Heidenrod sucht einen Hausarzt für ein neues Medizinisches Versorgungszentrum

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Gesundheit

Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert und die -Koordinatorin Kim Moser unterstützen das Vorhaben

Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert und die -Koordinatorin Kim Moser unterstützen das Vorhaben

Die Gemeinde Heidenrod steht vor einem ähnlichen Problem wie viele andere Gemeinden in Hessen. Die bisherige Versorgung durch die vor Ort befindlichen Hausärzte gerät an ihre Grenzen. „Für die insgesamt 19 Ortsteile gibt es gerade einmal drei Hausärzte“, berichtet Bürgermeister Volker Diefenbach. Zudem kommen seit letztem Jahr noch Patienten aus dem benachbarten Nastätten hinzu, hat die Kommune im benachbarten Rhein-Lahn-Kreis einen Wegfall von insgesamt sieben Hausarztpraxen in zwölf Monaten zu verzeichnen, rechnet der Bürgermeister vor. Da die medizinische Situation prekär ist, eine Lösung gefunden werden soll, wurde der Bürgermeister aktiv.

Wie nun die Gesundheits-Dezernentin des Kreises, Monika Merkert, erläutert, plant Bürgermeister Volker Diefenbach im Ortsteil Laufenselden die Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ). Geplant ist ein MVZ in öffentlicher Trägerschaft nach den aktuellsten Standards. Monika Merkert: „Erste Kontakte mit möglichen Interessenten knüpfte der Heidenroder Bürgermeister bereits.“ Auch bei der Auswahl eines geeigneten Gebäudekomplexes kam er voran, die Geschäftsführung und die ärztliche Leitung sind auch schon geklärt. Diefenbach: „Lediglich ein praktizierender Arzt fehlt uns noch.“

Ideen für eine Lösung gibt es bereits. Eine weitere gute Unterstützung könnte der Einsatz von Nicht-ärztlichen-Praxis-Assistentinnen und -assistenten, kurz NäPas, sein. Es handelt sich um Medizinische Fachangestellte oder Arzthelferinnen mit einer speziellen Zusatzausbildung, die nach Auftrag durch den Arzt die Menschen zu Hause besuchen und in enger Absprache mit dem Hausarzt die Behandlung durchführen können. Bürgermeister Diefenbach: „Das wäre für die flächenmäßig große Gemeinde ein echter Zugewinn. Vor allem ältere Menschen und deren Angehörige würden davon profitieren.“ „Hierzu gibt es bereits gute Erfahrungen im Rheingau“, ergänzt die Gesundheitskoordinatorin des Kreises, Kim Moser.

Eine weitere Unterstützung für die Region konnte Bürgermeister Diefenbach in Form einer Hebamme gewinnen, die in Heidenrod ihre Praxis eröffnen will. „Wenn man bedenkt, dass im Umkreis kaum noch Hebammen praktizieren, jedoch weiterhin Kinder zur Welt kommen, ist dies eine echte Bereicherung“, zeigen sich Monika Merkert und Volker Diefenbach erfreut. Zudem ist der Bürgermeister bereit, „auch alternative Wege zu gehen und Gelder bereit zu stellen“, um die Gesundheitsversorgung in seiner Kommune zu garantieren.

Gesundheitsdezernentin Monika Merkert und Gesundheitskoordinatorin Kim Moser haben daher ein Gespräch mit Bürgermeister Volker Diefenbach geführt, um ihn bei der Arztsuche zu unterstützen. „Wir suchen den Kontakt mit der kassenärztlichen Vereinigung und ggf. Universitäten“, erläutert Moser das weitere Vorgehen. Ein Treffen mit Vertretern der Uni Marburg steht unmittelbar bevor.

„Momentan konzentriert sich unsere Arbeit darauf, zukünftige Versorgungslücken- und Probleme im Gesundheitsbereich des Landkreises zu erkennen und Maßnahmen - gemeinsam mit den Akteuren - zu entwickeln, um die Strukturen der ärztlichen Versorgung zukunftsfest zu machen und freiwerdende Arztpraxen wiederbesetzen zu können“, berichtet Moser. Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert abschließend: „Ein allgemeingültiges Rezept gegen den drohenden Hausärztemangel in Hessen und im Rheingau-Taunus-Kreis wird es nicht geben, vielmehr sind viele kleine Schritte und Initiativen auf allen Ebenen notwendig, um die hausärztliche Versorgung mittelfristig sicherzustellen.“