Gesundheitsschutz geht vor Kapazitätsauslastung

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Fluglärm

Landrat Burkhard Albers traf sich mit dem Fraport-Vorstandsvorsitzenden Dr. Stefan Schulte / Die Lärmbelastung endlich senken



"Der Gesundheitsschutz der Menschen in unserer Region muss eindeutig Priorität vor

Landrat Burkhard Albers traf sich mit dem Fraport-Vorstandsvorsitzenden Dr. Stefan Schulte / Die Lärmbelastung endlich senken

"Der Gesundheitsschutz der Menschen in unserer Region muss eindeutig Priorität vor den Zielen der Fraport AG nach Kapazitätsauslastung für den Flughafen Frankfurt haben", betonte Landrat Burkhard Albers in einem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte. Bei dem Treffen wies Landrat Albers auf die Auswirkungen des Fluglärms für die Menschen im Rheingau-Taunus-Kreis hin und erläuterte den Katalog von Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelastung. "Ich habe Dr. Schulte darauf hingewiesen, dass der Kreis bereits jetzt zu denen von Lärm am meisten belasteten Regionen in Deutschland gehört." Seit fast einem Jahr komme nun noch durch die geänderten Routen der Fluglärm hinzu.

Albers: "Wer sich dieser Beschallung von der Seite - etwa durch die Bahn - und aus der Luft durch Flugzeuge tagtäglich ausgesetzt sieht, nimmt Schaden an seiner Gesundheit; das ist unausweichlich und wissenschaftlich erwiesen." Deshalb müsse die Fraport auf die Forderungen aus der Region reagieren. "Wir wissen alle um die Bedeutung des Flughafens als Job-Maschine der Region", so Albers und weiter: "Und deshalb gilt es gerade auch die Forderungen der Menschen in der Region zu akzeptieren." Wo möglich soll aus diesem Grund der Fluglärm reduziert werden.

Der Landrat: "Dazu zählt selbstverständlich die Einhaltung des Nachtflugverbotes, denn die Menschen brauchen ihre Nachtruhe." Gerade die Fraport als Arbeitgeber müsse doch - auch aus Eigeninteresse - einsehen, dass nur ausgeruhte Menschen Leistungen erbringen können. Es dürfe nicht weiter an der "Lärm-Spirale" gedreht werden, denn sonst hänge die gesamte Region "schon bald am Tropf" mit fatalen Folgen. "Wir setzen auf den Dialog, um Lösungen zu finden, die sich als sinnvoller Ausgleich von Gesundheitsschutz, Ökologie und Ökonomie verstehen."

So bat Landrat Albers den Vorstandsvorsitzenden darum, sich für die Anhebung der An- und Abflugrouten über dem Kreisgebiet auf 8.000 Fuß zu verwenden. Es gehe weiter darum, die risikobehafteten Kreuzungsbereiche der An- und Abflugrouten über Taunusstein und Eltville durch eine Verschiebung zu entschärfen. "Diese Kreuzungsbereich enthalten Gefahrenpotentiale, weil sich Flugzeuge sehr nah kommen können", so der Landrat. Weiterhin sieht Albers noch deutliche Korrekturmöglichkeiten bei den An- und Abflugwinkeln.

Landrat Albers unterstützte ausdrücklich auch noch einmal den interessanten Vorschlag von IHK-Präsident Dr. Gerd Eckelmann, wonach die von der Fraport AG gezahlte Gewerbesteuer auf die gesamte Region verteilt werden soll, die vom Fluglärm betroffen ist. Durch die Mittel könnten vor Ort Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmquellen ergriffen werden. Landrat Albers abschließend: "Wenn diese Maßnahmen umgesetzt werden, die wahrlich kein Hexenwerk sind, könnte eine langfristige Lärmentlastung der Region erfolgen - das muss unser Ziel bleiben."