Jahrespraktika für 2021 zu vergeben / Bewerbungsfrist: 18. Dezember 2020

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Integration

Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in der Kommunalverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreis / Aufbau demokratischer Strukturen

Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in der Kommunalverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreis / Aufbau demokratischer Strukturen

Der Rheingau-Taunus-Kreis engagiert sich gemeinsam mit dem Burgenlandkreis, dem Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, den Städten Schwäbisch-Hall und Solingen für den Aufbau demokratischer Kommunalstrukturen in einem zukünftigen Syrien. „Mit diesem zukunftsorientierten Projekt blicken alle Beteiligten über den derzeitigen politischen Status quo in Syrien hinaus. Es geht darum für den Fall vorbereitet zu sein, dass das Land befriedet wird und ein Neuaufbau erfolgen kann“, sagt Landrat Frank Kilian. „Kontakte und unmittelbarer Austausch mit geflohenen Syrerinnen und Syrern in unserem Landkreis trugen in den letzten Jahren dazu bei, dass uns das Geschehen in Syrien näher gerückt ist“, so Kilian. Syrien weist als Herkunftsland mit 13,1 Millionen Menschen weltweit den höchsten Anteil an Flucht und Vertreibung auf.
„Der Weg bis zu einem möglichen Wiederaufbau Syriens ist gewiss lang, und sicherlich mit vielen Unwägbarkeiten und Herausforderungen behaftet“, betont Kilian und unterstricht die Notwenigkeit „mit machbaren Schritten zu beginnen“. Deshalb beteiligt sich der Rheingau-Taunus-Kreis an dem Qualifizierungsprojekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW)“, so Kilian, „ganz unter der entwicklungspolitischen Devise ‚lokal handeln und global wirken‘.“ Für den Kreisausschuss begleitet der Kreisbeigeordnete Günter Retzmann das Projekt.

Das Kernstück des Projektes bildet ein 12-monatiges Praktikum in der Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises. Ziel der Qualifizierung ist es durch die direkte Mitarbeit in verschiedenen Fachdiensten (u.a. Umweltamt, Gewerbeaufsicht, soziale Fachdienste oder Projekte des Stabsbüros) zwei syrischen Praktikanten Arbeitsaufträge, Strukturen, Abläufe und politische Gremien einer deutschen Kommunalverwaltung nahezubringen, erläutert Birgit Lichtenfels von der Stabstelle „Integration und Projektakquise“ in der Kreisverwaltung.
Verwaltungsintern begleiten kommunale Mitarbeiter*innen, ein kommunalpolitisch erfahrener Mentor und die Projektkoordination die Lernprozesse der Praktikanten und unterstützen die Aneignung von Wissen, das für den Wiederaufbau kommunaler Strukturen in Syrien bedeutsam sein kann.
Gleichzeitig dient das Praktikum - so die Erfahrung der Kommunen der ersten Projektrunde aus dem Jahr 2019 - als Sprungbrett zur beruflichen Integration der Praktikanten und fördert die interkulturelle Kompetenz aller Projektbeteiligten. Landrat Kilian: „Der Kreis hält das Projekt ‚Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in deutschen Kommunalverwaltungen‘ für innovativ und sehr sinnvoll.“

„Den Auftakt des Projektes bildete im September 2020 ein interner Planungsworkshop, den die ‚Servicestelle Kommunen in der Einen Welt‘ fachlich begleitete“, erläutert Birgit Lichtenfels. Das Projekt sieht zudem für die interessierte Öffentlichkeit Begleitveranstaltungen im Rheingau-Taunus Kreis vor sowie bundesweite Austausch- und Vernetzungstreffen aller Beteiligten. „Bevor es zur Ausschreibung der Praktikumsstellen kommt, informieren wir aktuell interessierte Syrerinnen und Syrer umfassend zu dem Projekt“, so Birgit Lichtenfels.

Die Ausschreibung der Praktikumsstelle finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Projekt "Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in deutschen Kommunalverwaltungen" gibt es unter www.integration-rtk.de
Dort ist auch das Projekt rund um das Praktium in der Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises beschrieben unter "Berufliche Integrationsprojekte".