„Kopf, Herz und Motor des KUZ Eichberg“

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Ehrungen

Landrat Frank Kilian überreicht Jürgen Scheurenbrand den Ehrenbrief des Landes Hessen / Der Kultur verschrieben

Landrat Frank Kilian überreicht Jürgen Scheurenbrand den Ehrenbrief des Landes Hessen / Der Kultur verschrieben

Als „Kopf, Herz und Motor des KUZ Eichberg“ beschrieb Landrat Frank Kilian Jürgen Scheurenbrand und als einen Menschen, der sich seit Jahrzehnten „der Kultur verschrieben hat“. Am Montag erfuhr der Initiator der Kleinkunstbühne für sein fortwährendes Engagement die verdiente Würdigung. Landrat Kilian überreichte Scheurenbrand im Namen des Ministerpräsidenten Volker Bouffier den Ehrenbrief des Landes Hessen und unterstrich dabei: „In der Pandemie mit dem Lockdown wurde uns allen noch deutlicher, wie wichtig kulturelle Veranstaltungen für das gesellschaftliche Leben sind.“ Viele vermissen diese Events und hoffen, dass Auftritte von Künstlerinnen und Künstlern bald wieder – Corona-konform – stattfinden können, um der Künstlerszene auch wieder Einnahmemöglichkeiten zu bieten. „Wir brauchen die Kultur!“, so der Landrat.

Bei der Gründung des Kulturzentrums Eichberg vor 30 Jahren stand aber auch ein weiterer, wichtiger Aspekt im Vordergrund. „Die erklärte Zielrichtung war damals, Zäune zu öffnen und so Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, um den Patienten der psychiatrischen Klinik auf dem Eichberg einen stärkeren Zugang und eine Beteiligung am öffentlichen Leben zu ermöglichen“, so der Landrat. Damals galt noch die Abgrenzung zu den Patienten in solchen Einrichtungen. „Es gab Menschen vor und hinter dem Zaun“, erinnert sich Scheurenbrand. Mit seinem Ansatz, Kunst als eine „Brücke“ zwischen Menschen im und außerhalb des psychiatrischen Krankenhauses zu verstehen, unterstützte Jürgen Scheurenbrand damals die Ansätze von Reformern, die sich für eine sogenannte Enthospitalisierung einsetzten. Kilian: „Damals waren Begriffe wie Integration und Inklusion nur wenigen bekannt.“

Scheurenbrands Ansatz setzte sich durch. Patienten der Einrichtung übernahmen Aufgaben im Kulturzentrum. Mit Konzerten wurden „durchlässige Zäune“ ermöglicht und Jürgen Scheurenbrand gelang es, namhafte Künstlerinnen und Künstler in den vorderen Rheingau zu locken. Konstantin Wecker, Hannes Wader, Georg Danzer, Lars Reichow, Gaby Köster, Pe Werner, Franz Josef Degenhardt, U`Bahnkontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern, Joy Fleming, David Knopfler, Mundstuhl Henni Nachtsheim + Gerd Knebel von Badesalz und standen auf der Bühne im KUZ Eichberg, im Bürgerhaus Kiedrich und in anderen Orten des Rheingaus Kilian: „Das war der Verdienst von Ihnen, Herr Scheurenbrand. Sie sind der Vater dieser Kulturreihe, die in diesem Jahr seit 30 Jahren besteht.“

Das ehrenamtliche Engagement von Scheurenbrand, der in der Wisperstadt lebt, würdigte auch der Lorcher Bürgermeister Ivo Reßler, der zudem betonte: „Bitte weitermachen und dranbleiben!“ Scheurenbrand und Reßler hoffen nun, dass im Rahmen der Sommertour des KUZ Eichberg die geplanten Kulturevents in Lorch am Rhein durchgeführt werden können. Ab 5. Juni soll es losgehen.

„Wir wollten Vorurteilen gegenüber psychisch kranken Menschen entgegenwirken und Psychiatrie und Kultur zusammenbringen – das ist unter dem Motto ‚Freizeit von der Krankheit‘ in den vergangenen 30 Jahren erfolgreich gelungen.“ Mit diesen Worten bedankte sich Jürgen Scheurenbrand bei seinem Team, den Mitarbeitenden, Verantwortlichen und Mitwirkenden sowie bei seiner Familie für die Unterstützung. „Viele haben mitgewirkt, damit das Projekt zu einem Erfolg wird“, so der Geehrte abschließend.

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Landrat Frank Kilian überreicht Jürgen Scheurenbrand den Ehrenbrief des Landes Hessen für dessen ehrenamtliches Engagement als Initiator und Gründer der Kleinkunstbühne „KUZ Eichberg“.

Landrat Frank Kilian überreicht Jürgen Scheurenbrand den Ehrenbrief des Landes Hessen für dessen ehrenamtliches Engagement als Initiator und Gründer der Kleinkunstbühne „KUZ Eichberg“.