Ende der Förderung soll kein Aus für RÜM-Netzwerke bedeuten
Jugendhilfe, Jugendförderung
Jahrestagung: Positive Bilanz gezogen / Wichtige Strukturen geschaffen / Berufsorientierung muss optimiert werden
Die finanzielle Förderung des Projektes Regionales Übergangsmanagement - Koordinierungsstelle f
Jahrestagung: Positive Bilanz gezogen / Wichtige Strukturen geschaffen / Berufsorientierung muss optimiert werden
Die finanzielle Förderung des Projektes Regionales Übergangsmanagement - Koordinierungsstelle für den Übergang Schule - Beruf (RÜM) läuft zwar am 31. März 2012 aus, doch soll dies nicht das Aus für die geknüpften Netzwerke und die geschaffenen Strukturen bedeuten. "Denn: Das RÜM-Team kann eine positive Bilanz vorweisen", betonte Landrat Burkhard Albers bei der RÜM-Jahrestagung, der letzten in der vierjährigen Projektphase. Weil das Team "Spuren hinterlassen hat", weil Netzwerke entstanden, wichtige Ansätze in der Elternarbeit, aber auch im Bereich Integration geschaffen und neue Ideen erfolgreich umgesetzt wurde, wird RÜM in anderer Form weiterexistieren.
"Von RÜM und den Arbeitsgruppen gingen viele Impulse und Denkanstöße aus, die wir weiterhin nutzen wollen", so der Landrat. Schließlich wurde das Projekt von Steuergeldern finanziert, "weshalb wir die Verantwortung haben, die sehr gute Arbeit bei veränderten Strukturen fortzusetzen." Zudem werde eines immer deutlicher: "Die Berufswahl erhält einen immer höheren Stellenwert; gerade auch mit Blick auf den Demografischen Wandel." Zugleich wurde aber auch festgestellt, dass die Berufsorientierung optimiert werden muss, um gerade auch Jugendlichen mit Handicap zu einer Berufsausbildung zu verhelfen, so wie es der Auftrag des Regionalen Übergangsmanagements war.
"Von Experten heißt es immer wieder: Jugendliche mit Migrationshintergrund sind nur schwer in ein Ausbildungsverhältnis zu vermitteln, brechen ihre Lehre ab und sind dann ohne Arbeit", berichtete die Projektleiterin Susanne Schneider. Die Erkenntnis wurde aufgegriffen: "Wir sind in türkisch-islamische Gemeinde gegangen und haben dort Jugendlichen Ausbildungsangebote unterbreitet." Der Erfolg konnte sich sehen lassen. Zudem wird oftmals beklagt, dass es Eltern gibt, die kein Interesse an der Berufswahl ihrer Kinder zeigen. Sie in diesen Prozess einzubinden und die Elternbeteiligung zu stärken, war deshalb eine weitere wichtige Aufgabe von RÜM. "Wir müssen die Eltern frühzeitiger als bisher in den Berufswahl und -orientierungsprozess der Kinder einbinden, sie umfassender informieren und ihnen Gelegenheit geben, die einzelnen Ausbildungsberufe in der Praxis zu erleben."
Es wurden Denkanstöße gegeben und Anregungen erfolgreich umgesetzt, um in der Berufsorientierung neue Wege zu gehen. Weil Schule, Eltern und die Wirtschaftskammern an einem Tisch saßen und die Situation besprachen, konnte viele Ideen umgesetzt werden. Nun besichtigen Eltern gemeinsam mit den Kindern Betriebe, um sich über Ausbildungsberufe zu informieren. In den Schulen stellen die Kammern Berufe - auch solche, die nicht so bekannt sind - vor. "Wir geben den Jugendlichen Einblicke in den Alltag eines Betriebes, so dass sie ganz persönlich erfahren können, ob dies der richtige Beruf für sie ist", berichtete die Projektleiterin. Laut Keith Ulrich, stellvertretender Kreishandwerksmeister, gilt es die unterschiedlichen Berufsbilder des Handwerks in den Schulen zu präsentieren.
Ein großer Fortschritt und eine wichtige Hilfe urteilten bei der RÜM-Jahrestagung dann auch die Vertreter der Wirtschaft über die Arbeitsergebnisse von RÜM. Martin Dries vom gleichnamigen Backhaus betonte dann auch: "Die Mitwirkung der Eltern bei der Ausbildung ist ganz wichtig. Es bedarf dieser Unterstützung der Eltern, damit der Azubi nicht bei den kleinsten Problemen die Flinte ins Korn wirft." Und er forderte zugleich: "Wir müssen zusehen, dass die RÜM-Aktivitäten weiter gehen und die wichtigen Ergebnisse der drei Arbeitsgruppen von RÜM für uns alle weiterhin nutzbar sind."
Ein Hinweis, der von Landrat Burkhard Albers aufgegriffen wurde. "Wir möchten die vorhandenen Strukturen, worunter gerade auch ehrenamtliche Arbeit zu verstehen ist, natürlich erhalten." Es sind Netzwerke entstanden, die nun nicht einfach gekappt wurden. Der Austausch von Meinungen, das Treffen in den Arbeitsgruppen soll deshalb möglich sein, damit die Mitglieder der Arbeitsgruppen, die sich mit großem Einsatz engagiert haben, ihre Arbeit fortsetzen können.