Monika Merkert: "Hart drauf?" - Geschlechtsspezifische Arbeit mit Jungen stärken
Jugendhilfe, Jugendförderung
Schulsozialarbeit im Kreis bietet Weiterbildung Jungenarbeit am 10. Mai 2012 an der Nikolaus-August-Otto-Schule in Bad Schwalbach an
"Jungen und junge Männer sehen sich heute mit unterschiedlichen, oft widers
Schulsozialarbeit im Kreis bietet Weiterbildung Jungenarbeit am 10. Mai 2012 an der Nikolaus-August-Otto-Schule in Bad Schwalbach an
"Jungen und junge Männer sehen sich heute mit unterschiedlichen, oft widersprüchlichen Rollenbildern konfrontiert", betont die Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert. Sie müssten ihre Identität zunehmend auch in Situationen entwickeln, in denen Männer nicht als Bezugspersonen oder Rollenvorbilder im Alltag erlebbar sind oder das Aufwachsen durch ein destruktives oder gewalttätiges Bild männlichen Verhaltens geprägt ist. Viele Jungen werden bereits in der Kita und später in der Schule als problembeladen und defizitär wahrgenommen. Monika Merkert: "Risikoverhalten, Gewalt und Sucht sind oft die Schattenseiten männlicher Sozialisation." Mit diesen Worten weist die Jugendhilfe-Dezernentin auf ein Tagesseminar hin.
Das Seminar zum Thema Jungenarbeit mit dem Titel "Hart drauf?!" - "Geschlechtsspezifische Arbeit mit Jungen stärken" wird von der Koordinationsstelle Schulsozialarbeit des Rheingau-Taunus-Kreises in Kooperation mit den Trägern der Schulsozialarbeit für die Mitarbeiterinnen der Schulsozialarbeit angeboten.
"Die Geschlechtszugehörigkeit spielt in der Praxis der Schule, der Jugendhilfe und der beruflichen Bildung eine immer größere Rolle. Neben der Mädchenarbeit entwickelt sich die Jungenarbeit zunehmend zu einer anerkannten Arbeitsform", schreibt Reiner Wanielik, der Referent, der für das Seminar gewonnen werden konnte, in seiner Ausschreibung.
In dem Seminar wird es um die Schärfung des geschlechtsspezifischen Blickes auf die Lebenswelt und die Ausdruckformen von Jungen gehen. Dazu gehört auch die Reflektion der Rollenbilder von Jungen, wie sie in den Köpfen von Pädagoginnen und Pädagogen sowie Sozialpädagoginnen und -pädagogen vorhanden sind. Was hat es auf sich mit der harten Schale und dem weichen Kern? Was bedeutet es für Jungen, wenn sie wegen ihres Bewegungsdranges in der Schule diszipliniert und getadelt werden? Wie kann ihnen adäquat begegnet werden, und welche Ansprache und Angebote brauchen sie, um eine positive Männlichkeit entwickeln zu können?
Diesen und anderen Fragen werden sich die Teilnehmer stellen und gemeinsam mit dem Referenten an Handlungsperspektiven für eine pädagogisch bewusste Jungenarbeit arbeiten. "Die Berücksichtigung unterschiedlicher Lebenslagen von Mädchen und Jungen gehört auch zu den Grundstandards des Kinder- und Jugendhilfegesetzbuches (SGB VIII). Ansätze für die geschlechtsspezifische Arbeit mit Jungen in der alltäglichen pädagogischen Praxis an den Schulen sind heute bei uns im Kreis noch im Entwicklungsstadium. Deshalb nimmt sich Schulsozialarbeit dieses Themas jetzt verstärkt an", so Monika Merkert abschließend.