Landrat Kilian will mehr Zusammen­halt, eine Identität und eine Aufbruch­stimmung

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Jahresempfang des Rheingau-Taunus-Kreises: Fast 200 Vertreter aus Gesell­schaft, Politik und Wirt­schaft kamen in die Nikolaus-August-Otto-Schule

Jahresempfang des Rheingau-Taunus-Kreises: Fast 200 Vertreter aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft kamen in die Nikolaus-August-Otto-Schule

„Ich habe das Gebück nicht im Kopf“, sagt Landrat Frank Kilian während des Jahresempfanges und meint damit jene natürliche Grenze zwischen den Kreisteilen Rheingau und Untertaunus. Am 52. Tag seiner Amtszeit sprach sich Frank Kilian vielmehr für mehr Gemeinsamkeit, mehr Zusammenhalt, einer Identität, die beide Kreisteile zusammenführt, aus und wünschte sich eine Aufbruchstimmung, um die großen Herausforderungen der Zukunft zusammen anzugehen und zu meistern. So wies der Landrat auch auf das Potential hin, das in den Bürgerinnen und Bürger wie im Kreis insgesamt schlummert und nun wachgerüttelt werden soll. „Statt ‚Kleinstaaterei‘ und Trennendem will ich das Gemeinsame und das konstruktive Miteinander wieder in den Vordergrund rücken“, betonte Frank Kilian.

Fast 200 Vertreter aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik waren der Einladung des Landrates zum schon traditionellen Jahresempfang in der Aula der Nikolaus-August-Otto-Schule gefolgt. Der Landrat skizzierte dabei seine Ziele, Wünsche und Pläne für seine Amtszeit. Kilian: „An einem konstruktiven Meinungstausch, an Anregungen und Hinweisen, liegt mir als neuer Landrat sehr viel. Ich bin mir bewusst, dass ich alleine sehr wenig erreichen kann, weshalb ich die ‚Partei der Bürger‘ benötige, um den Rheingau-Taunus-Kreis weiter voran zu bringen, und um eine Aufbruchstimmung zu erzeugen.“ So sprach sich Landrat Kilian „für einen transparenten, offenen Prozess“ aus, in den jeder seine Ideen und Erfahrungen mit einbringen kann, „um das Projekt ’Rheingau-Taunus-Kreis‘ voran zu bringen“.

Frank Kilian: „Ganz wichtige Entscheidungen für die Zukunft stehen an, etwa die Verbesserung der Infrastruktur, die Integration der Menschen, die zu uns gekommen sind, aber auch – und dies betone ich ganz ausdrücklich – von jenen, die am Rande der Gesellschaft stehen.“ Gleichzeitig müssten alte Erkenntnisse überprüft werden. „Wer öfter im Kreishaus ist, der erkennt, dass viele junge Familien mit Kindern zu uns gekommen sind. Das freut uns ja! Die Debatte um den Demografischen Wandel wird dadurch jedoch in Teilen auf den Kopf gestellt. Wir müssen neu über die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland, Hessen und dem Rheingau-Taunus-Kreis sprechen. Heißt es bald schon: Wir werden mehr im RTK!? Bunter sind wir auf jeden Fall geworden!“

Entscheidungen sind gefragt, so der Landrat, wenn es um die eventuelle Anbindung der Citybahn geht. Themen gibt es viele: die weitere Ausgestaltung des ÖPNV, der Einsatz von E-Bussen, die Vorgaben für schnelleres Internet, die Weiterentwicklung der Schulen und der Bildungsangebote im Kreis und eine objektive Beurteilung der so genannten „Hessen-Kasse“.

Kilian: „Ich reiche jedem die Hand, der an einem konstruktiven, zukunftsorientierten, objektiven und fairen Dialog interessiert ist, der das Wohl des Rheingau-Taunus-Kreises im Auge hat.“ In diese Debatte will der Landrat auch die Kreisverwaltung einbinden, die in den vergangenen Jahren viele neue Aufgaben ohne Kompensation hinzubekam. „Das dort vorhandene Potential setzen wir nicht frei, indem nur schlecht von der Verwaltung gesprochen wird oder sogar mit Aussagen operiert wird, dass viele Stellen dort gestrichen werden könnten. Das ist – entschuldigen Sie den Ausdruck – Blödsinn und hilft uns keinen Zentimeter weiter! Konstruktive Debatten benötigen wir!“

Abschließend erinnerte Landrat Frank Kilian daran, dass der Rheingau-Taunus-Kreis in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert. Bisher hätten nur einige wenige Zeitungen auf diesen „Geburtstag“ verwiesen, was für den Landrat für eine fehlende Identität spricht. Er werde daran arbeiten, dass die Menschen in beiden Kreisteilen, Untertaunus und Rheingau, näher zusammenrücken und „ein WIR-Gefühl entwickeln“. „Dann feiern wir das 50-jährige Jubiläum des Kreises umso intensiver“, versprach Landrat Frank Kilian.

Den Jahresempfang des Rheingau-Taunus-Kreises hatte der Kreistagsvorsitzende Klaus-Peter Willsch mit einer Begrüßungsrede eröffnet. Die musikalische Umrahmung übernahm der Träger des Kulturpreises 2017 des Rheingau-Taunus-Kreis, Volker Bender, mit seiner Band „Bb-flat essentials“.

Der Träger des Kulturpreises 2017 des Rheingau-Taunus-Kreises, Volker Bender (mit Trompete), mit seiner Band „Bb-flat essentials“