Familienberatungs­stellen decken ein breites Themen­spektrum ab

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Jugendhilfe, Jugendförderung

Jugendhilfe­dezernentin Monika Merkert legt Jahres­bericht 2016 vor

Jugendhilfedezernentin Monika Merkert legt Jahresbericht 2016 vor / Beratung für zirka 1.000 Familien

„Die Bandbreite der Beratung in den Jugend- und Familienberatungsstellen des Rheingau-Taunus-Kreises reicht von Regulationsstörungen im Säuglingsalter bis zu psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Dies macht der Jahresbericht 2016 der Familienberatungsstellen erneut deutlich“, sagte Jugendhilfedezernentin Monika Merkert anlässlich der Vorstellung des Berichts im Jugendhilfeausschuss. Der aktuell vorgelegte Jahresbericht belege nachdrücklich die gleichbleibend hohe Inanspruchnahme der verschiedenen Angebote der Beratungsstellen.

Erziehungsberatung sei ein wichtiges Standbein innerhalb der Angebotspalette der Jugendhilfe. „Das trägt erheblich mit dazu bei, dass Jugendhilfe in der Öffentlichkeit als Unterstützung und nicht als Eingriff wahrgenommen werde“, so die Kreisbeigeordnete. Durch die kreiseigenen Beratungsstellen können Übergänge leichter gestaltet werden. Die Jugend- und Familienberatungsstellen, die im Kreisgebiet flächendeckend beraten, hätten insbesondere im letzten Jahrzehnt innovative Wege beschritten, betont die Dezernentin. Im Bereich der „traditionellen“ Beratung und Prävention gibt es sehr unterschiedliche thematische Anforderungen an die beratende Fachkraft. Um bei der Vielfältigkeit der Themen professionell und kompetent beraten zu können, steht das Team im steten fachlichen Austausch.

Die Fallzahlen des Jahres 2016 bewegen sich auf einem hohen Niveau. Insgesamt wurden in den beiden Beratungsstellen 1.000 Familien begleitet. Dabei stand einer etwas geringeren Fallzahl in der Erziehungsberatung (2015: 720 Fälle; 2016: 704 Fälle) eine Zunahme der Eingliederungshilfefälle für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche (2015: 286 Fälle; 2016: 296 Fälle) gegenüber. Dabei liegt der Anteil von Familien mit Migrationshintergrund bei 25 Prozent in Bezug auf die Beratung, etwas geringer ist der Anteil bei der Inanspruchnahme von Eingliederungshilfen (17 Prozent). Da diese Familien nicht so leicht Zugang zu anderen Hilfeangeboten der Kinder- und Jugendhilfe haben, ist gerade hier die Familienberatung als präventive Maßnahme und Unterstützung sehr sinnvoll und wichtig, denn so können spätere intensive Maßnahmen vermieden werden. Hier kommt der Erziehungsberatung besondere Bedeutung zu. Denn der direkte Zugang zur Beratung erleichtert es, eine aus dem eigenen Kulturkreis nicht vertraute Hilfe in Anspruch zu nehmen.

„Die Wirksamkeit unserer Erziehungsberatung ist sehr hoch. Arbeit, die menschenbezogen ist, hängt ausschließlich vom Engagement und der Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab.“ Mit diesen abschließenden Worten würdigte die Jugendhilfedezernentin die werteorientierte Arbeit der Beratungsstellen.