Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt? Noch viel zu tun!
Jobcenter
Kommunales JobCenter des Rheingau-Taunus-Kreises macht mit Maßnahme „FRIDA“ überaus positive Erfahrungen
Kommunales JobCenter des Rheingau-Taunus-Kreises macht mit Maßnahme „FRIDA“ überaus positive Erfahrungen
Auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern nach wie vor nicht angekommen. Dies spiegelt sich in den Statistiken der Grundsicherung für Arbeitsuchende wieder, auf die die 16 hessischen Kommunalen Jobcenter nun verweisen. Sie setzen sich täglich für eine Chancengleichheit von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt ein. „Auch genau dafür ist in jedem Kommunalen Jobcenter die Stabsstelle einer Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt installiert“, berichtet nun Landrat Frank Kilian. Die Beauftragte unterstützt und berät in Fragen der Gleichstellung von Frauen und Männern, der Frauenförderung sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei beiden Geschlechtern.
„Chancengleichheit endet nicht vor dem Besuchertisch“, weshalb die hessischen Kommunalen Jobcenter mit gutem Beispiel vorangehen. So sind dort mehr als zwei Drittel der Beschäftigten Frauen. Auch im Bereich der Führungskräfte hat sich dort in den letzten Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen. Waren vor 10 Jahren Frauen in Führungspositionen noch die Ausnahme, sind inzwischen über 50 Prozent der Führungskräfte weiblich.
Mit gezielten persönlichen Ansprachen, Beratungsgesprächen sowie passgenauen Unterstützungen und Qualifizierungen stärken die Kommunalen Jobcenter Frauen im SGB II-Leistungsbezug darin, (wieder) in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung Fuß zu fassen. Damit leisten die Kommunalen Jobcenter ihren Beitrag für einen chancengleichen Arbeitsmarkt in Deutschland – ein Feld, auf dem auch in Zukunft noch ein großer Handlungsbedarf besteht.
„Das Kommunale JobCenter des Rheingau-Taunus-Kreises bietet hierzu der Kundengruppe der langzeitleistungsbeziehenden Frauen eine speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnittene Integrationsmaßnahme an“, erläutert Fachdienstleiter Michael Vogt. Mit dem Ziel einer verstärkten Integration und der Beendigung des Langzeitleistungsbezuges von Frauen, sammelt der Rheingau-Taunus-Kreis seit April 2019 mit der Maßnahme, FRIDA (Frauen Regional Integrieren Durch Arbeit) durchwegs positive Erfahrungen.
Der Fachdienstleiter: „Mit einer geringen Gruppengröße, einer individuellen Betreuung und dem Fokus auf den regionalen Arbeitsmarkt soll der Lebenssituation von Frauen zielgruppenspezifisch entsprochen werden.“
Für einen Zeitraum von zunächst sechs Monaten stehen den Frauen an den Standorten in Taunusstein und Geisenheim Gruppenangebote und ein individuelles Einzelcoaching zur Verfügung. Die Gruppenangebote dienen neben dem Austausch zwischen den Teilnehmerinnen auch für Diskussionen zu aktuellen (Frauen-)Themen (z.B. Rollenbilder, Emanzipation, Frauengesundheit, Digitalisierung). Weiter werden Entspannungstechniken angeboten, der aktuelle Arbeitsmarkt beleuchtet und Bewerbungsunterlagen erstellt. Das Einbeziehen von regionalen Arbeitgebern und Funktionsträgern sowie Exkursionen runden die Gruppentermine ab.
Das parallel dazu laufende Einzelcoaching startet mit einer gemeinsamen Reflektion und der Erarbeitung eines Strategieplanes zum (Wieder-) Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Im Anschluss findet die intensive und individuelle Bearbeitung der identifizierten Stolpersteine statt. Parallel werden die Teilnehmerinnen auf ihre betriebliche Erprobung vorbereitet. Schließlich werden noch bedarfsorientierte Themen der Teilnehmerinnen bearbeitet und weiterhin mit einem intensiven Bewerbungscoaching die Stellensuche intensiviert.
Mit der Unterstützung von FRIDA konnten in den vergangenen zwölf Monaten, trotz der erschwerten Bedingungen aufgrund der Corona Situation, kreisweit zwölf Frauen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder Ausbildung aufnehmen. Aktuell arbeiten 18 weitere Frauen an ihrem persönlichen (Wieder-)Einstieg ins Erwerbsleben. Das Angebot steht unter dem Credo der Kommunalen Jobcenter: #Stark.Sozial.VorOrt.