Frank Kilian fordert mehr Respekt und Anerkennung ein

|

Kreisausschuss, Kreistag

Empfang im Kreistag: Verab­schiedung von Landrat Burkhard Albers / Ernennung von Wahlsieger Frank Kilian

Empfang im Kreistag: Verabschiedung von Landrat Burkhard Albers / Ernennung von Wahlsieger Frank Kilian

Was am 4. und 5. Juli offiziell wird, erfolgte in der Sitzung des Kreistages am Dienstag schon einmal formal: Der scheidende Landrat Burkhard Albers wurde verabschiedet und sein Nachfolger Frank Kilian erhielt seine Ernennungsurkunde aus den Händen des Kreistagsvorsitzenden Klaus-Peter Willsch und Albers. Rund 400 hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, aus Verwaltung und Behörden, den Verbänden sowie Vereinen und der Politik waren Zeugen, als Frank Kilian seinen Amtseid ablegte, um am 5. Juli 2017 der erst sechste Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises in der über 40-jährigen Geschichte der Gebietskörperschaft zu werden. Ein Amt, auf das er sich sehr freue, wie Kilian immer wieder in Gesprächen mit den geladenen Gästen betonte.

Und er trat einem oft gehörten Vorurteil entgegen, wonach „Kommunalpolitik reizlos sei“. „Ich sehe das anders“, betonte der zukünftige Landrat. Gerade in der Kommunalpolitik gelte es Verantwortung zu übernehmen, um gestalterisch tätig zu sein und so maßgeblich die Lebensqualität in der nahen Region zu steigern. „Wir müssen nur unsere Spielräume erkennen und nutzen.“ Dies will Frank Kilian tun. Gleichzeitig forderte er gegenseitigen Respekt und Wertschätzung der jeweiligen Leistung auf allen Ebenen und bat sogleich bei der Bewältigung der vielfältigen Aufgaben um die Unterstützung bei den Mitarbeitern in der Kreisverwaltung sowie den Mitglieder der Kreisgremien. Kilian: „Ich brauche jeden Einzelnen von Ihnen, damit sich der Kreis gut entwickeln kann.“

Frank Kilian kündigte weiterhin an, dass er auf die Landeshauptstadt Wiesbaden wie die anliegenden Landkreise zugehen möchte, um intensiv für „eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ einzutreten. „In den Gesprächen werden wir als Rheingau-Taunus-Kreis selbstbewusst auftreten.“ Wichtig ist ihm ein gutes Verhältnis zwischen der Kreisverwaltung und den Rathäusern der 17 Kommunen im Kreis.

Der amtierende Landrat Burkhard Albers ließ in seiner Rede die vergangenen 15 Jahre im Kreis Revue passieren, wobei er die drei Jahre als hauptamtlicher Erster Kreisbeigeordneter mit einschloss. „Der Rheingau-Taunus-Kreis ist reich“, erklärte Albers und weiter: „Worauf ich besonders stolz bin, ist der Reichtum an ehrenamtlichem Engagement der Menschen hier im Kreis.“ Für diesen Einsatz bedankte sich Albers. Immer war ihm auch wichtig, quasi ein „Herzensanliegen“, die Bildung. Gerade in diesem Sektor konnte unter der Ägide von Landrat Albers viel erreicht werden. Der Landrat nannte beispielhaft die Sanierung und den Neubau von Schulgebäude sowie die Einführung und den Ausbau der Schulsozialarbeit.

Albers sprach aber auch „von Soll und Haben“ und zu einer solchen objektiven Bilanz gehöre, dass er nicht nur Erfolge nenne. Er habe die Verantwortung für Entscheidungen zur Aufnahme der Schweizer Fremdwährungskredite übernommen; auch für das daraus entstandene Defizit. Gewünscht habe er sich aber auch, dass alle die für die Entscheidung stimmten auch gleichermaßen Verantwortung übernommen hätten.

Abschließend dankte Burkhard Albers vor allem seiner Familie, „die meine Arbeit und meinen Einsatz für den Kreis mitgetragen hat“. Der Landrat gestand aber auch ein, dass seine Frau und seine zwei Töchter „manchmal sehr irritiert über die Härte der – teilweise sehr persönlichen – Angriffe waren“. Abschließend wurde Albers Rede mit einem lang anhaltenden Applaus der Anwesenden quittiert; ein Zeichen des Dankes für seine 15-jährige Arbeit im Rheingau-Taunus-Kreis.

Frank Kilian (links) erhält seine Ernennungsurkunde zum Landrat aus den Händen des scheidenden Landrats Burkhard Albers. Augenzeuge ist der Kreistagsvorsitzende Klaus-Peter Willsch (Mitte).