„Gemeinschaft und Sozial­kompetenz stärken“
Schule
Stiftung „Zukunft schenken!“ übergibt Fördermittel für Pfingstbachschule / Schulsozialarbeit in Grundschulen war Gesprächsthema
Stiftung „Zukunft schenken!“ übergibt Fördermittel für Pfingstbachschule / Schulsozialarbeit in Grundschulen war Gesprächsthema
„Wir wollen nicht erst löschen, wenn es schon brennt, sondern präventiv arbeiten“, erklärte Jean-Dominique Risch von der Stiftung „Zukunft schenken!“ anlässlich der Übergabe von Fördermitteln in Höhe von 5.000 Euro an der Pfingstbachschule in Oestrich. Gemeint ist vor allem das Projekt „Gemeinschaft und Sozialkompetenz stärken“ („GUSS“), das Rischs Stiftung an der Grundschule in Oestrich-Winkel seit November 2010 ermöglicht. „Das Projekt ist beispiellos und einzigartig im Rheingau. Ziel des Förderangebotes ist es, dass Kinder sich schon ab der ersten Klasse Hilfe holen können, um persönliche und soziale Grundkompetenzen zu erlernen“, ergänzte Risch. Dazu gehört etwa ein Konzentrationstraining und Hilfe beim Umgang mit Konflikten sowie die Förderung der Selbstorganisation.
„Das Angebot hat eine nachhaltige Wirkung und entlastet auch die Lehrerinnen und Lehrer“, lobte die Schulleiterin der Pfingstbachschule, Renate Stettler. Wenn eine Lehrkraft bei einzelnen Kindern Bedarf sieht, können diese in Gruppen oder individuell durch die von der Stiftung finanzierte Sozialpädagogin gefördert werden. „Die Kinder haben dadurch viel bessere Bedingungen beim Start in die Schule. Auch beim späteren Wechsel auf die weiterführende Schule profitieren sie noch davon“, fügte Konrektorin Andrea Terfoort an. Thorsten Koch, Vorsitzender des Schulelternbeirates, fand lobende Worte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern. „Das „GUSS“-Projekt ist kein Pilotprojekt mehr, sondern gelebter Alltag“, resümierte er.
Landrat Frank Kilian bedankte sich bei Jean-Dominique Risch und seiner Stiftung für das Engagement und ließ sich über die zahlreichen Aktivitäten der Stiftung informieren. „Schule und Bildung haben für mich einen sehr hohen Stellenwert, denn sie prägen unsere zukünftige Gesellschaft. Die Schulen sollen nicht nur Wissen, sondern auch Sozialkompetenz vermitteln“, so Kilian. In der Schulsozialarbeit sei es sinnvoll, die Förderung der Kinder schon früh, also in der Grundschule, zu beginnen. „Das Modellprojekt an der Pfingstbachschule ist ein Erfolgsmodell“, so Kilian weiter. Es könne daher als Leuchtturmprojekt dienen, das man in Zukunft sukzessive auf andere Schulen übertragen könnte.
Ein möglicher nächster Schritt sei die Vorstellung des Projektes im Ausschuss für Jugend, Bildung und Soziales, meinte Rainer Scholl, ehrenamtlicher Schuldezernent des Rheingau-Taunus-Kreises. Seit zehn Jahren gebe es nun die Schulsozialarbeit an den weiterführenden Schulen im Kreis. Da diese sehr erfolgreich sei, denke man über eine mögliche Ausweitung auf die Grundschulen nach, fügte Scholl an. „Das „GUSS“-Projekt ist ein positives praktisches Beispiel dafür, dass die Schulsozialarbeit an der Grundschule funktioniert. Es muss nun intern ein vernünftiges Konzept aufgestellt werden, damit man in den entsprechenden Gremien argumentieren kann“, sagte Landrat Kilian.
Neben den finanziellen Zuwendungen konnte Jean-Dominique Risch den Kindern der Pfingstbachschule auch zahlreiche Bücher übergeben. Risch: „Lesen darf kein Privileg sein.“ Die Bücherspenden gehören zu den Aktivitäten der Stiftung im Kreisgebiet, die allen Kindern kulturelle Teilhabe ermöglichen sollen. Weitere Beispiele sind die Kulturausflüge der Deutsch-Intensivklassen an der Hildegardisschule Rüdesheim und die Ermöglichung der Teilnahme am Weihnachtsmärchen. „Es ist erschreckend, in welchen sozialen Verhältnissen manche Kinder aufwachsen. Die Stiftung „Zukunft schenken!“ leistet einen wichtigen Beitrag, ihnen zu helfen“, lobte der Landrat.