam es aufgrund umfangreicher Bautätigkeiten (Vorbereitungsmaßnahmen für die Vollsperrung ab Sommer 2026) zu erheblichen Beeinträchtigungen des Fahrplans und Betriebsablaufs. Die DB InfraGo erklärte, dass die Häufung der Maßnahmen nun aber beendet sei. In den kommenden Wochen werden (sofern überhaupt) nur nächtliche Baustellen erwartet - und damit eine deutliche Entspannung der Situation.
Laut VIAS kann aufgrund der deutlichen Entspannung beim Personalbestand und dem Ausbau der Ausbildungsanstrengungen der geltende Fahrplan zwischen 05:00 und 22:00 Uhr mittlerweile vollständig gefahren werden. Zugausfälle sollten daher deutlich seltener vorkommen.
Intensive Vorbereitungen für die Generalsanierung ab Juli 2026 laufen bereits
Vom 10. Juli bis 11. Dezember 2026 wird der gesamte rechtsrheinische Streckenabschnitt von Wiesbaden bis nach Koblenz für den Schienenverkehr gesperrt. Deshalb wird ein umfassender Schienenersatzverkehr mit Linienbussen eingerichtet. Die Planung dieses Schienenersatzverkehrs wird von DB InfraGo und VIAS federführend entwickelt - die Konzeption und das Anforderungsprofil an den Ersatzverkehr mit Bussen wird dabei auch mit HessenMobil abgestimmt. Es haben schon so genannte Erkundungsfahrten stattgefunden. Diese sollen die bestmögliche Streckenführung der Busse sicherstellen – vor allem mit einem starken Fokus auf den Schülerverkehr.
Die Ergebnisse der Testfahrten, der Planungen und Abstimmungen sollen am 22. Januar 2026 im Rahmen eines so genannten Stakeholdertermins von DB InfraGo und VIAS im Rheingau vorgestellt werden. Dazu eingeladen werden die Bürgermeister, Vertreterinnen und Vertreter der Schulgemeinschaften und weitere kommunale Beteiligte.
Landrat Sandro Zehner bekräftigt: „Die Planungen für den Schienenersatzverkehr während dieser langfristigen Sperrung müssen bestmöglich gelingen und sie müssen klar, offen und vor allem rechtzeitig kommuniziert werden. Besonders die Anregung der Bürgermeister, die bei dem Treffen dabei waren, Testfahrten mit Fahrgästen bereits frühzeitig in den Osterferien durchzuführen, finde ich sehr gut. Das wichtigste Ziel: Es muss verloren gegangenes Vertrauen wiederaufgebaut werden. Dazu ist jetzt noch Zeit und die muss von DB InfraGo und VIAS unbedingt genutzt werden. Auch wenn wir als Landkreis für den Schienenverkehr nicht zuständig sind - ich werde nicht müde, die Betreiber von Schienennetz und Schienenverkehr an ihre sehr große Verantwortung zu erinnern und die Menschen im Rheingau nicht alleine zu lassen.“