Gewaltige Liebe?!

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Stabsstelle für Frauen und Gleichstellung

Veranstaltungsreihe zur Kampagne „Partnerschaftsgewalt geht alle an“/Landrat Kilian Schirmherr

Veranstaltungsreihe zur Kampagne „Partnerschaftsgewalt geht alle an“/Landrat Kilian Schirmherr

Im Rahmen des Forschungsprojektes „AusWege“ an der Hochschule RheinMain ist der Rheingau-Taunus-Kreis Modellregion für den ländlichen Raum und Kooperationspartner. Zum Auftakt der ersten Veranstaltungsreihe im Rahmen des Projektes hat Landrat Frank Kilian die Schirmherrschaft der Kampagne übernommen. „Dieses Projekt begleite ich gerne. Gewalt in der Partnerschaft ist ein Thema, das nicht unter den Tisch gekehrt werden darf. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, diese Kampagne zu unterstützen“, so Kilian.

Den Auftakt der Kampagne macht die Veranstaltungsreihe „Gewaltige Liebe?!“ mit Filmvorführungen, Lesungen und Vorträgen.
Am Montag, 15. November 2021, 19:00 Uhr, wird im Kino Bambi&Camera in Bad Schwalbach der Film „Una Primavera“ von Valentina Primavera gezeigt. Unter Zuschaltung der Regisseurin findet ein anschließendes Filmgespräch statt, das von Rudolf Worschech, epd Film, moderiert wird. Das bis in die jüngste Zeit tabuisierte und bagatellisierte Problem häuslicher Gewalt gelangt immer stärker ins öffentliche Bewusstsein. Wie selbstverständlich jedoch die Täter vielerorts akzeptiert und die Opfer ignoriert oder stigmatisiert werden, zeigt Valentina Primavera in ihrem Debütfilm als Regisseurin am Beispiel ihrer Mutter Fiorella.

Eine digitale Lesung mit anschließendem Gespräch mit der Autorin Simone Schmollack aus ihrem Buch „Und er wird es wieder tun“ findet am Montag, 22. November, von 19:00 bis 21:30 Uhr statt. Die in Berlin lebende Buchautorin und Ressortleiterin der Online-Ausgabe der taz setzt sich in ihrer journalistischen Arbeit schon seit langem mit dem Thema der Gewalt in der Paarbeziehung auseinander. Mit ihrem Buch „Und er wird es wieder tun“ möchte sie betroffenen Frauen eine Stimme geben. Sie beschreibt auch die Folgen der Gewalt für die Betroffenen und nahe Familienangehörige wie etwa die Kinder. Anhand der geschilderten Erfahrungen zeigt sie zugleich auf, dass es Auswege und Hilfsangebote gibt.

Am Mittwoch, 24. November, wird im Kino Bambi&Camera in Bad Schwalbach um 19:00 Uhr der Spielfilm „Der Taucher“ von Günter Schwaiger, der im Anschluss zu einem Filmgespräch zugeschaltet wird, gezeigt. Inmitten der scheinbaren Idylle einer mediterranen Insel erzählt „Der Taucher“ die Geschichte eines Traumas aus den unterschiedlichen Perspektiven der vier Beteiligten. Ein Psychothriller über Partnerschaftsgewalt, die Sehnsucht nach Liebe und die unbeugsame Kraft des Aufbegehrens. Der Film ist aus vier Perspektiven erzählt, die jede für sich einen bestimmten Umgang mit der Gewalterfahrung erzählt.

Den Abschluss der Reihe macht der Vortrag „Häusliche Gewalt, Ursachen und rechtliche Abwehrmöglichkeiten“ von Dr. Thorsten Kahl am Montag, 29. November, 19:00 Uhr, im Bürgerhaus in Taunusstein-Hahn. Rechtsanwalt Dr. Thorsten Kahl ist spezialisiert auf die Vertretung von Opfern in Strafverfahren und die Geltendmachung von Schadenersatz- und Schmerzensgeldansprüchen. Er beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit Fragen rund um Opferschutz und die Rechte von Opfern.

Für alle Veranstaltungen ist eine Anmeldung unter auswege@hs-rm.de erforderlich.
Professorin Dr. Regina-Maria Dackweiler und Professorin Dr. Reinhild Schäfer, Projektleiterinnen an der Hochschule RheinMain, sowie ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Angela Merkle sind sich einig: „Partnerschaftsgewalt geht die Gemeinschaft an.“ Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit, einem Spiel für Erwachsene und Jugendliche, das momentan in der Hochschule entwickelt wird, sowie weiteren Veranstaltungen sollen die Bürgerinnen und Bürger für dieses Thema sensibilisiert werden. „Mit dem Forschungsprojekt im ländlichen Raum zu diesem wichtigen Thema, erhoffe ich mir neue Erkenntnisse, wie wir in Zukunft dieses Thema noch weiter enttabuisieren und damit Opfer besser unterstützen können“, so die Gleichstellungsbeauftragte des Rheingau-Taunus-Kreises Binia Ehrenhart-Rosenberger abschließend.

Foto (v.r.n.l.)
Landrat Frank Kilian, Angela Merkle, Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler, Prof. Dr. Reinhild Schäfer, Gleichstellungsbeauftragte Binia Ehrenhart-Rosenberger.
Foto: Kreisverwaltung

Landrat Frank Kilian, Angela Merkle, Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler, Prof. Dr. Reinhild Schäfer, Gleichstellungsbeauftragte Binia Ehrenhart-Rosenberger. Foto: Kreisverwaltung