Geflüchtete Menschen sollen für Themen der Gesundheitsvorsorge sensibilisiert werden

|

Integration

WIR-Koordination führte Aktionsprogramm in Flüchtlingsunterkunft Bad Schwalbach durch / Zucker in Lebensmitteln und Erste-Hilfe-Einheit

WIR-Koordination führte Aktionsprogramm in Flüchtlingsunterkunft Bad Schwalbach durch / Zucker in Lebensmitteln und Erste-Hilfe-Einheit

„Gesundheitsprävention hat eine enorme Bedeutung; gerade auch für jene Menschen, die in den letzten Jahren zu uns kamen“, berichtet WIR-Koordinatorin Birgit Lichtenfels. Als wichtige Aufgabe sieht es die WIR-Koordination vom Stabsbüro Integration und Projektakquise in der Kreisverwaltung deshalb an, die geflüchteten Menschen für die unterschiedlichen Themen der Gesundheitsvorsorge zu sensibilisieren und zu aktivieren. Birgit Lichtenfels: „Das ist die Intention des einwöchigen Aktionsprogrammes, das in den Gemeinschaftsunterkünften durchgeführt wird“. An jährlich wechselnden Standorten fanden in den vergangenen Jahren Aufklärungs- und Mitmach-Aktionen zur Gesundheitsprävention statt; in diesem Jahr trotz instabiler Witterungslage in der ersten Juliwoche an der Flüchtlingsunterkunft Bad Schwalbach.

Schnupperaktionen der JKA-Karateschule Bad Schwalbach, der „Tao & Qi Gong Praxis“ Taunusstein und der Zumba-Trainerin Ninja Pfeffermann brachten Bewegungsfreude und Abwechslung in den reglementierten Unterkunftsalltag. Sie sorgten mit dynamischen und meditativen Bewegungseinheiten für gute Laune bei Groß und Klein. Junge Talente tanzten begeistert zu Zumba Rhythmen, so dass Mütter und Väter ungestört etwas für das eigene Wohlergehen tun konnten.

Wie die WIR-Koordinatorin Birgit Lichtenfels betont, waren die Angebote auf die Zusammensetzung der Bewohnerschaft abgestimmt und wurden weitgehend mit lokalen Anbietern umgesetzt. Dem Integrationsgedanken folgend, soll Interesse an örtlichen Angeboten geweckt werden. Gleichzeitig, so ergänzt Birgit Lichtenfels, fördern die gemeinsamen Aktivitäten positiv das soziale Leben in den multikulturell zusammengewürfelten Haus -gemeinschaften.

In diesem Jahr wurden gezielt viele alleinstehende Frauen mit Kleinkindern angesprochen, die in ihrem Tagesablauf sozial weitgehend isoliert sind. Neben der willkommenen Abwechslung sprachen die ausgewählten Themen Interessen und Wissenslücken der Eltern an. Mütter und auch einige Väter beteiligten sich mit Kleinkind u.a. an der geleiteten Massageeinheit der Säuglingspädagogin Katja Ossadnik. In der Einheit „gesunde Ernährung für Kinder“ ging Erstaunen durch die interessierte Zuhörerschaft als Katja Ossadnik mittels Zuckerwürfeln den immensen Zuckergehalt in Fertigprodukten aus der Tiefkühltruhe und Soft-Getränken anschaulich demonstrierte.

Fehlendes Wissen führt oft zu gravierenden Fehlern bei der Erstversorgung von Unfallopfern, so das Team von Rescue Concept (Waldems). In einer Erste-Hilfe Einheit wurde daher die Anwendung von einfachen Hilfen bei Unfällen von Kindern eingeübt. Ungewohnt, aber spannend erlebte der Anleiter die Arbeit mit den Müttern. So wunderte es nicht, dass er zwischendrin ein afrikanisches Baby auf dem Arm hielt, während die teilnehmende Mutter an einem Modell die Reanimationstechnik erprobte.

Mit Aufklärungsfilm und alkoholfreien Cocktails beteiligte sich auch die Fachstelle für Suchtprävention. Fachberaterin Petra Clemen freute sich über die offene Gesprächsatmosphäre und den gelungenen Austausch mit den Bewohnern. Der Zugang zu dem unbekannten Hilfsangebot soll damit erleichtert werden. Die organisatorische Unterstützung des Betreuungsteams der Malteser Werke gGmbH hat zum Erfolg der diesjährigen Gesundheitstage beigetragen. Nachgeholt wird die Heilkräuter- und Barfußpfad Wanderung des Kneipp Vereins, die wegen Regen ausfallen musste.