Botschafterin für Inklusion: Goldmedaillengewinnerin Natascha Hiltrop aus Wallrabenstein von Landrat Sandro Zehner geehrt
Sport
Natascha Hiltrop war erfolgreichste deutsche Athletin bei den Paralympics 2024 / 32-jährige ist Inklusions-Botschafterin des Sportkreises Rheingau-Taunus / Setzt sich für die Sportförderung und das Ehrenamt in den Vereinen ein
Wer bei den Paralympics in Paris stolze 20 Prozent der Deutschen Goldmedaillen geholt hat, darf sich völlig zurecht ein bisschen feiern lassen. Zwei der insgesamt zehn deutschen Goldmedaillen hat Natascha Hiltrop in der Disziplin Sportschießen eingefahren. Eine Goldmedaille im Dreistellungskampf mit Kleinkalibergewehr und eine weitere Goldmedaille mit dem Kleinkalibergewehr liegend. Ihr Besuch heute bei Landrat Sandro Zehner und dem Vorsitzenden des Sportkreises Rheingau-Taunus, Markus Jestaedt, war für alle Beteiligten ein großer Moment, der über das rein Sportliche weit hinausgeht.
„Das ist für mich nicht nur eine große Freude, sondern in der Tat eine Ehre, eine so charismatische Persönlichkeit, die auch noch Goldmedaillengewinnerin ist und aus unserem schönen Rheingau-Taunus-Kreis kommt, treffen und ehren zu dürfen“, erklärt Landrat Sandro Zehner. „Ich finde Natascha Hiltrop zeigt uns allen eindrucksvoll, welch starke Leistungen im Sport, und weit darüber hinaus, möglich sind. Da ist sie, genau wie alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Paralympics, ein echtes Vorbild an Stärke und Inspiration in unserer Gesellschaft. Ich hoffe, dass viele junge Menschen sich hier inspirieren lassen und sich denken: Dafür möchte ich auch Einsatz bringen und mich einsetzen.“
Natascha Hiltrop lebt in Wallrabenstein. Die 32-jährige hat eine inkomplette Querschnittslähmung. Sie trainiert beim SV Falke Dasbach und im Leistungszentrum für olympischen und paralympischen Spitzensport in Wiesbaden. Medaillen holte sie vor Paris auch schon bei den Paralympics in Tokio 2021 und Rio de Janeiro 2016. Bei Welt- und Europameisterschaften landete sie in den vergangenen neun Jahren sechsmal auf dem ersten Platz. Doch ihr Einsatz geht über Medaillen und Siegerpodeste hinaus. Natascha Hiltrop ist im deutschen Schützenbund Inklusions-Managerin und die Inklusions-Botschafterin im Sportkreis Rheingau-Taunus.
„Die Ehrung heute hat mich sehr gefreut – auch weil so viele bekannte Gesichter da waren“, erzählt Natascha Hiltrop mit einem Lächeln. „Es ist schön zu sehen, dass sich so viele Menschen auch für mich freuen. Ich finde es auch toll, dass ich für viele Menschen ein Vorbild sein kann. Mein Ziel als Inklusionsbotschafterin im Sportkreis Rheingau-Taunus ist immer zu zeigen, dass Behindertensport absolut professionell abläuft und wir ihn so noch mehr in die Mitte der Gesellschaft holen, dass irgendwann eigentlich gar niemand mehr darüber spricht und eine Inklusionsbotschafterin gar nicht mehr nötig ist. Die Paralympics waren eine tolle Plattform dafür und ich möchte sagen: Nach den Spielen ist vor den Spielen und ich hoffe, den Landkreis auch weiterhin nach außen so gut vertreten zu können.“
Erfolgreiche Spitzensportlerinnen und Spitzensportler in der Region zu haben ist für den Sportkreis Rheingau-Taunus natürlich wichtig. Sie sind ein Aushängeschild und Botschafter für starke sportliche Leistungen und nachhaltige Sportförderung. Hier spielt Geld tatsächlich eine große Rolle, betont Markus Jestaedt, Vorsitzender des Sportkreises Rheingau-Taunus:
„Die Sportförderung im Kreis ist ein wichtiger Baustein für die Sportvereine, um ihre sportlichen und organisatorischen Ziele durchzusetzen. Die Sportvereine stehen finanziell unter Druck - auch was den Erhalt von Sportstätten angeht. Und diese Vereine sind auf die Sportförderung essenziell angewiesen. Die Sportförderung wird daher auch als Wertschätzung gegenüber diesen Vereinen für ihre ehrenamtliche Arbeit angesehen.“
Vor der Leistung der Inklusions-Botschafterin im Kreis kann er nur den Hut ziehen, ergänzt Jestaedt:
„Ich habe das direkt nach den Paralympics schon gesagt: das ist eine außergewöhnliche Leistung. Da kann man nur gratulieren. Sie hat sich ja selbst übertroffen nachdem sie aus Tokio schon mit einer Goldmedaille nach Hause in den Rheingau-Taunus-Kreis kam und jetzt direkt nochmal zwei weitere geholt hat. Wir sind stolz auf unsere Inklusionsbotschafterin, die sich für ihr hartes Training belohnt hat.“
Abschließend noch nebenbei bemerkt: Eine Inklusionsmaßnahme des Deutschen Schützenbundes hat eine ganz enorme Strahlkraft. Im Schießsport treten Athletinnen und Athleten mit und ohne Beeinträchtigung zusammen an. Und das schon seit der Saison 2011/2012. Vorbildfunktion mehr als erfüllt.
Mehr Informationen zum Sportkreis Rheingau-Taunus: https://www.sportkreis-rheingau-taunus.de/