Arbeitssuchender trifft Arbeitgeber

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Jobcenter

Job-Messe der Kommunalen JobCenter der Region am Frankfurter Flughafen / 2016 konnten 49 Prozent der Erwerbslosen vermittelt werden / Geniale Idee

Job-Messe der Kommunalen JobCenter der Region am Frankfurter Flughafen / 2016 konnten 49 Prozent der Erwerbslosen vermittelt werden / Geniale Idee

Bernd war selbstständig … bis es an den Aufträgen fehlte und an den Einnahmen mangelte. Schließlich musste er seine Firma dichtmachen und war danach arbeitslos. Kim wollte Jura studieren und erkannte nach einigen Semestern, dass das Studium doch nicht das Richtige für ihn ist. Nun sucht er einen Ausbildungsplatz. Beide sind an diesem Morgen in den großen Saal des Holm-Gebäudes (House of Logistics & Mobility) auf dem Areal am Frankfurter Flughafen gekommen, um sich an der Job-Messe zu beteiligen. „Eine einfache wie geradezu geniale Idee verbirgt sich hinter dieser Veranstaltung“, betont Michael Krebs vom Kommunalen JobCenter des Rheingau-Taunus-Kreis. „Wir bringen hier heute Arbeitssuchende und große Arbeitgeber der Region, die dringend weiteres Personal suchen, zusammen“, ergänzt Fachdienst-Leiter Michael Vogt. Bei der Premiere im vergangenen Jahr „konnten wir 49 Prozent der anwesenden Arbeitssuchenden in einen sozialversicherungspflichtigen Job vermitteln“, fügt Christin Hagemann vom Organisationsteam der Job-Messe mit Stolz an und gibt bei der Eröffnung gleich das Ziel aus: „In diesem Jahr wollen wir die 50-Prozent-Marke knacken.“

Das Konzept für die bundesweit wohl einmalige Job-Messe hat sich der Zusammenschluss der zehn Kommunalen Jobcenter der Region – darunter der Rheingau-Taunus-Kreis, der Landkreis Darmstadt-Dieburg, die Bergstraße, der Hochtaunuskreis, Stadt und Landkreis Offenbach und die Landeshauptstadt Wiesbaden, ausgedacht. „Wir vom Kommunalen JobCenter Rheingau-Taunus haben 50 Bewerber eingeladen, die sich den anwesenden ‚Ausstellern‘ vorstellen sollen. Die anderen Jobcenter schicken nach der jeweiligen Größe ein Kontingent“, sagt Meike Dittmar vom Job Center. Die Aussteller sind große renommierte Firmen der Region, wie WISAG, Aldi, die Fraport AG, Primark, die Deutsche Bahn, die Dachser GmbH, McDonald Deutschland, die I-Sec – Deutsche Luftsicherheit GmbH und viele weitere.

Michael Krebs: „Die Arbeitssuchenden bringen ihre Bewerbungsunterlagen mit und können dann ein erstes Vorstellungsgespräch mit den anwesenden Firmen führen.“ So können die Vorstellungen der Bewerber und die der Anbieter gleich vor Ort abgeklopft werden. Hagemann: „Es besteht also die Chance, sich ‚zu beschnuppern‘, womit eine erste Hürde genommen ist.“ „Denn im ‚ganz normalen‘ Bewerbungsverfahren sieht sich der Mitarbeiter in der jeweiligen Personalabteilung die eingegangenen Unterlagen an und erkennt schnell: ‚Der Bewerber hat seit zwei, drei Jahren nicht mehr gearbeitet. Oft ist das dann ein Ausschlusskriterium bei der Vielzahl der eingereichten Bewerbungen“, erläutert Meike Dittmar Landrat Frank Kilian, der sich persönlich ein Bild von dem Ablauf der Job-Messe bildete, die Praxis, „wie sie sich oft darstellt“. Schnell finden sich auch die Arbeitssuchenden aus dem Rheingau-Taunus-Kreis am Stand des Kommunalen JobCenters ein. Michael Vogt: „Wir vermerken die Anwesenheit und dann sind die Bewerber gefragt. Sie müssen die gebotene Chance nur noch nutzen.“

Der Blick in den Saal zeigt dann schnell: Vor den Ständen der Aussteller bilden sich teilweise lange Warteschlangen. Die Kontaktaufnahme läuft. An den Tischen entwickeln sich positive Gespräche, bei denen es auch schon um mögliche Arbeitsstellen geht. Bewerbungsunterlagen werden ausgetauscht. „Die Stimmung ist gut, die Bewerberinnen und Bewerber sind motiviert“, zieht Christin Hagemann ein erstes Fazit am Mittag. Die Anwesenden nutzen ihre Chancen, um eine Arbeitsstelle oder einen Ausbildungsplatz zu finden, sprechen mit den Vertretern der Firmen. „Sie bekommen natürlich somit auch ein Feedback“, sagt Krebs.

Landrat Frank Kilian zeigte sich beeindruckt: „Ein Konzept, das effektiv ist und gerade in Zeiten des Fachkräftemangels verstärkt Anwendung finden sollte, um viele Arbeitssuchende mit vielen Firmen zusammenzubringen. Mit einem relativ geringen Geldeinsatz kann hiermit eine große Wirkung erzielt werden“, so Kilian, der auch die sehr konstruktive Zusammenarbeit der Kommunalen Jobcenter der Region würdigte. „Die Messe zeigt, dass es auch weiterhin eine große Nachfrage nach Arbeitskräften gibt und wir als JobCenter bei der Suche nach geeignetem Personal unterstützend sowie effektiv und konstruktiv mitwirken können“, so Kilian. Firmen, die Personal suchen könnten sich deshalb auch gerne an den Arbeitgeberservice innerhalb des Kommunalen JobCenters Rheingau-Taunus wenden.

Landrat Frank Kilian ließ sich vor Ort über den Ablauf der Job-Messe der Kommunalen Jobcenter der Region informieren. Zweiter von rechts Michael Vogt (Fachdienstleiter JobCenter), Sitzend: Meike Dittmar und Michael Krebs im Gespräch.