Ranking weist auf die digitale Fit­ness des Kreises hin
Kreisentwicklung
Landrat Kilian: Rheingau-Taunus-Kreis liegt beim Digitalisierungskompass 2018 auf Rang 107 von 401 bewerteten Kommunen in Deutschland
Landrat Kilian: Rheingau-Taunus-Kreis liegt beim Digitalisierungskompass 2018 auf Rang 107 von 401 bewerteten Kommunen in Deutschland
„Den Digitalisierungskompass 2018 des Prognos-Instituts werte ich als wichtige Bestandsaufnahme, um aktuell einschätzen zu können, wo der Rheingau-Taunus-Kreis im Ranking aller 401 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland steht. Die Studie verstehe ich aber auch als Auftrag an die Bundes- und Landespolitik ländlich strukturierte Kreise nicht von der digitalen wirtschaftlichen Entwicklung abzuhängen“, kommentiert Landrat Frank Kilian die vor wenigen Tagen vorgestellte Studie von Prognos und der index-Gruppe. Der Rheingau-Taunus-Kreis findet sich in dem Ranking auf dem 107. Platz von 401 untersuchten Kommunen wieder. Frank Kilian: „Natürlich verdeutlicht der Vergleich das Gefälle zwischen den Metropolregionen mit den Großstädten und den ländlich strukturierten Kreisen, was keine Überraschung für uns darstellt, sondern unsere Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahren gemacht haben, widerspiegelt.“
Der Landrat erinnert daran, dass sich der Rheingau-Taunus-Kreis schon vor zehn Jahren der Aufgabe gestellt hat, den Breitbandausbau voranzutreiben und dies auch in mehreren Schritten erfolgte. „Wir gehen jetzt einen weiteren Schritt gemeinsam mit unserem Partner, der Telekom Deutschland GmbH, werden doch in den kommenden 26 Monaten 140 Kilometer Glasfaser im Kreisgebiet verlegt“, berichtet Landrat Kilian. Schließlich benötigt der Landkreis für seine Entwicklung die internationale Datenautobahn mit Highspeed und mit deutlichen höheren Kapazitäten für die Datenübertragung.
„Diese aktuelle Entwicklung, die uns voranbringen wird, ist selbstverständlich noch nicht in das Ranking des Digitalisierungskompasses 2018 eingegangen“, sagt Landrat Frank Kilian und weiter: „Wir werden aber unsere Schlüsse aus dem Ergebnis der Studie ziehen.“ Danach profitiert der Rheingau-Taunus-Kreis noch von der Metropolregion Rhein-Main, was sich an den Platzierungen benachbarter, beziehungsweise hessischer Landkreise und Städte ablesen lässt. Die Stadt Wiesbaden landet laut Ranking auf dem 26. Platz, der Hochtaunus- auf dem 12., der Main-Taunus-Kreis auf dem 15. Rang und Kreis Groß-Gerau ist 56. in der Studie. Schlechter schneiden der Kreis Mainz-Bingen auf Platz 235, der Rhein-Lahn-Kreis auf Platz 231, der Kreis Limburg-Weilburg auf dem 126. Rang ab.
Kilian: „Letztlich sagen Platzierungen alleine wenig aus. Wichtig ist, dass die wirtschaftliche Entwicklung einer Region einher geht mit einem exzellenten Breitband-Ausbau. Zudem wird beispielsweise die Digitalisierung im Gesundheitswesen in den kommenden Jahren ganz extrem expandieren und die Nutzung voranschreiten, worauf wir vorbereitet sein wollen. Deshalb muss der Ausbau schneller und vor allem mit dem Fokus auf den ländlichen Bereich erfolgen.“ Es müssten die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden, damit der aus Vergangenheit bestehende Nachholbedarf bei der Digitalisierung Deutschlands aufgeholt wird und eine Aufbruchstimmung entsteht, der auch bei den Nutzern des Internets ankommt. Das sei die Forderung an Bundes- und Landespolitik.
Grundlage für die Ergebnisse und das Ranking des Digitalisierungskompasses 2018, den die Prognos AG gemeinsam mit der index-Gruppe erstellte, sind zwölf Indikatoren in drei Kategorien, „Arbeitsmarkt digitaler Berufe“ (umfasst die Berufsgruppen, die Digitalisierung in der Wirtschaft vorantreiben und umsetzen), „Informations- und Kommunikationstechnik-Branche“ (IKT) (welche Bedeutung hat die IKT-Branche für die Region) und „Breitbandversorgung“. In der ersten Kategorie erreichte der Rheingau-Taunus-Kreis den 81. Platz, in der Kategorie „Branche“ den 107. Rang und im dritten Bereich „Breitbandausbau“ den 168. Platz. Der Glasfaserausbau schlägt in der Gesamtbewertung nur mit 20 Prozent zu Buche - mit je 40 Prozent der „digitale Arbeitsmarkt“ und IKT - so bildet der Stand des Glasfaserausbaus doch das Fundament für alle weiteren digitalen Kennzahlen der Studie.
Landrat Kilian weist in diesem Zusammenhang auf die Aussage von Prognos-Chef Christian Böllhoff hin, der bei der Vorstellung des Kompasses betonte: „Unsere Studie zeigt deutlich, dass eine gute Breitband-Infrastruktur eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für die digitale Fitness einer Region ist.“ Der Breitbandausbau wird jetzt im Kreis mit „großen Schritten vorangetrieben, sodass wir 2020 schon deutlich besser dastehen werden“, betont Landrat Frank Kilian abschließend.