Mit Displays gegen Motorradlärm

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Verkehr (allgemein)

Landrat Kilian schreibt an Hessens Verkehrsminister Al-Wazir / Modellversuche in Baden-Württemberg zeigen Wirkung

Landrat Kilian schreibt an Hessens Verkehrsminister Al-Wazir / Modellversuche in Baden-Württemberg zeigen Wirkung

Kaum ist die Motorrad-Saison bei schönem Wetter an den Wochenenden im Frühjahr eröffnet, steigen auch die Klagen der Anwohner der bei Bikern sehr beliebten Routen - beispielsweise durch das Wisper- oder Aartal - „über die Krawallmacher“, die die Motoren ihrer Bikes lautstark und oft ohrenbetäubend aufheulen lassen. Es sei dann Schluss mit Ruhe und Idylle, betonen sie und fordern allerorts Unterstützung in ihrem Kampf für leise Motorräder. Laut den Aussagen von Experten sind vier Millionen Motorräder in Deutschland unterwegs; bei steigender Tendenz. Zirka eine Million davon sind nach Experten-Einschätzung viel zu laut. Mit verstärkten Kontrollen an neuralgischen Punkten versucht die Polizei diese Zweiräder aus dem Verkehr zu ziehen. Der so beschriebene Prozess wiederholt sich in jedem Jahr.

Nun gibt es vielleicht einen kleinen Lichtblick für die lärmgeplagten Anwohner solcher Strecken. Dieser nennt sich Motorradlärm-Display. Wie Landrat Frank Kilian nun erfuhr, unterstützt Baden-Württemberg Kommunen und Landkreise bei der Anschaffung der Geräte mit bis zu 4.000 Euro. Kilian: „Die Wirksamkeit der Lärmdisplays hat das Bundesland in mehreren Modellversuchen erprobt.“ Motorradfahrer werden über die Displayanzeige direkt angesprochen und zu einer leisen und damit rücksichtsvollen Fahrweise aufgefordert. „Das zeigt Wirkung berichten die Städte und Gemeinden, die mit den Displays ausgestattet sind“, erläutert der Landrat.

„Was in Baden-Württemberg hilf- und erfolgreich ist, sollte auch in Hessen Anwendung finden“, fordert Frank Kilian. Schließlich gilt für ihn: „Wir müssen Motorrad-Lärmproblematik in den Griff bekommen!“ Die Sperrung von Strecken für Motorradfahrer könne nur die Ultima Ratio sein. Zunächst müsse es einen letzten, eindringlichen Appell an die „freiwillige Einsicht im Interesse der Verkehrsteilnehmenden“ geben. „Die Biker sind jetzt gefordert“, so Kilian

Landrat Frank Kilian hat sich aus diesem Grund nun an den hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir gewendet und ihn gebeten, dem hervorragenden Beispiel von Baden-Württemberg zu folgen. Da sich die Displays als wirksame Maßnahme im Kampf gegen Motorradlärm erwiesen haben, sollen sie auch in Hessen zum Einsatz kommen. Der Staatsminister wird in dem Schreiben von Frank Kilian gebeten, der in dem südlichen Bundesland gepflegten Praxis zu folgen und auch ein Förderprogramm in Hessen für Kommunen und Landkreis aufzulegen, damit diese die Lärmdisplays nutzen können, und um somit den Motorradlärm einzudämmen.