Erfolgreich vor Ort: Gemeindepflege im RTK etabliert sich als feste Größe

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Kompetenzzentrum Pflege

Gemeindepflegerinnen im RTK ziehen auf erstem Jahrestreffen positive Bilanz / Unterstützungsangebot in der örtlichen Versorgungslandschaft nicht mehr wegzudenken / In neun Kommunen sind die Fachkräfte bereits im Einsatz, in zwei weiteren Städten ist der Einsatz geplant

 

Sie vermitteln Kontakte, organisieren Unterstützungsleistungen für das Leben zu Hause, hören zu und begleiten bei Bedarf persönlich – die aktiven Gemeindepflegerinnen im Rheingau-Taunus-Kreis sind aus der örtlichen Versorgungs- und Beratungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Wie wertvoll ihre Arbeit ist, wurde beim ersten Jahrestreffen deutlich, zu dem das Kompetenzzentrum Pflege des Kreises alle Gemeindepflegerinnen sowie die kommunal Verantwortlichen eingeladen hatte.

Rückblickend auf das erste Jahr seit der Einführung der kreisweiten Koordinationsfunktion wurde deutlich: Überall dort, wo Gemeindepflegerinnen tätig sind, wird das Programm als Gewinn erlebt – und als zukunftsfähiges Modell, das unbedingt erhalten bleiben soll.

Seit Beginn der Landesförderung durch das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales im Jahr 2023 haben neun Gemeindepflegerinnen in folgenden Kommunen ihre Arbeit aufgenommen: Eltville, Idstein, Walluf, Geisenheim, Schlangenbad, Oestrich-Winkel, Hünstetten, Rüdesheim und Niedernhausen. In zwei weiteren Städten ist ein Einsatz geplant. Koordiniert vom Kompetenzzentrum Pflege treffen sich alle Gemeindepflegerinnen regelmäßig, um sich über ihre Arbeit vor Ort auszutauschen und um an gemeinsamen Herausforderungen zu arbeiten.

„Die Gemeindepflegerinnen haben ein komplexes und vielschichtiges Aufgabenfeld. Sie sind direkte Ansprechpartnerinnen für ältere Menschen vor Ort und erleben hautnah, mit welchen Herausforderungen das Älterwerden verbunden sein kann“, sagt Maria Alisch, Fachdienstleitung Soziales und Pflege beim Rheingau-Taunus-Kreis. In kürzester Zeit seien sie zu einem unverzichtbaren Baustein in der Beratungs- und Versorgungslandschaft geworden.

Sie nehmen sich Zeit für Gespräche, helfen bei der Organisation von Hilfen und begleiten individuell. Doch ihre Arbeit stößt auch an strukturelle Grenzen – etwa bei finanziellen Notlagen oder fehlenden Angeboten. In solchen Fällen zeigen sich die Gemeindepflegerinnen auch als wichtige Impulsgeberinnen für eine Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen. Sie geben vielen hilfebedürftigen Menschen eine Stimme, die sonst nicht gehört wird.

Auch für Fragen der Teilhabe sind sie da: Sie informieren über Freizeitmöglichkeiten, stellen Kontakte her, sind sichtbar bei Seniorentreffs, Infoveranstaltungen oder innerhalb ihrer Sprechstunden oder Hausbesuchs-Einsätze.

Unklar ist derzeit noch, wie es nach dem Ende der Landesförderung 2026 weitergeht. „Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass dieses erfolgreiche Modell auch über den Förderzeitraum hinaus bestehen bleibt“, betont Elke Jörg-Pieper, Altersplanerin des Rheingau-Taunus-Kreises. „Dafür braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Landkreis und Land – das wollen wir vorantreiben.“ Die Bereitschaft dazu war bei allen Beteiligten klar zu spüren.