Hilfe bei Auffälligkeiten in der Sprachent­wicklung

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Gesundheit

Gesundheits­dezernentin Monika Merkert weist auf Sprach­heilberatung des Kreises hin

Gesundheitsdezernentin Monika Merkert weist auf Sprachheilberatung des Kreises hin

„Je früher Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung eines Kindes erkannt werden, umso mehr haben Beratung und mögliche therapeutische Schritte Aussicht auf Erfolg.“ Mit diesen einleitenden Worten möchte die Gesundheitsdezernentin Monika Merkert in Erinnerung rufen, dass vom Gesundheitsamt des Rheingau-Taunus-Kreises bereits seit Jahrzehnten eine Sprachheilberatung angeboten wird. Diese Beratung wird von einer Sprachheillehrerin bzw. einer Logopädin durchgeführt, die beim Kreis nebenamtlich beschäftigt sind. Sie findet vorwiegend in Kindertagesstätten statt. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit habe sich bewährt, so die Dezernentin.

Die Sprachentwicklung und Sprachförderung für Kleinkinder habe in den letzten Jahren bei allen Beteiligten deutlich mehr Aufmerksamkeit erfahren. Sprachauffällige Kinder nehmen offenbar weiter zu, unabhängig von einer Zweisprachigkeit. Über Gründe wird viel diskutiert (genetisch, fehlendes Vorbild, Bindung, Medien).

Durch die verpflichtenden Vorsorgeuntersuchungen wird die Sprachentwicklung bereits regelmäßig durch die Kinderärzte beurteilt. Hinzu kommt, dass Erzieherinnen und Erzieher zunehmend auf Sprache achten und Sprachschulungsprogramme in den Kindertagesstätten eingeführt wurden. Dies könnte ein Grund sein, warum bei den zunehmenden Sprachauffälligkeiten der Kleinkinder die Beratung durch die Sprachheilbeauftragten des Kreises in den Jahren 2015 bis 2017 mit etwa 85 Neufällen im Jahr konstant geblieben ist.

Monika Merkert: „Das Angebot des Rheingau-Taunus-Kreises ist unverzichtbar, um Eltern zu beraten, wie sie im häuslichen Umfeld unterstützen können und wann der richtige Zeitpunkt für eine Therapie wäre.“
Sprache sei ein grundlegendes Medium um zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und am Leben in der Gesellschaft teilnehmen zu können. Sprachstörungen und -behinderungen könnten die Entfaltung der Persönlichkeit, soziale Kontakte und die schulische Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen, sagt die Kreisbeigeordnete. Daher sei es besonders wichtig, frühzeitig mit entsprechenden Maßnahmen zu beginnen. Alle Eltern sollten für ihre Kinder ein gutes „Sprechvorbild“ sein und auf eine deutliche Aussprache achten. Bei frühzeitigem Erkennen einer Sprachstörung gäbe es vielfältige Möglichkeiten, gezielt entgegenzuwirken. Oft genügten schon eine Beratung und Anleitung zu spielerischen sprachfördernden Maßnahmen im Elternhaus oder im Kindergarten, etwa regelmäßige Lippenübungen und Zungenübungen vor dem Spiegel zur Verbesserung der Mundmotorik.

Leichtere Beeinträchtigungen ließen sich auch durch vorübergehende ambulante logopädische Behandlungen als Hilfestellung für die Kinder auffangen. Erklärungsversuche wie „das wächst sich wieder aus“, könne den Kindern nicht weiterhelfen und eine notwendige Behandlung werde eventuell werde verzögert. Die beiden Sprachheilbeauftragten des Kreises beraten Betroffene, Eltern und Erzieherinnen.
Sie erheben den Sprachstatus, diagnostizieren Sprachauffälligkeiten und arbeiten bei Bedarf mit Kinderärzten zusammen, z.B. empfehlen sie eine Kontrolle des Hörvermögens oder die Abklärung einer Entwicklungsverzögerung anderer Ursache und ggf. Verordnung einer logopädischen Therapie.

„Die seit Jahrzehnten bestehende Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsamt und den Sprachheilbeauftragten hat sich bewährt“, unterstreicht Monika Merkert. „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt leisten mit hoher Motivation und Engagement dabei einen entscheidenden Beitrag.“ Die Terminvereinbarung erfolgt bei den bis 6-Jährigen über die Kindertagesstätte. Für ältere Kinder und Erwachsene kann ein Termin über das Gesundheitsamt, Telefon 06124 510-573, vereinbart werden.