Erfolgreicher „Landtag“ für angehende Hausärzte im Rheingau-Taunus-Kreis
Gesundheit
Ziel war es, neben Informationen über verschiedene Praxismodelle im ländlichen Raum Vernetzungen zu ermöglichen und gegebenenfalls Partner für das Thema „Praxisgründung/-übernahme“ zu finden
Am 18. September 2020 kamen zwölf Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin aus ganz Hessen im Rahmen des Projektes „Landtage in Hessen“ in die Idsteiner Stadthalle und blieben, zunächst für einen Tag. Ihnen wurde die Möglichkeit geboten, vielfältige Gegebenheiten auf dem Land, einschließlich erfolgreich tätiger Ärzte – in diesem Fall im Rheingau-Taunus-Kreis – kennenzulernen. Der Veranstaltungsort wurde deshalb gewählt, weil im Idsteiner Land elf Hausarztsitze nicht besetzt sind.
Ziel war es, neben Informationen über verschiedene Praxismodelle im ländlichen Raum Vernetzungen zu ermöglichen und gegebenenfalls Partner, allemal aber Gleichgesinnte, für das Thema „Praxisgründung/-übernahme“ zu finden. Dieses Gesamtprojekt wurde vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration gefördert und fand in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Hessen, der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, der Landesärztekammer Hessen sowie dem Hessischen Hausärzteverband statt.
Initiiert von der Abteilung für Allgemeinmedizin an der Philipps-Universität in Marburg und unterstützt durch den Rheingau-Taunus-Kreis, gab es wissenswerte Materialien zu Infrastruktur, zu Freizeitangeboten sowie zum Leben und Arbeiten im Rheingau-Taunus-Kreis für niederlassungswillige Ärztinnen und Ärzte. So konnten die Region sowie der besondere Reiz einer hausärztlichen Tätigkeit im Kreis – insbesondere in Idstein – vorgestellt werden.
Es handelte sich um die erste Maßnahme, die im „Masterplan Gesundheit“ vorgesehen war. Der Masterplan ist auf der Homepage des Rheingau-Taunus-Kreises unter www.rheingau-taunus.de/downloads/formulare-publikationen/gesundheit einsehbar und wurde den Teilnehmern ausgehändigt. Der „Landtag“ im Rheingau-Taunus-Kreis behandelte das Thema „Bewegung als Therapie und Krankheitsprävention – interprofessionell + Vorbereitung auf die Facharztprüfung mit Schwerpunkt Orthopädie“. Im Mittelpunkt standen neben Vorträgen die interaktive Arbeit mit dem Plenum und weitere praktische Übungen.
Die Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin erlebten einen abwechslungsreichen und kurzweiligen Workshop-Tag. Am Vormittag hielt Referent Ulrich Kau, Hausarzt mit Praxis im Rheingau und Lehrbeauftragter der Universität Mainz, einen Vortrag zum Thema „Physikalische Medizin – Physikalische Therapien“. Der Facharzt für Allgemeinmedizin und Sportmedizin kennt sich bestens aus mit der Interdisziplinarität der Inhalte aus den Gebieten der Inneren Medizin, Immunologie, Orthopädie mit Rehabilitation, Sportpsychologie sowie der Sportwissenschaften.
Am Nachmittag stand die interaktive Vorbereitung auf die mündliche Facharztprüfung Orthopädie bei der Landesärztekammer auf dem Programm. Praxisorientiert wurden sowohl vom Referenten Armin Wunder, niedergelassener Hausarzt und Lehrbeauftragter am Institut für Allgemeinmedizin in Frankfurt, als auch von den teilnehmenden Ärzten in Weiterbildung simulierte Patientenfälle vorgestellt, besprochen und diskutiert.
Gesundheitsdezernentin Monika Merkert, die eingangs für eine Niederlassung im Rheingau-Taunus-Kreis warb, und die Gesundheitskoordinatorin Beate Sohl verfolgten die Veranstaltung mit Interesse. Sie waren sich einig: „Ein rundum spannender Tag mit vielen neuen Informationen und Austausch auf allen Ebenen. Hier wünschen wir uns eine Fortsetzung im nächsten Jahr.“