Oftmals fielen kleinere Projekte durch die bekannten (Förder)-Raster

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Kreisentwicklung

Landrat Kilian: Verein Regionalentwicklung Taunus erhält Förderbescheid über fast 175.000 Euro aus dem Regionalbudget 2020 / 26 Projekte im Untertaunus

Landrat Kilian: Verein Regionalentwicklung Taunus erhält Förderbescheid über fast 175.000 Euro aus dem Regionalbudget 2020 / 26 Projekte im Untertaunus

Es geht um die Errichtung eines Weintreffs in Hettenhain, den Aufbau eines Dorftheaters in Zorn, die Einrichtung eines Mehrgenerationenhauses in Daisbach oder dem Bau einer Komposttoilette im Bürgergarten Idstein und um die Einrichtung einer Küche oder den Erwerb einer Lautsprecheranlage für das Bürgerhaus in Aarbergen-Kettenbach - alles kleinere Projekt, die etwa nach den Richtlinien der LEADER-Regionen in dieser Form nicht förderfähig sind. „Kleinere Vorhaben im ländlichen Raum, die bisher nicht förderfähig waren“, wirft Landrat Frank Kilian ein und Hohensteins Bürgermeister Daniel Bauer ergänzt: „Sie fielen - obwohl sie für die Gemeinschaft vor Ort von großer Bedeutung waren - durch alle bekannten (Förder)-Raster.“

Glücklicherweise gibt es seit Spätsommer 2019 das „Regionalbudget“, das in diesem Jahr neu aufgelegt wurde und „eine Lücke“, so Landrat Kilian, schließt. Mit dem Programm können Kleinvorhaben im Bereich zwischen 1.000 und 20.000 Euro gefördert werden, die sich in das regionale Entwicklungskonzept im Rahmen des LEADER-Region Taunus einfügen. Kilian: „Neben unserem Kreisprojekt ‚Attraktive Dorfmitte‘, mit dem wir die aktive Umsetzung von Ideen durch die Bewohner unserer Ortsteile mit bis 2.000 Euro unterstützen, und den großen Fördertöpfen von Bund und Land gibt es mit dem Regionalbudget einen erfolgversprechenden Lückenschluss.“ Der Start des neuen Förderprogrammes „Regionalbudget“ in der LEADER-Region Taunus „verlief sehr erfolgreich“, so Landrat Kilian. 30 kleinere Vorhaben waren angemeldet, wovon vier gestrichen wurden, weil sie teilweise die Richtlinien nicht erfüllten, bzw. eines zurückgezogen wurde. Insgesamt 26 Projekte mit einem Investitionsvolumen von über 218.000 Euro erhalten nun eine Bewilligung.

So konnte Landrat Frank Kilian seinem Stellvertreter im Vorsitz der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) im Verein Regionalentwicklung Taunus, dem Bürgermeister von Heidenrod, Volker Diefenbach, einen Zuschussbescheid über fast 175.000 Euro überreichen, mit dem insgesamt 26 Projekte in den Kommunen des Untertaunus sowie in Glashütten unterstützt werden. Die förderfähigen Gesamtkosten aller Projekte liegen bei 218.212 Euro. Die Förderquote beträgt 80 Prozent, wobei der Verein Regionalentwicklung Taunus zehn Prozent zusteuert. „Damit unterstützen wir Initiativen aus dem Dorf in das Dorf“, so Diefenbach.

Es gibt vielerorts Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern, die etwas für die dörfliche Gemeinschaft leisten wollen, die Ideen und Vorschläge haben, doch oft fehlt es am Geld. „Das sind oft kleinere Projekte, die natürlich für die Allgemeinheit von Bedeutung sind, die einen großen Nutzen für das Miteinander in dem jeweiligen Ortsteil haben, die auch identitätsstiftend sind, und mit kleinem Geld realisierbar sind“, so Kilian. Viele Bürgerinnen und Bürger bringen ihre Freizeit ein, um ihre Vorhaben umzusetzen und so einen Mehrwert für die Kommune zu erzielen. „Wenn wir dieses ehrenamtliche Engagement und diesen Gemeinsinn unterstützen wollen, sollten wir als öffentliche Hand auch einen finanziellen Beitrag leisten“, fordert Landrat Frank Kilian. Mit der Förderung der ländlichen Entwicklung in der LEADER-Region Taunus, zu der die Kommunen im Untertaunus plus die Gemeinden Schmitten, Glashütten und Weilrod aus dem Hochtaunus-Kreis gehören, gelingt es, die Ideen für mehr Lebensqualität in der Region zu fördern.

Das Projekt LEADER-Region gab zuletzt Zuschüsse für die Einrichtung einer Brennerei in Hohenstein oder die Umsetzung des Wegekonzeptes für Premiumwandern im Wispertaunus und den Aufbau der Organisationsstruktur für das Gründerzentrum Taunusstein. In diesen Fällen liegt der Zuschuss im sechsstelligen Bereich. Die Liste der geförderten Kleinprojekte, die bis zum Ende des Jahres 2020 abgerechnet sein müssen, findet sich auf der Homepage des Regionalmanagements Taunus unter regionalmanagement-taunus.de/projekte-in-umsetzung. „Wir beraten Interessenten gerne, weil dadurch auch Kontakte für die Regionalentwicklung der Region insgesamt entstehen“, betonen Martina Rosanski und Jürgen Windgasse vom Regionalmanagement Taunus.