Kreistag beschließt Ausbau der Schulsozialarbeit an Grundschulen im Kreis

|

Schule

Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert zeigt sich erleichtert über Entscheidung / Erfolgsmodell

Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert zeigt sich erleichtert über Entscheidung / Erfolgsmodell

„Ich bin erleichtert, dass der Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises in seiner Dezembersitzung mehrheitlich dem Ausbau der Schulsozialarbeit an Grundschulen zugestimmt hat“, berichtet die Jugendhilfe-Dezernentin Monika Merkert. Das Votum des Kreistages entspreche dem Willen vieler Eltern im Kreisgebiet, die sich gegenüber Monika Merkert dahingehend geäußert haben: „Sehr viele Eltern äußerten vermehrt den Wunsch, dass die Schulsozialarbeit auf die Grundschulen ausgeweitet wird, weil sie ebenso wie die Lehrerkollegien diese wichtige präventive Arbeit zu schätzen wissen.“ Nun kann die schrittweise Ausweitung erfolgen.

Neben den beiden Modellgrundschulen, der Wisperschule in Lorch und der Astrid-Lindgren-Schule in Aarbergen, ist mit dieser Entscheidung nun vorgesehen, ab dem Schuljahr 2020/2021 in einer ersten Staffel die Wiedbachschule in Bad Schwalbach, die Theißtalschule in Niedernhausen, die Julius-Alberti-Schule in Rüdesheim und die Regenbogenschule in Taunusstein-Bleidenstadt mit insgesamt knapp sechs Stellen für die Schulsozialarbeit auszustatten, berichtet Merkert.

Angesichts steigender Fallzahlen in der Jugendhilfe, vieler alleinerziehender Elternteile sowie immer komplexerer Auffälligkeiten von Kindern ist der Bedarf an Schulsozialarbeit an Grundschulen seitens der Jugendhilfe wie aller Beteiligten in den Schulen unstrittig. Diese Auffassung wurde auch von den beiden Schulleiterinnen der Modellschulen bestätigt. Nicht jedes Kind habe ein Problem. „Wir müssen aber andererseits auch zur Kenntnis nehmen, dass das differenzierte Angebot der Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter in den Schulen angenommen wird. Kinder, die ein Problem haben, wenden sich schon eher an das Team der Schulsozialarbeit, um darüber zu reden“, so die Erfahrungen.

Die Schulleiterinnen berichteten, dass es in den Grundschulen unter den Sechs- bis Zehnjährigen schon viele „extreme Individualisten“ mit ganz unterschiedlichen Problemlagen, einem differenzierten, sozialen Verhalten gebe, was wiederum in der Folge zu heterogenen Klassenverbänden führe. Zum einen gebe es leise und zurückhaltende Kinder, gleichzeitig ließen die Eltern schon den Sechsjährigen Gewaltspiele auf der Play Station spielen, der dann meint, dass Konflikte ausschließlich mit Gewalt gelöst werden könnten. Monika Merkert: „Wir wollen es nicht dazu kommen lassen, dass die Situation eskaliert, sondern präventiv und vorbeugend eingreifen.“

„Schulsozialarbeit an den weiterführenden und beruflichen Schulen im Rheingau-Taunus-Kreis ist bereits ein Erfolgsmodell, was allgemein auch von Wissenschaftlern bestätigt wird“, verweist die Jugendhilfe-Dezernentin auf Erfahrungswerte. Es ist ein Erfolgsmodell für Schülerinnen und Schüler, weil es jemanden gibt, der die Zeit hat, ihnen zuzuhören, der ihre soziale Lebenslage in den Blick nimmt, der auch einmal jenseits des Leistungsgedankens Partei ergreift und Zuversicht vermittelt. Es ist ein Erfolgsmodell für Eltern, weil sie von den Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern Wertschätzung, Respekt und Verständnis erfahren. Und es ist ein Erfolgsmodell für Lehrerinnen und Lehrer, weil sie entlastet werden. Somit ist Schulsozialarbeit letztlich ein Erfolgsmodell für alle Beteiligten. Es ist Jugendhilfe vor Ort. Weil es ein Erfolgsmodell ist, brauchen es alle Schülerinnen und Schüler.

„Ich bin froh, dass wir nun den Ausbau der Schulsozialarbeit an Grundschulen ab dem Schuljahr 2020/21 beginnen können. Bis dahin wollen wir anhand der Erfahrungen in den Modellschulen ein auf die Erfordernisse der Grundschulen abgestimmtes Konzept entwickeln“, so Monika Merkert abschließend.