Erster Demenz-Dialog im Rheingau-Taunus-Kreis gestartet
Soziales
Austausch zwischen Entscheidern der stationären und teilstationären Versorgung zur Entwicklung einer lokalen Demenz-Strategie / Ziel: Sicherstellung der Versorgung für die wachsende Bevölkerungsgruppe der Menschen mit Demenz / Weitere Termine in Planung, Informationen über das Kompetenzzentrum Pflege Rheingau-Taunus
Zum ersten Demenz-Dialog hatten die Alzheimer Gesellschaft Rheingau-Taunus e.V. und das Kompetenzzentrum Pflege des Rheingau-Taunus-Kreises nach Bad Schwalbach geladen, um mit Entscheiderinnen und Entscheidern der stationären und teilstationären Versorgung aus der Region in den Austausch zu treten. Gemeinsames Ziel soll es sein, eine „lokale Demenz-Strategie“ zu entwickeln, um ein für die wachsende Bevölkerungsgruppe der Menschen mit Demenz sensibles und geeignetes Umfeld sowie eine den Herausforderungen angemessene Versorgung sicherzustellen.
Den Einstieg des Vormittages bot der Beitrag von Saskia Weiß, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft aus Berlin, die die zentralen Aspekte der Nationalen Demenzstrategie des Bundes (Laufzeit 2020-2026) vorstellte. 18 Leitungskräfte der regionalen Pflegeheime und Tagespflege-Einrichtungen sowie Betreuungs- und Beratungsangeboten aus dem Kreisgebiet haben anschließend miteinander identifiziert,
- was ihre größten Herausforderungen in der Begleitung und Versorgung von Menschen mit Demenz sind,
- welche Erfolgserlebnisse sie dabei verzeichnen können,
- welche Einflussfaktoren genutzt werden können und
- welche äußeren Rahmenbedingungen notwendig wären, um die Versorgung zu verbessern.
So wurden Aspekte gesammelt, die in der weiteren Zusammenarbeit verwertet und in die Erarbeitung konkreter Maßnahmen und Vereinbarungen münden sollen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass so viele Akteure unserer Einladung gefolgt sind und damit auch Verantwortung übernehmen, um Menschen mit Demenz eine Ihren Bedürfnissen entsprechende Pflege und Begleitung zu ermöglichen“, so Beate Heiler-Thomas, erste Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Rheingau-Taunus e.V.
Dass es ein gemeinsames Bewusstsein für Verbesserungspotenzial gibt, war den Beteiligten schnell klar. Je nach Einrichtung liegt der Anteil der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner mit einer Demenzerkrankung bei ca. 70 Prozent. Die Erkenntnis, dass alle mit denselben Herausforderungen konfrontiert sind, war den Teilnehmenden des Demenz-Dialogs insofern hilfreich, als dass auch die Lösungen in der Zusammenarbeit zu suchen sind. Ellen Philipp, Koordinatorin des Kompetenzzentrums Pflege: „Möglichkeiten zur Veränderung liegen bei jedem Einzelnen, können aber im Zusammenwirken erfolgreicher angegangen werden. Mit dem heutigen Auftakt haben wir einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung gemacht.“
Auch mit anderen Akteuren, die an der Begleitung und Betreuung demenzkranker Menschen beteiligt sind, möchte man in dieser Weise zusammenarbeiten. „Wir nehmen die Versorgungswege in allen Phasen von Demenz in den Blick und arbeiten uns von Dialog zu Dialog voran“, so die Veranstalterinnen. Es wird also nicht bei einem „Demenz-Dialog“ bleiben.
Weiterführende Informationen:
Kompetenzzentrum Pflege Rheingau-Taunus: https://www.rheingau-taunus.de/informieren-beantragen/pflege/kompetenzzentrum-pflege/
Alzheimer Gesellschaft Rheingau-Taunus e.V.: https://alzheimer-rheingau-taunus.de/