Gleichstellung als Regionalentwicklung

|

Stabsstelle für Frauen und Gleichstellung

Chancen für den ländlichen Raum / Studie anlässlich des Weltfrauentages am 8. März

Chancen für den ländlichen Raum

Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März weisen das Büro für Gleichstellungsfragen und Frauenangelegenheiten sowie die Kreisentwicklung des Rheingau-Taunus-Kreises auf eine Studie „Gleichstellung als Regionalentwicklung“ im ländlichen Raum hin. Weitere Informationen dazu unter www.frauenbeauftragte.org.
Diese im letzten Jahr veröffentlichte Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten zeigt, dass erfolgreiche Gleichstellungsarbeit die Lebensqualität und die Wettbewerbsfähigkeit ländlicher Räume erhöht. Ziel ist die Schaffung gleichwertiger und gleichberechtigter Lebenssituationen in allen Kreisregionen. Im Fazit des Berichtes wird festgehalten, dass ländliche Räume ein überschaubares Aktionsfeld mit kurzen Wegen, großer sozialer Nähe und direktem Kontakt zu den Menschen sind. Nach wie vor werden im ländlichen Raum eher traditionelle Rollenbilder gelebt, die gesellschaftlichen Konformitätsdruck zu Folge haben. Die Strukturen vor Ort sind sehr individuell ausgebildet. Es bestehen Unterschiede zwischen der Kreisstadt, den Mittelzentren wie Idstein/Taunusstein/Eltville und den kleinen Gemeinden wie beispielsweise Heidenrod. Daher müssen vor Ort jeweils individuelle Lösungen gesucht werden. Das Gleichstellungsbüro und die Stabsstelle Kreisentwicklung arbeiten bereits intensiv an Ideen und Lösungen.

Wie sehen diese konkret aus?

In der Stabsstelle Kreisentwicklung wurde in den letzten Monaten eine Bürgerbeteiligungsplattform für den Rheingau-Taunus-Kreis aufgebaut, die unter www.zusammen-zukunft.de erreichbar ist. Landrat Kilian betont: „Wir legen Wert auf Ihre Meinung. Beteiligen Sie sich an den Online-Befragungen und den Bürgerforen, die wir zukünftig zu den wichtigen Themen im Kreis durchführen werden.“

Ein ganz wesentlicher Faktor für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse ist die gute Erreichbarkeit aller Orte im Rheingau-Taunus-Kreis mit verschiedenen Verkehrsmitteln. Das Mobilitätskonzept, das bis zum Ende des Jahres 2020 erarbeitet wird, soll Maßnahmen und Möglichkeiten aufzeigen, wie das Mobilitätsangebot verbessert werden kann und bestehende Lücken geschlossen werden können. Auch der Breitbandausbau im Kreis wird dazu beitragen, dass ländliche Regionen die gleiche Anbindung wie städtische Regionen erhalten.
Im Büro für Gleichstellungsfragen und Frauenangelegenheiten wird an der Verbesserung der Beratungs- und Unterstützungsangebote für von Gewalt betroffenen Frauen mitgewirkt. Zurzeit wird im Rheingau-Taunus-Kreis in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Main ein Projekt „Gewalt in Paarbeziehungen älterer Menschen im ländlichen Raum“ durchgeführt. Fachkräfte werden für dieses Thema sensibilisiert und vernetzt. Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Überwindung stereotyper Geschlechterrollen stellen weitere Aktionsfelder des Gleichstellungsbüros dar. Im Rahmen der Erstellung einer Arbeitsmarkstrategie für den Rheingau-Taunus-Kreis wurde festgestellt, dass im Bereich der Kinderbetreuung und Pflege weitere, zeitlich flexible Unterstützungsangebote erforderlich sind, damit Männer und Frauen in Vollzeit oder erweiterter Teilzeit erwerbstätig sein können.

Zukünftig werden Kreisentwicklung und Gleichstellungsbüro noch enger kooperieren, um die Entwicklung der ländlichen Räume geschlechtergerecht voranzubringen.
In der zweiten Jahreshälfte soll ein Frauennetzwerk gegründet werden. Engagierte Frauen aus der Wirtschaft, aus dem Ehrenamt, aus der Verwaltung und der Politik werden sich darüber austauschen, was sie brauchen, um in unserem Kreis gut leben und arbeiten zu können.