Fair­trade-Rosen weisen auf Frauen­rechte hin

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Stabsstelle für Frauen und Gleichstellung

Kommu­nale Gleichstellungs­beauftragte verteilten Blumen am Internati­onalen Frauen­tag

Kommunale Gleichstellungsbeauftragte verteilten Blumen am Internationalen Frauentag

Für Landrat Burkhard Albers ist sie ein starkes Symbol für Frauenrechte: die Fairtrade-Rose. Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, setzten Städte, Kommunen und Aktionsgruppen bundesweit ein Zeichen für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung von Frauen und verschenkten Fairtrade-Rosen; so auch im Rheingau-Taunus-Kreis. Dort hatten die Kreis- und die kommunalen Beauftragten für Gleichstellungsfragen und Frauenangelegenheiten in Geisenheim, wo der Film „Aber das Leben geht weiter“ gezeigt wurde, und beim „Tanzfest für Frauen“ des Frauenvorstandes der Moschee in Idstein die Fairtrade-Rosen verteilt und so auf die Lage von Frauen in Afrika und Mittelamerika aufmerksam gemacht.

„Eine Geste, die doppelt Freude schenkt: Rosen aus Fairem Handel machen nicht nur Frauen hierzulande eine Freude“, betont Rita Czymai vom Büro für Gleichstellungsfragen und Frauenangelegenheit im Kreishaus. In Ländern wie Kenia, Äthiopien, Ecuador und Peru unterstützt Fairtrade Blumenpflückerinnen darin, ihre Rechte auf ein selbstbestimmtes würdevolles Leben, finanzielle Unabhängigkeit und sichere Arbeitsbedingungen einzufordern. Vor dem Lindentheater in Geisenheim verteilten die Beauftragten faire Rosen. „Nach wie vor werden in vielen Ländern weltweit Frauen unterdrückt und ausgebeutet“, so Rita Czymai, Mitinitiatorin der Aktion, „faire Handelsbedingungen helfen Armut und Diskriminierung abzubauen und stärken die Rechte von Frauen.“

Die Rose ist die mit Abstand beliebteste Schnittblume in Deutschland. Um die Nachfrage zu decken, wird ein Großteil der Rosen aus Ländern wie Kenia, Tansania oder Ecuador importiert. Doch oft sind die Arbeitsbedingungen vor Ort verheerend: Schlechte Bezahlung und hoher Pestizid-Einsatz gefährden die Gesundheit der Angestellten. Seit 2005 gibt es daher das Fairtrade-Siegel für Rosen. „Fairtrade ermöglicht den Beschäftigten der Blumenfarmen ein menschenwürdiges Arbeitsumfeld“, sagte Rita Czymai beim Tanzfest für Frauen in Idstein. Sie zeigte sich zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten aus Idstein Heidi Göbel erfreut über die gelungene und sehr gut besuchte Veranstaltung, die von Nuray Turan, dem Frauenvorstand der Idsteiner Moschee, organisiert wurde.

Mindestlöhne, Arbeitsschutz, Versammlungsfreiheit und das Verbot jeglicher Diskriminierung gehören ebenso zu den Fairtrade-Regeln, wie eine Liste verbotener Pestizide und ein wassersparender Blumenanbau. Dass die Standards eingehalten werden, wird regelmäßig vom Zertifizierungsunternehmen FLO-Cert kontrolliert. Die Beschäftigten auf zertifizierten Blumenfarmen profitieren von der Fairtrade-Prämie. So auch Sarah Kalingu, die als Rosenpackerin auf der Fairtrade-zertifizierten Siraji-Farm in Kenia arbeitet. Ein Teil der Schulgebühren ihrer zwei Kinder wird durch Prämiengelder finanziert. Sie lebt mit ihrer 4-köpfigen Familie in einem kleinen Miethaus mit drei Räumen in der Umgebung.

Fairtrade-Rosen sind bundesweit in über 22.000 Verkaufsstellen erhältlich, darunter verschiedene Supermärkte sowie in Blumenfachgeschäften.

Weitere Informationen unter www.fairtrade-deutschland.de.

Tanzfest Idstein (1. Reihe von links): Hauptorganisatorin Nuray Turan (Frauenvorstand des Moschee Vereins Idstein), Rita Czymai (Gleichstellungsbeauftragte Rheingau-Taunus-Kreis) und Heidi Göbel (Gleichstellungs- und Integrationsbeauftrage der Stadt Idstein).