Den Keimen den Kampf ansagen
Gesundheit
Netzwerk für mehr Infektionsschutz und Patientensicherheit im Rheingau-Taunus-Kreis
"Wir machen mit dieser Netzwerkveranstaltung deutlich, dass im Rheingau-Taunus-Kreis dem vorbeugenden Gesundheitsschutz und d
Netzwerk für mehr Infektionsschutz und Patientensicherheit im Rheingau-Taunus-Kreis
"Wir machen mit dieser Netzwerkveranstaltung deutlich, dass im Rheingau-Taunus-Kreis dem vorbeugenden Gesundheitsschutz und dem Thema Hygiene ein hoher Stellenwert eingeräumt wird." Mit diesen Worten begrüßte die Gesundheitsdezernentin Monika Merkert etwa 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Fortbildungsveranstaltung zur Bekämpfung multiresistenter Erreger (MRE) in der Stadthalle Bad Schwalbach. Vorfälle wie jene am Klinikum in Fulda und der tragische Tod von Frühgeborenen an einem Bremer Klinikum hätten das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, führte die Gesundheitsdezernentin weiter aus. Deshalb bestünde eine große Notwendigkeit darin, zum Schutz der Menschen im Rheingau-Taunus-Kreis in dieser wichtigen Gesundheitsfrage zusammen zu arbeiten.
Erreger kennen keine Grenzen, daher muss auch der Infektionsschutz länder- und fächerübergreifend sein. Multiresistente Bakterien sind als "Krankenhauskeime" bekannt geworden und heutzutage gegen die meisten Antibiotika unempfindlich. Einzelne Institutionen im Gesundheitswesen können das Problem nicht mehr alleine bewältigen, eine bessere Vernetzung ist daher unumgänglich.
Während der Auftaktveranstaltung zum MRE-Netzwerk des Kreisgesundheitsamtes referierten Experten aus dem Fachgebiet Infektiologie. Dr. Ursel Heudorf, Leiterin der Hygieneabteilung im Gesundheitsamt Frankfurt, und Dr. Christian Zinn, Leitender Hygieniker des ZHI der Bioscentia, informierten über den aktuellen Wissensstand der Prävention, der Behandlung und Vernetzung und gaben nützliche Tipps aus der Praxis.
Die Leiterin des Gesundheitsamtes des Rheingau-Taunus-Kreises, Dr. Christina Klein, erläuterte das Ziel des Netzwerkes MRE-Rhein-Main: "Stärkung der Patientensicherheit und Schutz vor Infektionen mit Bakterien. Es müssen einheitliche Standards und konsequente Zusammenarbeit etabliert werden: Zwischen den einzelnen Stationen der Patientenversorgung, beispielsweise beim Transport von der Klinik zur Rehaklinik, in der Pflegeeinrichtung, bei der ambulanten Versorgung durch Hausarzt und Pflegedienst und nicht zuletzt durch die Unterweisung der Angehörigen. Der Schutz des Patienten vor Infektion und Weiterverbreitung der Bakterien ist nur so gut, wie das einzelne Glied in dieser Kette."
Das Projekt MRE-Netzwerk wird dauerhaft auch als Internetplattform für Ratsuchende fortgeführt. Es zielt nicht nur auf eine bessere Kontrolle und Prävention zum Infektionsschutz sondern gibt auch Impulse zur Ursachenbekämpfung wie kritischer Einsatz von Antibiotika in der Human-und Tiermedizin.
"Wir im Rheingau-Taunus-Kreis nehmen das Problem ernst und unternehmen gemeinsame Anstrengungen, eine Weiterverbreitung der Erreger zu verhindern. Die Patientinnen und Patienten in unserem Kreis können daher sicher sein, dass sie bei uns, wie überall im MRE-Netzwerk, bestmögliche Behandlungsvoraussetzungen vorfinden", so die Gesundheitsdezernentin abschließend.
Information für Betroffene und Fachpersonal unter www.mre-rhein-main.de und beim
Gesundheitsamt, Abteilung Infektionsschutz, Telefon 06124/510-609 und 510-621.