Förderbescheid für Taunusstein: Dorfentwicklungsprozess in Hambach, Niederlibbach und Orlen kann starten

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Kreisentwicklung

Nördliche Stadtteile von Taunusstein werden in Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen / Dorfentwicklung ist ein Förderschwerpunkt des Hessischen Ministeriums für Heimat / Förderung in Höhe von rund 21.000€ von Landrat Sandro Zehner überreicht

 

In einem an vielen Stellen ländlich geprägten Kreis wie dem RTK haben Dörfer einen enormen Stellenwert. Sie stehen für Zusammenhalt, Miteinander und Heimat. Um diese wichtige Säule der Gesellschaft zu stützen gibt es die Hessische Dorfentwicklung. Von diesem Förderprogramm können nun die nördlichen Taunussteiner Stadtteile Hambach, Niederlibbach und Orlen profitieren. 

Landrat Sandro Zehner überreichte jetzt einen entsprechenden Zuwendungsbescheid und lobte ausdrücklich das Engagement aller Beteiligten: „Diese Förderung bietet für alle drei Orte riesige Chancen und ich finde es toll, dass diese Chancen wahrgenommen werden. Ein förderfähiges Konzept zu verfassen ist schon eine Menge Arbeit - wenn die Förderung bewilligt wird, kommt noch eine ganze Menge mehr Arbeit dazu. Daher freue ich mich, dass diese drei Taunussteiner Ortsteile nicht vor der nun anstehenden noch viel größeren Arbeit zurückschrecken und diesen Weg gehen - unterstützt von einer sehr gut aufgestellten Stadtverwaltung.“

Taunussteins Bürgermeister Joachim Reimann nahm im Kreishaus in Bad Schwalbach den Förderbescheid für die Erstellung eines Kommunalen Entwicklungskonzepts für die drei Stadtteile entgegen - gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Hambach, Niederlibbach und Orlen.

Joachim Reimann betont: „In den drei Stadtteilen gibt es bemerkenswert viele Menschen, die sich aufgemacht haben, um gemeinsam anzupacken und etwas zu bewegen – das ist ein tolles Signal. In den bisherigen Gesprächen konnte ich spüren, dass alle Beteiligten – Haupt- und Ehrenamtliche – viel Freude daran haben, gemeinschaftlich etwas zu entwickeln. Das ist der richtige Geist, den solche Projekte brauchen, denn er sorgt für Zusammenhalt direkt vor Ort. Ich bin mir sicher, dass wir sehr gute Ergebnisse erzielen werden, und freue mich, dass ich bei der Umsetzung dieser Förderprojekte mitgestalten kann.“

Ortsvorsteher Hansjürgen Lehmann (Hambach) ergänzt: „Es ist wichtig, diese Förderprogramme zu nutzen – nicht nur wegen der Fördermittel, sondern auch, weil dadurch ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Wir finden diese Möglichkeit sehr spannend und freuen uns, dass wir in den nördlichen Stadtteilen einen solchen Schulterschluss erleben. Das wirkt integrativ und trägt dazu bei, dass Taunusstein als Ganzes weiter zusammenwächst.“

So geht es jetzt mit der Förderung weiter: Die Stadt Taunusstein bereitet die Bewerbung für das Förderprogramm Dorfentwicklung des Landes Hessen vor. Damit die Stadt Taunusstein in das Programm aufgenommen werden kann, muss zunächst ein Kommunales Entwicklungskonzept (KEK) erstellt werden. Dieses Konzept wird nun mit Hilfe der Förderung entwickelt und bildet später die Grundlage für die Bewerbung.

Der Bescheid beinhaltet einen Zuschuss zur Beauftragung eines Fachbüros zur Erstellung des Kommunalen Entwicklungskonzeptes sowie der Durchführung eines strukturierten Beteiligungsprozesses, in dem die Anliegen und Perspektiven der Bevölkerung in den drei Stadtteilen aufgenommen werden. Das Land Hessen übernimmt 65 % der förderfähigen Kosten.

Das Kommunale Entwicklungskonzept soll den aktuellen Zustand in den Stadtteilen darunter die Entwicklung der Bevölkerung, ortsbildprägende Gebäude, Nutzungsmöglichkeiten im Ortskern sowie die vorhandene Infrastruktur beschreiben. Darauf aufbauend entsteht gemeinsam mit den Beteiligten eine Strategie, die festhält, welche Themen für die weitere Entwicklung wichtig sind und welche Schritte sich daraus ableiten lassen. Die Stadt Taunusstein plant einen intensiven Beteiligungsprozess mit den Akteuren sowie Bürgerinnen und Bürgern vor Ort.

Das Konzept soll im Jahr 2026 fertiggestellt werden. Auf dieser Grundlage ist anschließend die Bewerbung für die Anerkennung als Förderschwerpunkt für die Dorfentwicklung möglich. Mit der Anerkennung stünden finanzielle Mittel für Projekte vor Ort zur Verfügung. Zusätzlich könnten auch private Eigentümerinnen und Eigentümer in den Ortskernen Unterstützung etwa für Sanierungen, Umnutzungen oder Aufwertungen von Hof- und Grünflächen erhalten.

Vor der Förderung der Taunussteiner Stadtteile gab es im Rheingau-Taunus-Kreis mit den Kommunen Aarbergen, Kiedrich und Oestrich-Winkel bereits drei anerkannte Förderschwerpunkte der Dorfentwicklung. Mehr Informationen zum Förderprogramm der Hessischen Landesregierung hier: https://landwirtschaft.hessen.de/heimat/dorfentwicklung