Ausbildung in der Fläche sichern: Neue Fachklassen in den Beruflichen Schulen Untertaunus

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Schulorganisation

Grünes Licht vom Kultusministerium für wohnortnahe Beschulung zweier wichtiger Ausbildungsberufe / Zukünftige Anlagenmechanikerin oder Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Medizinische Fachangestellte oder Medizinischer Fachangestellter gehen ab Sommer 2025 in Taunusstein zur Schule / Rückführung weiterer Ausbildungsberufe geplant

Für Auszubildende, die diesen Sommer im Rheingau-Taunus-Kreis in den Berufen „Anlagenmechanikerin oder Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ sowie „Medizinische Fachangestellte oder Medizinischer Fachangestellter“ starten, verkürzen sich die Wege zur Berufsschule. Das hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen hat grünes Licht gegeben, die beiden Fachklassen an den Beruflichen Schulen in Taunusstein beginnend ab dem Schuljahr 2025/2026 neu einzurichten und dort zu unterrichten. Die Anlagenmechaniker werden damit erstmalig an den Beruflichen Schulen Untertaunus beschult, die Medizinischen Fachangestellten werden nach zwei Jahrzehnten Unterricht in Wiesbaden in den Rheingau-Taunus-Kreis zurückgeholt. Über eine Rückholung weiterer Ausbildungsberufe ab dem Schuljahr 2026/2027 befindet sich der Rheingau-Taunus-Kreis derzeit in Gesprächen mit dem Schulträger Wiesbaden, den beteiligten Berufsschulen, dem Staatlichen Schulamt, den Kammern und dem Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen.  

Landrat Sandro Zehner: „Die Neueinrichtung und Rückführung von Ausbildungsberufen stärkt nicht nur den Berufsschulstandort in Taunusstein, sondern unseren gesamten ländlichen Raum. In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels ist es von entscheidender Bedeutung, Nachwuchs und zukünftige Fachkräfte wohnortnah auszubilden. Nur so können wir dem Fachkräftemangel wirksam begegnen und den Fortbestand wichtiger Berufsbilder auf dem Land sichern. Damit ist diese Entscheidung auch ein wichtiges Signal an die heimische Wirtschaft, unseren Kreis zukunftssicher aufzustellen und den Wohlstand in unserer Region zu sichern. Im Rahmen des Projektes ‚Zukunftsfähige Berufsschulen‘ planen wir in einem nächsten Schritt, weitere Berufsgruppen an unsere beiden Berufsschulstandorte zurückzuholen. Die Gespräche mit dem hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen in Wiesbaden sind auf einem guten Weg.“

Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rheingau-Taunus-Wiesbaden, Siegfried Schloz: „Die Kreishandwerkerschaft begrüßt die Einrichtung einer neuen Fachklasse und die Rückholung von Ausbildungsberufen in den ländlichen Raum ausdrücklich. Die schulische Förderung der Auszubildenden in der Region erhöht die Attraktivität der Berufe vor Ort und schützt somit vor Abwanderung zukünftiger Fachkräfte in die Metropolregionen. Das Handwerk lebt vom Nachwuchs, und es ist essenziell, die Berufsbilder in der Fläche zu erhalten, um die regionale Wirtschaft zu stärken und die Lebensqualität in unseren Gemeinden zu bewahren. Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt, um das Handwerk zukunftssicher aufzustellen und den Fachkräftemangel nachhaltig zu bekämpfen.“

Die Einrichtung der Fachklassen wird ab dem 1. August 2025 aufwachsend durchgeführt: Im Schuljahr 2025/2026 werden alle neuen Auszubildenden der zwei Ausbildungsberufe, deren Ausbildungsbetrieb im Schulträgerbezirk Rheingau-Taunus-Kreis liegt, in der Grundstufe an der zuständigen Berufsschule in Taunusstein unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler, die sich bereits in der Ausbildung befinden, werden bis zu ihrem Abschluss weiter in Wiesbaden beschult. Im Schuljahr 2026/2027 startet im Rheingau-Taunus-Kreis dann der Unterricht für das zweite Ausbildungsjahr, ein Jahr später werden alle drei Ausbildungsjahre im Rheingau-Taunus-Kreis unterrichtet.